Die Juniorengarde mit ihrem Gardetanz, das Tanzmariechen, die Gastgarde aus Bergrothenfels, eine neue Damengruppe und gleich zwei Männerballette aus Birkenfeld und Urspringen ließen beim bunten Abend das Publikum staunen. Passend zum Motto "die Römer sind los" hatte Bühnenmaler Günter Knorr einen römischen Tempel samt Legionären an die Wand gezaubert. Das halbe Publikum kam passend verkleidet, inklusive Bürgermeister Stefan Wohlfart und dem halben Gemeinderat.
Matthias Ehehalt als "Der Matze" blickte als Junggeselle auf die letzten zwei Jahre zurück – bei geschlossenen Kneipen und abgesagten Festen blieb ihm kaum etwas übrig, als den technischen Betriebswirt zu machen und Amazon "aus dem Sumpf zu ziehen".
Mit Kittelschürze und Mopp berichtete Klaus Charné als "Ein Hausmann" vom modernen Smarthome, wo die Kaffeemaschine ans Handy angeschlossen ist und Alexa die Geräte lenkt. Doch das automatisierte backen der Tiefkühlpizza ging schief, heimgekehrt traf er auf die Feuerwehr. Kleines Software-Problem: Der Backofen hatte ein Firmware-Update für Brennöfen bekommen. Bei 650 Grad ging die Pizza in Rauch auf, die Rauchmelder taten ihre Pflicht. Alexa rief kurzerhand die Feuerwehr und kochte Kaffee, für den "Besuch".
"Black and White Girls" faszinierten mit einer optischen Illusion
Mit Schwarzlicht auf der Bühne erzeugten die "Black and White Girls" eine optische Illusion und zeigten einen gekonnten Synchrontanz. Das Tanzwerk Urspringen entführte im Showtanz auf einen bunten Jahrmarkt.
In seiner Bütt "Eine doofe Nuss macht Urlaub" setzte Manfred Frei auf eher robusten Humor, etwa von seiner Frau, die irrtümlich in der Apotheke ein Radio kaufen wollte, Blausiegel (also Kondome) statt Blaupunkt angeboten bekam und nach Empfangsmöglichkeiten fragte. Als Zugabe dirigiertes er ein Stimmungslied von Wolfgang Petry.
Respekt für den Bürgermeister: ohne Schwung das Baugebiet pünktlich geliefert
Eine hintersinnige Bütt in Reimen bot Günter Knorr in "Ein Mensch der II. Klasse". So reimte er: "Der Wohlstand ging an mir vorbei, anscheinend wählte ich die falsche Partei". Und: "Bist du nicht privat versichert, sondern Kasse, biste ein Mensch zweiter Klasse." Dem Bürgermeister zollte er Respekt, der habe nach einem Amtsantritt ohne Schwung das Baugebiet pünktlich geliefert. Fehlte noch ein Wanderweg auch für Duttenbrunn, "wir würden ihn sogar Wohlfartsweg nennen".
Tanzmariechen Lea Siegler brachte Schwung in die zweite Halbzeit, ehe Manfred Beck als ein Pantoffelheld in "Schlappen" zum Lied "ein Bett im Kornfeld" die Bühne betrat. Das sei ein Hirngespinst seiner Frau, "wisst ihr, wie die Steine drücken, das Heu sticht und dann die Tierchen, die überall hin krabbeln". Wie im Urlaub am Gardasee, wo es kein anständiges Bier gab, werde ihm da "im Magen ganz flau, denn ich hab Angst vor meiner Frau".
"Muschi-Cat-Dolls" aus Birkenfeld ließen Aerobic wieder auferstehen.
In bunten Fitnessoutfits samt Leggins ließ das Männerballett aus Birkenfeld beim Tanz "Muschi-Cat-Dolls" Aerobic wieder auferstehen.
Georg Liebler als ein Duttabrünner Bäuerla stolperte auf die Bühne. Seine vertauschten Schuhe begründete er mit: "Die hat mir meine Frau falsch hingestellt." Der Name "Hofreiter" sei im Mittelalter entstanden: Für einen Bauern, der aufs Feld reiten wollte, aber den Ausgang aus dem Vierseithof nicht fand. Da hätten auch die Frauen bei der Zuckerrübenernte kräftig helfen müssen, doch dann kam die "Runkelrübenrupfmaschin" die sogleich besungen wurde.
Was die Uhr geschlagen hatte, berichtete der Nachtwächter aus Retzstadt, Elmar Nun. In Zellingen seien vor Jahren zwei Affen aus einem Zirkus ausgebüxt, aber gleich sechs mit einer Falle gefangen worden. In einer etwas anderen Messe, dem "langweiligen Evangelium nach Matthäus", schilderte er zwei Völker: Die auf der falschen Main-Seite bauten Zwiebel an und nannten sich Zellingen. Die anderen machten eine Wallfahrtskirche in Retzbach auf und warten noch immer auf den Papst. Die Zellinger seien schon ein besonderes Volk mit ihrer Fasenacht. Einem Jäger aus Retzbach, der die Jagdpacht in Duttenbrunn nicht bekam, dichtete er ein bekanntes Lied um: "Gar nicht lustig ist die Jägerei, wenn Du musst draußen bleiben."
Im "Scout-Camp-Öschpringe" tanzte das Männerballett Urspringen einen Pfadfinderwettkampf zwischen Jungs und Mädels – doch dann kamen die wilden Wölfe und gemeinsam war man stark. Danach bat Sitzungspräsident Michael Scheiner auch schon zum großen Finale auf die Bühne.