Beim Heringsessen der Freien Wähler (FW) Kreuzwertheim in der „Bürgerstube“ in Unterwittbach verkündete Vorsitzender Frank Theobald den Besuchern das Jahresmotto: „40 Jahre Freie Wählervereinigung Kreuzwertheim“. Mit zurzeit 95 Mitgliedern sei Kreuzwertheim einer der größten FW-Ortsverbände in Bayern, heißt es im Bericht der FW.
Gründungsmitglied Edgar Schaefer erinnerte, dass es im ersten Gemeinderat nach dem Krieg nur parteiunabhängige Mitglieder gegeben habe. Nachdem sich SPD und CSU formiert hatten, gab es nur noch wenige „Freie“. Daraus entwickelte sich die Idee, 1977 eine eigene Organisation, die „Freie Wählervereinigung Kreuzwertheim e.V.“, zu gründen.
Vorsitzender Theobald streifte anschließend die Themen DSL-Versorgung in Wiebelbach, Röttbach und Unterwittbach, Ortsentwicklung in Unterwittbach, freiwilliger Waldtausch und Analyse der Hausmülldeponie „Talaue des Wittwichsbachs“. Zu deren Erkundung und Sanierung sei die Gemeinde als Handlungs- und Zustandsstörer verpflichtet.
Bürgerbus ist ein voller Erfolg
Voller Stolz berichtete der Vorsitzende des Bürgerbusvereins, Hubert Remele, über das Erfolgsmodell „Bürgerbus“ – die Mitgliederzahl steige stetig und das Angebot werde sehr gut angenommen. Demnächst gebe es einen neuen Bürgerbus mit einer besseren Einstiegshilfe. Vor allen Dingen dankte er den Sponsoren.
Breiten Raum nahm das Thema „Ärztliche Nahversorgung“ ein. Edgar Schaefer erläuterte, dass die meisten Ärzte die Altersgrenze erreicht hätten. Bürgermeister Klaus Thoma habe einen Runden Tisch mit Politikern und Verantwortlichen aus dem Gesundheitsbereich organisiert. Fazit: Aus der Politik und von Seiten der Kassenärztlichen Vereinigung ist keine Unterstützung zu erwarten.
Eine klare Absage erteilen die FW der Idee, im ehemaligen Krankenhaus in Marktheidenfeld ein MVZ einzurichten, in das dann alle Ärzte des Altlandkreises gehen sollen. Mit einem Flyer wirbt die Gemeinde bundesweit um Ärzte für Kreuzwertheim. Wie Bürgermeister Thoma immer wieder betont, sei sein Ziel ein eigenes MVZ für Kreuzwertheim.
Ein weiteres Thema war der Bürgersolarpark auf der Bauschuttdeponie. Interessierte können Anteile zeichnen. Angeregt wurde, aus optischen Gründen einen Grüngürtel darum anzulegen.
Gewerbeflächen an der A 3
Erwartungsgemäß entwickelte sich zum geplanten Gewerbegebiet „Am Boxberg“ eine intensive, aber sachliche Diskussion. Hier schaltete sich auch der anwesende Bürgermeister Klaus Thoma ein. Gewerbeflächen würden nach seinen Worten in Kreuzwertheim dringend gebraucht. Die geplanten Flächen in Unterwittbach befänden sich optimal gelegen unweit der A 3 und könnten verkehrstechnisch gut angeschlossen werden ohne zusätzliche nennenswerte Verkehrsbelastungen für die Wohngebiete.
Die Gemeinde hoffe, durch das Gewerbegebiet wieder junge Leute nach Unterwittbach zu bringen. Im Flächennutzungsplan sei ein Wohngebiet „An der Heeg“ aufgenommen. Ein angemessenes Angebot an Gewerbe- und Wohnflächen sei für eine vitale Entwicklung und das Wohlergehen der Gemeinde unabdingbar, zeigte sich Thoma überzeugt.