Mit einem Countdown und Schunkelspielen startete Sitzungspräsident Michael Scheiner in den zweiten Bunden Abend. Das Publikum im nahezu ausverkauften Sportheim mit 200 Sitzplätzen war vielfach passend zum Motto "Bunte Märchenwelt" verkleidet, etwa als Sieben Zwerge, Rotkäppchen oder Froschkönig. Zellingens Bürgermeister Wieland Gsell und seine Frau kamen als Gärtner mit Strohhut.
Die kleine Tanzgarde hatte die Ehre, den Showteil des bunten Abends mit ihrem Marschtanz zu eröffnen. Später zeigten auch die Junioren und das Elferratsgarde dass sie dieses Metier beherrschen. Von Feuerwehrfesten in Retzstadt mit kleinen Gläsern (Wie soll man da einen Schwips kriegen?) und Wandertagen in Thüngersheim ("Wandern ist ja nicht so mein Ding,aber die Stationen mit Brotzeit und Wein"), kurzum vom Feiern, berichtete "der Matze" in der Bütt.
Als Gastbüttenredner aus Nassig bei Wertheim brachte ein Hochzeiter die Besucher zum Lachen: "Ganz in Schwarz so stand ich hilflos da." Das Ganze sei ein Missverständnis gewesen, bei der Kleinanzeige "Single mit Temperament und leichten Gebrauchsspuren" habe er eigentlich an ein Motorrad gedacht und nicht an eine schwangere Frau. Er hatte sogar Orden vom NCC (Nassiger Carneval Club) für den Elferrat dabei.
Mit dem Hammer kräftig auf Holz und verbal aufs Beamtentun schlug "der Zimmermann" ein. "Die Beamten werden immer mehr, aber es geht nicht voran, die packen nicht mit an." Unter Pflichterfüllung habe die Polizei kürzlich verstanden, auch im Schnee-Chaos noch zu blitzen. Und die Beamten im Zellinger Rathaus holten es nicht nur von den Lebenden, sondern auch noch von den Toten: Für 300 Euro je Übernachtung bekomme man im Urlaub weit mehr als ein kaltes dunkles Zimmer (wie im Leichenhaus). Übrigens benötigten Beamte keine Gräber, sie würden verbrannt und die Pharmaindustrie mache aus ihrer Asche Schlaftabletten.
Nach der Pause baten "zwei Penner" per Sammelhut um ein Faschingsopfer und witzelten auf einer Parkbank über die Welt. "Jahrelang hat mir ein Mann zwei Euro in den Hut geworfen, dann nur noch einen, weil sein Sohn studiert", klagte einer: "Der studiert also auf meine Kosten." Sein Kollege litt unter Organverschiebung, die Leber ist ihm Ar... Sie schlossen mit dem Satz, "die meisten sehen nur, wenn wir besoffen sind, aber nie wenn wir Durst haben."
In den Wald entführten die Karlburger Tanzmädels unter dem Motto "Es war einmal ein Jäger". Dabei erklang nicht nur der Jäger aus Kurpfalz, in der Darbietung rund um die Jagd gab es auch Zumba-Elemente. Als Duttenbrunns größter Wengerts-Winzer stellte sich a Duttabrünner Bäuerle in der Bütt vor. Seine Frau habe kürzlich online 40 Pflanzreben geordert und die Bestätigung "ihre Bestellung ist eingegangen" völlig falsch verstanden.
Seine ehrliche Antwort auf ihre Frage, was er sich im Bett wünsche, habe seiner Frau gar nicht gefallen: "Naja, die Nachbarin halt." Auch die Politik bekam ihr Fett ab: Cem Özdemir sei nach Peru geflogen, um in den Anden nach Bienen zu suchen. In Sachen Klimawandel seien Katharina Schulze nach Amerika und Anton Hofreiter zum Nordpol weit gereist. Sein teils tiefsinniger Vortrag war zur schon leicht vorgerückten Stunde eine kleine Herausforderung. Etwa die Befürchtung: "Wer das Bienen- und Insektensterben vielleicht nicht überlebt, das sind vielleicht die kleinen Bäurerli."
"Serienhelden der 80er" ließ die Elferratsgarde in ihrem Showtanz gekonnt wieder aufleben. Im Sketch "Die wahre Geschichte der sieben Zwerge" war dem holden Schneewittchen kein Kleinwüchsiger gut genug, und sie ließ sich lieber mit einem Jogger ein, weshalb die Zwerge schwul wurden und ausstarben.
Nach Mitternacht ab es eine Überraschung: Der Sitzungspräsident hatte schon das Männerballett angekündigt, doch dann marschierten rund 20 Aktive ein, um ihn zum 49. Geburtstag zu gratulieren. Erst danach öffnete das Männerballett das "Duttenbrunner Märchenbuch". Es enthielt die Märchen Schneewittchen, der Froschkönig und Ali Baba und die 40 Räuber samt Tanzshows.
Mit dem Finale samt Luftballons und Polonaise durch den Raum endete das Programm beim bunten Abend nach gut fünf Stunden.
Die Mitwirkenden
Kleine Tanzgarde Duttenbrunn - Gardetanz: Emily Bulla, Angelina Jaufmann, Elina Markert, Laura Markert, Tatjana Markert, Emily Mehling, Mia Siegler. Trainerin Steffi Siegler.
Jugendgarde Duttenbrunn - Gardetanz: Marie Ehrbar, Mila Koch, Clara Kübert, Evelyn Kübert, Nina Möhres, Lea Siegler, Lina Siegler. Trainerin Mercedes Gehrsitz.
Elferratsgarde Duttenbrunn Marsch- und Showtanz: Anne Konrad, Johanna Rüb, Viktoria Liebler, Antonia Kunzmann, Lena May, Sophia Möhres, Sarah Müller, Mara Beuke, Tina Konrad, Klara Brück. Trainerin Rica Lermann, Betreuerin Anita Hartmann.
Karlburger Tanzmädels - Showtanz: Fabienne Michler, Lajana Buhn, Sina Kübert, Caro Hamm, Jana Ehrenfels, Johanna Kreuzer, Carmen Eichenseer, Charlotte Köhler, Madeleine Flasch, Richie Kohlhepp, Jonas Kohlhepp. Trainerin Johanna Kühl.
Sketch: "Die wahre Geschichte der 7 Zwerge": Birgit Bald, Daniela Charné, Marion Charné, Claudia Ebert, Johannes Gold, Herta Leibold, Margrit Hanne, Melanie Knorr, Benedikt Bald, Erhard Knorr.
Männerballett Duttenbrunn: "Das Duttenbrunner Märchenbuch": Andreas Brückner, Marco Charné, Jannik Ebert, Jochen Ebert, Matthias Ehehalt, Dominik Knorr, Manuel Knorr, Philipp Knorr, Nico Konrad, Manuel Konrad, Maximilian Kraus, Timo Leder, Jonas Leibold, Kevin Leibold, Leon Leibold, Marius Liebler, Christian May, Giuliano Porceddu, Michael Rossmann, Julian Scheiner, Maximilian Straub, Samuel Volk. Trainerinnen Bettina Bald, Laura Heim, Larissa Rumpel.
Bütt: "A Duttabrünner Bäuerla" Georg Liebler, "Der Hochzeiter" Manfred Frei, "Der Matze" Matthias Ehehalt. "Der Zimmermann" Günter Knorr, "Zwei Penner" Klaus Charné und Thomas Fuchs.
Sitzungspräsident: Michael Scheiner
Elferrat: Gerhard Hartmann, Erhard Knorr, Jürgen Bauer, Werner Droll, Tobias Fuchs, Benjamin Knorr, Benjamin Maier, Jochen Ebert, Manuel Knorr, Philipp Knorr, Jannik Ebert, Nico Konrad, Stefan Konrad.
Musik: Dietmar Konrad
Technik und Organisation: Reinhard Ebert, Ludwig Droll, Anita Hartmann, Kurt Scholz.
Im Showtanz der Elferratsgarde ließen die Tänzerinnen die "Serienhits der 90er" und nicht der 80er wieder aufleben.
Außerdem wurde der Sitzungspräsident nicht zum 49. Geburtstag gratuliert, sondern zum 59.