Das Lied „Oh Happy Day“, das die Gruppe „Bumerang“ am Samstag zur Eröffnung des Bürgerwegs sang, drückte wohl aus, was die Seifriedsburger empfanden. Nach einer beinahe endlos langen Zeit hat der Gemündener Stadtteil endlich einen sicheren Weg entlang der Staatsstraße vom Ortsrand hin zum Sportgelände.
„Der 27. September ist ein bedeutsamer Tag für die Seifriedsburger Bürger“, sagte dann auch Bürgermeister Jürgen Lippert über das Ende einer rund 25-jährigen Wartezeit. „Im Jahr 1989“, vermutlich sogar noch früher, „war es ein Anliegen der Seifriedsburger, dass hier ein Weg gebaut wird“, wagte der Bürgermeister einen Ausflug in die Historie. Aus vielerlei Gründen kam es aber immer wieder zu Verzögerungen. Einmal konnte keine Einigung über die Trassenführung erzielt werden, ein anderes Mal scheiterte es an der Zurverfügungstellung von Grundstücken „für die sichere Verbindung zum Sportgelände“ für Fußgänger, Fahrradfahrer und Wanderer.
Konkret wurde die jetzt erfolgreich beendete Baumaßnahme 2008, als beim Besuch von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann der damalige CSU-Ortsvorsitzende Werner Müller auf den Missstand in seinem Stadtteil aufmerksam macht und einen sofortigen Ortstermin mit dem Regierungsvertreter erreichte. „Das muss doch keine große Sache sein“ – diese Worte von Herrmann brachten den Stein dann endgültig ins Rollen. Einer Vielzahl von Gesprächen und auch Untätigkeit ist es zuzuschreiben, dass erst 2010 Gespräche über Fördermittel geführt wurden. Ende 2012 lagen die fertigen Entwurfsplanungen vor. Rund 110 000 Euro kostete die Gesamtmaßnahme, 60 000 Euro erhielt die Stadt Gemünden an Fördermitteln,
„Der Weg war ein langer“, meinte Landtagsabgeordneter Günther Felbinger. Er wäre wohl noch länger geworden, hätte Werner Müller nicht vor sechs Jahren Staatsminister Herrmann auf das Thema angesprochen und zu einem Ortstermin nach Seifriedsburg geholt. Wie bedeutend die nun ausgebaute Verbindung zum Sportgelände auch für die Stadt Gemünden ist, zeigte sich nach Felbingers Worten daran, dass nahezu die Hälfte der Stadträte zur Einweihungsfeier kam. Der neue Bürgerweg sei auch ein Stück ländlicher Entwicklung.
Glücklich darüber, dass das Kapitel nun erfolgreich abgeschlossen werden konnte, zeigte sich Baudirektor Klaus Schwab von der Regierung von Unterfranken. Viele Besprechungen hätten bei der Regierung in Würzburg stattgefunden, um „diese kleine, aber bedeutsame Maßnahme zu verwirklichen“. Stolz könne man jetzt darauf sein, die „beste Variante gewählt und ausgeführt zu haben.“
Mit dem Choral „Großer Gott, wir loben dich“, stimmte die Musikkapelle Seifriedsburg die kirchliche Segnung des neuen Bürgerweges durch Pater Lukas an. Der Geistliche vom Kloster Schönau bat darum, dass alle Menschen, die diesen Weg benutzen, sicher und unbeschadet an ihr jeweiliges Ziel kommen. Den Segen spendete er sowohl am Beginn des Bürgerweges am Ortsausgang sowie an dessen Ende am Sportgelände.
Dort feierten die Seifreidsburger Vereine ein großes „Bürgerwegsfest“. Im Namen der Vereine dankte Simon Englert, der sich in seiner Zeit als Ortssprecher ebenfalls für den Bau eingesetzt hatte, für den Bau. „Was lange währt, wird endlich gut“, meinte der Vereinsringsprecher. Den großen Nutzen hätten nun diejenigen, die den Weg während der bevorstehenden dunklen Jahreszeiten benutzen werden.
