Mehr Teilnehmer als beim letzten Mal kamen am Donnerstagabend zur Wernfelder Bürgerversammlung: 42 Interessierte fanden sich in der Turnhalle ein. Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert erstattete Bericht, bevor er an Roland Brönner (neuer Vorstand im Kommunalunternehmen) und den technischen Leiter Henry Bürgermeister für deren Information zu Finanzen und Maßnahmen übergab.
Abgesehen von einem Zwischenruf zu den Kosten für die Scherenberghalle, gab es Protest bei der Erneuerung der Oberdorfstraße. Hierfür läge die Planung schon seit 1950 vor, worauf Henry Bürgermeister den Baubeginn für 2020 bestätigte.
"Katastrophe" in der Karlstadter Straße
Einige Bürger äußerten ihre Wünsche. Helmut Joa begann mit dem Hinweis auf das eingeschränkte Halteverbot zwischen 22 und 6 Uhr in der Karlstadter Straße, parktechnisch sei sie eine Katastrophe. Es sei nicht hinzunehmen, was da zwischen Bäckerei und Metzgerei am Tag und in der Nacht los ist. Außerdem erinnerte Joa daran, dass der Bauhof zugesagt hätte, Pappeln an der Wern zeitnah zu entfernen. Der Wirtschaftsweg zwischen Flößergasse und Anwesen Hofmann wäre zu erneuern und die Mulde unter der Unterführung der Umgehungsstraße sollte aufgefüllt werden.
Stefan Reusch bat um beschleunigte Stellungnahme der Stadt für den Bushalt am Abzweig Adelsberg, wofür Bürgermeister Lippert ebenso kurzfristige Erledigung zusicherte wie für die Schadensbeseitigung am Steg zwischen Wernfeld und Kleinwernfeld, nach der sich Rita Schmitt erkundigt hatte. Eugen Feser wollte wissen, weshalb das Schild zur Gästebegrüßung am Radweg in Höhe der Alten Kirche abgerissen und ein neues rund eineinhalb Kilometer entfernt Richtung Harrbach aufgestellt wurde.
"Vor annähernd vier Jahren erhielt die Stadt Gemünden 73 000 Euro für die Sanierung denkmalgeschützter Objekte in Wernfeld", sagte Peter Hofmann. "Wann geht die Sanierung los?" Lippert sagte dies für 2020 zu. Er gehe davon aus, dass das alte Rathaus zum Verkauf angeboten werden könnte.
Weil Stromkästen zwischen der Einfahrt Lampert und Seerosenweg die Sicht versperren und Raser den Verkehr gefährden, erkundigte sich Reinhilde Vogelsang, ob die Schilder "Vorfahrt gewähren" wieder aufgestellt werden können. Lippert verneinte, weil dies in einer Tempo-30-Zone entfällt. Franz Öhrlein merkte an, dass er für ein Fahrzeug auf der Anzeigetafel sogar 64 Stundenkilometer gesehen hatte. Die Dirmbachstraße sei eine Rennstrecke und Schulkinder würden gefährdet, sagte er.
Von einem Fahrzeug auf öffentlichem Parkplatz, seit Juni 2017 ohne TÜV, berichtete Robert Lampert und bat, dies entfernen zu lassen. Des Weiteren machte er auf den neuen unbefestigten Containerstandplatz aufmerksam, der schlecht zu reinigen sei. Das Landratsamt aber übernehme die Kosten für eine Befestigung.
Strenge Auflagen bei Nutzung der Dreschhalle
Willi Dotter beklagte sich über die Auflagen bei der Nutzung der Dreschhalle für Veranstaltungen. Wegen fehlender Beleuchtung der Notausgänge müssen jeweils fünf Feuerwehrmänner vor Ort sein, und für den Tausch des Hallentores sind Architekten zu beauftragen; es dürfe aber keine Eigeninitiative ergriffen werden. "Wir wollen unsere Dreschhalle wie sie ist, mit sichtbaren Balken und ihrem Flair, aber nicht modernisiert!"
Robert Lampert ergänzte, dass die ehemalige Gemeinde Wernfeld die 1947 erbaute Halle Anfang der 70er Jahre ohne Baugenehmigung um etwa 40 Meter versetzt und umgebaut hatte. Der hohe finanzielle Aufwand für den Vereinsring könnte das Aus bedeuten. "Nicht nur die Scherenberghalle stellt ein akutes Problem dar", so Lampert. "Die Dreschhalle könnte vielleicht als Denkmal gelten und das Geld, das bei der Denkmalsanierung übrig bleibt, dafür verwendet werden." Wenn darüber in Wernfeld Einigkeit herrscht, wäre dies selbstverständlich möglich, sagte Lippert.
Der landwirtschaftliche Verkehr aus der Gemarkung Sachsenheim sollte von der Dirmbachstraße ferngehalten werden, regte Roland Winter an, weil von der Gipsmühle bis zur Bebauung in Sachsenheim sechs Wege zur Staatsstraße 2301 führen. Er erntete dafür zustimmenden Applaus.