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Obersinn
Bürgerversammlung: Mögliche Steigerung bei Wassergebühren bereitet den Obersinnern Sorgen
Bei der Bürgerversammlung in Obersinn wurden den Bürgerinnen und Bürgern aktuelle Informationen über die Gemeinde präsentiert.
Foto: Helmut Hussong | Bei der Bürgerversammlung in Obersinn wurden den Bürgerinnen und Bürgern aktuelle Informationen über die Gemeinde präsentiert.
Helmut Hussong
 |  aktualisiert: 16.01.2025 02:37 Uhr

Sorge bereitete den Anwesenden bei der Obersinner Bürgerversammlung unter anderem eine künftige Steigerung der Trink- und Abwassergebühren. Zwar soll die neue Gebührenkalkulation laut Bürgermeisterin Lioba Zieres erst in zwei Jahren erfolgen, doch zeigt die Tendenz bei den aktuellen Gebührenfestsetzungen in den Nachbarkommunen eine deutlichen Anstieg. Zudem stehen beim Abwasserzweckverband "Oberer Sinngrund", dem die beiden Gemeinden Obersinn und Mittelsinn angehören, Entscheidungen über einige kostenintensive Maßnahmen an.

"Die kostspielige Erneuerung der Elektrotechnik steht an", berichtete Lioba Zieres. Dabei gelte es auch zu prüfen, ob diese Investition, die bereits im Jahr 2021 auf rund 400.000 Euro geschätzt wurde, auch vor dem Hintergrund der bevorstehenden gesetzlichen Anpassungen der Grenzwerte noch sinnvoll sei. Möglicherweise müsse man sich Alternativen überlegen. Bei den Grenzwerten und Auflagen sei beispielsweise ab dem Jahr 2027 eine Phosphatrückgewinnung Pflicht. Auch den Nitratwert gelte es weiter zu beobachten.

Sorgen bereiten ferner der Unterhalt und die steigenden Fixkosten der Abwasseranlage. Demnach wird die Klärschlammentsorgung immer mehr zur finanziellen Belastung. Während im Jahr 2017 noch 1600 Kubikmeter Klärschlamm entnommen und in die Verbrennung transportiert wurden, waren es im Jahr 2023 rund 2800 Kubikmeter.

Entsorgung von Filtratwasser ist teuer

Das beim Pressen des Klärschlammes anfallende Filtratwasser musste teuer entsorgt werden, da der Zweckverband keine Möglichkeit zur Zwischenlagerung hat. Kostete im Jahr 2017 der Kubikmeter noch 3,50 Euro, musste man im Jahr 2023 für die angefallenen 2086 Kubikmeter bereits je fünf Euro zahlen. Hier regten die Bürger an, die Rentabilität einer Zwischenlagerung mit Hilfe von Flüssigkeitssäcken, sogenannten Flexitanks, zu prüfen. Dann könnte man das Filtratwasser dosiert der eigenen Kläranlage hinzufügen.

Aktuell zahlen die Obersinner Bewohner für das Trinkwasser 3,26 Euro und das Abwasser 5,51 Euro, also in Summe 8,77 Euro je Kubikmeter. Die Nachbargemeinde Mittelsinn hat vor kurzem ihren Gesamtpreis auf 7,74 Euro je Kubikmeter angehoben und zusätzlich die Grundgebühr beim Trinkwasser auf das Fünffache und beim Abwasser auf das Dreifache angehoben. In Rieneck kostet die Kombination aus Trink- und Abwasser mittlerweile 10,35 Euro. Dies ging aus der von Lioba Zieres präsentierten Statistik hervor.

Gemeinde ist aktuell schuldenfrei

Durch die Tilgung der Schulden im Vorjahr sind aktuell sowohl der Abwasserzweckverband als auch die Kommune schuldenfrei. Dies sei wegen der anstehenden künftigen Aufgaben für beide Einrichtungen wichtig, erklärte die Bürgermeisterin. Insbesondere die Kommunen werden laut Zieres vom Staat immer stärker mit zusätzlichen Themen belastet, ohne die dafür notwendigen Mittel zu erhalten.

Mit finanzieller Unterstützung des staatlichen Förderprogramms "FlurNatur" hat der Marktgemeinderat den Bau und die Ertüchtigung der Regenrückhaltebecken in der Vimbach, Löwersberg und Brunnberg beschlossen. Im Bereich Vimbach wurden 1200 Kubikmeter Material entnommen. "Löwersberg und Brunnberg sind beauftragt und gehen die nächsten Wochen in Arbeit", berichtete Lioba Zieres aus der Gemeinderatsarbeit.

Dorfladen in Obersinn seit Oktober wieder geöffnet

Auch mit der allgemeinen Hochwassersituation in Obersinn habe man sich im Vorjahr gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt auseinandergesetzt. Mittlerweile sei der Behörde ein Maßnahmenkatalog, der beispielsweise eine Sinnbettverbreiterung enthält, übergeben worden. Bei der Regierung von Unterfranken habe man einen Antrag auf Öffnung der Reitgräben gestellt.

Den Dorfladen hat der Markt Obersinn seit Oktober wieder eröffnet und führt ihn mit angepassten Öffnungszeiten und Sortimentserweiterung als kommunalen Eigenbetrieb fort. "Wir beobachten die monatlichen Zahlen und es sieht im Moment gut aus", sagte Zieres. Man wolle keinen Gewinn machen, aber es müsse sich wenigstens finanziell rechnen.

 
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