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Wombach
Bürgerversammlung in Wombach: Gemischte Reaktionen auf Tempo-30-Zone
Bearbeitet von Thomas Josef Möhler
 |  aktualisiert: 20.03.2024 02:52 Uhr

In der Wombacher Bürgerversammlung im Vereinsheim kamen auch folgenden Themen zur Sprache.

Verkehrsplanungen: Aus dem Verkehrsentwicklungsplan der Stadt stünden für Wombach drei Maßnahmen zur Umsetzung an, kündigte Katharina Pechmann an, die stellvertretende Leiterin des Amts Bürgerdienste. Der gesamte Siedlungsbereich solle zur Tempo-30-Zone erklärt werden, wodurch flächendeckend rechts vor links gelte. Der Tempo-30-Abschnitt auf der Westtangente werde bis nach der Einmündung der Straße Am Landgraben verlängert. Der Kreuzungsbereich Wombacher Straße, Westtangente und Bergwiesenstraße solle zu Gunsten des Rad- und Fußverkehrs neu gestaltet werden. Bedenken gab es vor allem gegen die Tempo-30-Zone. Marcus Ullrich konnte die konkrete Verbesserung nicht erkennen, die laut Bürgermeister Mario Paul darin liegt, dass weniger Schilder benötigt werden und die Autofahrer wegen rechts vor links langsamer fahren. Die Umgewöhnung vor allem auf der Ortsdurchfahrt stellten sich Anwesende als schwierig vor. Norbert Kleiner meinte, die Bergwiesenstraße sei eine der breitesten in Lohr und lade nicht gerade zum Langsamfahren ein. Seine Forderung nach einem Umbau konnte Paul verstehen, Geld sei dafür aber keines da. Angesichts der Kritik versprach der Bürgermeister, die Maßnahmen nicht einfach umzusetzen, sondern noch einmal darüber nachzudenken und gegebenenfalls damit in den Stadtrat zu gehen.

Glockenturm: Bürgermeister Paul stellte die Einigung mit der katholischen Kirchenstiftung St. Peter und Paul über die Sanierung des Wombacher Glockenturms vor. Die Stadt werde die Einrüstung des Turms bezahlen, die Stiftung die Wiederherstellung des Umgriffs nach der Sanierung. Nach der letzten Berechnung werde die eigentliche Turmsanierung rund 450.000 Euro kosten, von denen nach Abzug von Fördergeldern und Spenden noch rund 420.000 Euro zu finanzieren seien. Die Summe teilten sich Stadt und Kirche (Stiftung und Diözese) je zur Hälfte. Zur Einigung habe beigetragen, dass die Kosten für die seit 2022 bestehende Einrüstung mittlerweile fünfstellig seien. Nach den Worten des stellvertretenden Stadtkämmerers Stephan Morgenroth sollen die Arbeiten rasch starten und noch vor dem nächsten Winter abgeschlossen sein.Hausabriss: Weil es wenig sinnvoll erscheine, in eine Bestandserhaltung des Hauses Wombacher Straße 122 (vor dem Feuerwehrhaus) zu investieren, werde dieses voraussichtlich abgerissen, kündigte Mario Paul an. Deswegen habe es in der vorigen Woche eine Besprechung mit Wombacher Vereinen gegeben, berichtete der stellvertretende Bauamtsleiter Bernd Kempf. Von einer Einrichtung von Stellplätzen bis hin zu einem Neubau sind laut Kempf verschiedene Nachnutzungen des Areals denkbar. Über die Nutzung eines Neubaus müssten sich die Vereine Gedanken machen. Nach Pauls Worten muss man sich auch überlegen, wer einen Neubau günstig hochziehen könne, "die Stadt eher nicht".

Jugendtreffpunkte: Marcus Ullrich bat darum, den Wombacher Bolzplatz besser zu pflegen, was sich der neue Bauhofleiter Ewald Engelhaupt notierte. Stefanie Ebert wies darauf hin, dass der Sportplatz der Lebenshilfe seit der Corona-Pandemie zum Treffplatz der Dorfjugend geworden ist, aber hergerichtet werden müsse. Wenn die Lebenshilfe als Eigentümerin den Platz sanieren wolle, "lassen wir sie nicht hängen", versprach Paul.Hundepark: In einem schriftlichen Antrag hat ein Bürger laut Paul die Einrichtung eines Hundeparks vorgeschlagen, was der Bürgermeister für keine gute Idee hält. Für eine solche freiwillige Leistung sei kein Geld da, zudem stelle sich die Standortfrage.

Grundsteuerreform: Im Vorfeld der Versammlung war eine Anfrage eingegangen, wie es die Stadt mit der Grundsteuer halten wolle, vor allem mit dem Hebesatz. Nach Abgaben des stellvertretenden Stadtkämmerers Stephan Morgenroth hat das Finanzamt bislang knapp 7000 von rund 10.000 Grundsteuermessbescheiden übermittelt. Erst wenn alle vorlägen, habe man einen Überblick. Morgenroth erinnerte daran, dass die versprochene Aufkommensneutralität für die Kommunen gelten soll, für die Grundstücksbesitzer könne es durchaus Veränderungen bei der zu zahlenden Grundsteuer geben – nach oben und nach unten. Eine Entscheidung über den Lohrer Hebesatz werde es im November oder Dezember im Stadtrat geben.

Wärmeplanung: Wolfgang Kunkel erfuhr vom Bürgermeister, dass es "früher oder später" eine kommunale Wärmeplanung geben werde, sobald dafür wieder Fördermittel zur Verfügung stünden. Für Fernwärmenetze gebe es noch Fördermittel, aber einen Rat, ob der Privatmann auf den Bau eines städtischen Netzes warten oder eine individuelle Lösung suchen solle, wollte Paul dem Fragesteller nicht geben.

 
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