
Erstmals seit 2016 fand in Wiesenfeld wieder eine Bürgerversammlung in der Waldsassenhalle statt. Bürgermeister Michael Hombach stellte im Vorfeld bei zwei Ortsterminen aktuelle Baumaßnahmen in Wiesenfeld interessierten Bürgerinnen und Bürgern vor: die Erweiterung des Kindergartens um Räume für eine Kinderkrippe sowie den Neubau der Kläranlage.
1136 Einwohner zuzüglich 84 Nebenwohnsitze, somit 1220 Einwohner, zählt Wiesenfeld, davon 630 männlich und 590 weiblich, erklärte Hombach zu Beginn. Ein Zuzug von 44 Menschen in diesem Jahr sei durch die Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen bedingt, wofür Hombach den Initiatoren und Betreuern ausdrücklich dankte.
An laufenden Investitionsmaßnahmen sprach Hombach das ausgewiesene Baugebiet Eckartshofer Straße an. Die acht Bauplätze seien verkauft und erste Häuser erstellt. Bei der Waldbereinigung Wiesenfeld sei das Wegenetz ausgewiesen und derzeit erfolge die Abstimmung mit dem Naturschutz.
Ortsumgehung Wiesenfeld: Baubeginn ab Frühjahr 2023
Der Baubeginn für den Anbau an die Grundschule zur Mittagsbetreuung, eine Investition von rund einer Million Euro, stehe unmittelbar bevor. Bei der Ortsumgehung Wiesenfeld sei das Planfeststellungsverfahren auf der Zielgeraden. Nach dem Einreichen der Förderanträge und erfolgter europaweiter Ausschreibung werde mit dem Baubeginn ab Frühjahr 2023 gerechnet.
Seit 2016 bis heute seien in Wiesenfeld für Hochbaumaßnahmen 405.000 Euro für Feuerwehrhaus, Schule, Mehrzweckhalle und Kindergarten aufgewendet worden, erklärte Hombach. Die in diesem Jahr abgeschlossene Erweiterung des Kindergartens für die Krippenkinder habe 93.000 Euro gekostet, 15.000 Euro werden noch für das Inventar bereitgestellt.
Für Tiefbaumaßnahmen seien in den letzten sechs Jahren rund 996.000 Euro ausgegeben worden. Diese flossen in die Ortsverbindungsstraßen Massenbuch und Rettersbach, das Baugebiet Eckartshofer Straße und Vorabinvestitionen für die Ortsumgehung. Die Stadtwerke Karlstadt investierten in die Abwasserentsorgung, Baugebietserschließung und Sanierung des Hochbehälters rund 796.400 Euro.
Flächendeckender Breitbandausbau ist beschlossen
Der flächendeckende Breitbandausbau unter Inanspruchnahme von Förderprogrammen sei beschlossen. Durch die eigene Vermittlungsstelle der Telekom hätte Wiesenfeld in Teilbereichen bereits eine gute Ausbauquote. Die Restbereiche des Ortes und die Weiler sollen ebenfalls auf dieses Niveau gehoben werden. Auch die Digitalisierung der Grundschule sei mit 123.000 Euro für Glasfaseranschluss, fünf digitale Tafeln und mobile Datengeräte für die Schulkinder vorangebracht worden.
Bürgermeister Hombach beantwortete auch schriftlich eingereichte Bürgeranfragen. Der CSU-Ortsverband sieht nach der künftigen Abstufung von Ortsstraßen in Folge des Baus der Ortsumgehung neue Chancen auf Ausweisung von kleineren Baugebieten. Die Stadtverwaltung verweist allerdings auf den Grundsatz der Innen- vor Außenentwicklung und die 45 Baulücken und Leerstände im Ortsbereich von Wiesenfeld.
Radwegebau über Riementaler Berg verzögert sich
Der Fortschritt des Radwegebaus über den Riementaler Berg mit Anschluss an das Radwegenetz im Maintal werde durch das Tangieren von 50 Flurstücken verzögert, Erben von drei Grundstücken konnten noch nicht ermittelt werden. Die Freien Wähler machen sich Gedanken über die nötige Sanierung des alten Rathauses und regen eine Nutzung als Mehrgenerationenhaus an.
Im Vorfeld der Versammlung bestand die Möglichkeit, die nördlich an den bestehenden Kindergarten angebauten Räume für die Kleinkindkrippe von außen zu besichtigen, die aus sechs zusammengesetzten Metallcontainern bestehen. Auch der Umbau der bisherigen Teichkläranlage in eine technische Kläranlage konnte unter Führung von Klemens Albert, Leiter der Stadtwerke, in Augenschein genommen werden.