Es wird 1,9 Millionen Euro teuer, 19 mal 14 Meter groß und bis in den Spitzboden ausgebaut: Die Planung für das neue Habichsthaler Feuerwehrgerätehaus stellte Architekt Armin Bauer in der Bürgerversammlung am Dienstag vor rund 60 Zuhörern vor. Mehr als zehn Jahre lang wurde um die beste Standort- und Baulösung gerungen. Jetzt ist es so weit: Die Planung steht. Dass es aus den Reihen der Zuhörer keine Einwände gab, wertete Bürgermeister Christian Holzemer als "wichtiges Signal, dass wir mit dem Plan in die Umsetzung gehen können".
Konkret bedeutet das, dass der Bauantrag gestellt und das Genehmigungsverfahren durchlaufen werden kann. Anschließend können die Ausschreibungen angegangen werden. Erarbeitet wurde die Planung in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr, die einen rund zehnprozentigen Eigenleistungsanteil erbringen wird. Das verringert die Gesamtkosten etwas. Außerdem gibt es Zuschüsse. Trotzdem wird der Eigenanteil der Gemeinde bei 1,5 bis 1,6 Millionen Euro liegen, kündigte Holzemer an.
Zur Straßenseite wird das Gebäude mit dem auf dem gleichen Grundstück stehenden Wohngebäude abschließen. Das klappt, weil der Gesamtkomplex nach hinten teilweise in den Hang geschoben wurde. Um später keine baulichen Probleme zu bekommen, muss dieser im Hang verbaute Teil mit wasserdichtem Beton ausgeführt werden, erklärte Bauer. Eine Photovoltaik-Anlage ist auf dem Dach geplant. Die Fassadengestaltung der Sichtachse soll zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden. Denkbar sei, dass sie in Eigenleistung erfolgen könnte.
Gebaut werden muss nach DIN-Normen. Deshalb muss beispielsweise die lichte Durchfahrtshöhe der beiden Fahrzeugtore grundsätzlich das Einfahren mit einem Drehleiterfahrzeug ermöglichen, erklärte der Architekt. Die sanitären Anlagen und Umkleiden sowie Lager und Haustechnik sind im Erdgeschoss untergebracht. Die Fahrzeughalle wird eine Deckenhöhe von 4,50 Metern haben. Deshalb wird das darüber liegende Stockwerk auf zwei Halbebenen ausgebaut.
Über der Fahrzeughalle liegt der Schulungsraum, der Platz für eine rund 40-köpfige Bestuhlung vorsieht. Eine Halbtreppe überbrückt den Höhenunterschied zwischen Schulungsraum und Teeküche. Im Spitzboden sind ein kleines Kommandanturbüro und ein Lager vorgesehen. Im Außenbereich sind zwölf Pkw-Stellplätze geplant.
Kommandant Manuel Pferr nutzte die Gelegenheit und warb um Mithilfe für den ersten Arbeitseinsatz am neuen Grundstück am Samstag, 2. März. Dabei soll unter anderem der Bewuchs entfernt werden. Sowohl Helfer als auch Kuchen seien herzlich willkommen.
Ein Bürger fragte nach, was in Zukunft mit dem alten Feuerwehrgerätehaus passieren soll. Es sei angedacht, sowohl das alte Feuerwehrgerätehaus als auch das bestehende Nachbargebäude am neuen Bauplatz nach Fertigstellung des neuen Feuerwehrgerätehauses zu verkaufen, hieß es in der Bürgerversammlung.
Weitere Themen aus der Habichsthaler Bürgerversammlung:
Einwohner: 4594 Einwohner zählt Frammersbach. 344 davon wohnen im Ortsteil Habichsthal.
Dorfgemeinschaftshaus: Die Planung für die Gestaltung des DGH-Umgriffs ist vergeben. Dazu sind Gespräche mit Nutzern und Vereinen geplant. Den Hinweis aus der Versammlung nach einem Mehrgenerationenspielplatz nahm der Bürgermeister mit.
Instandhaltung der Bau- und Flurwege: Das Thema sei in der jüngsten Jagdgenossenversammlung angesprochen worden und werde seitens der Verwaltung aufgegriffen.
Friedhof: Die Arbeiten sind fast abgeschlossen. Die Einfriedung wird noch erneuert.
Hinweisschilder: Um durchfahrende Motorradfahrer zu sensibilisieren, sollen an den Ortseingängen Hinweisschilder des ADAC platziert werden. Aktuell wird mit der Verkehrsbehörde zudem geprüft, ob am Dorfgemeinschaftshaus ein Warnschild auf querende Fußgänger und spielende Kinder aufgestellt werden darf.
Spielplatz Heigenbrücker Weg: Im Frühjahr werden der Sand ausgetauscht, die Hecken geschnitten und die Rutsche mit einem Auffangschutz nachgerüstet.
Streuobst-Projekt: In Frammersbach wurde am "Aschenmaul" bereits ein Streuobstprojekt realisiert. Auch in Habichsthal soll es eine Projektfläche geben.
Busanbindung: Die mangelnde Busanbindung wurde von Bürgern kritisiert. Es gebe beispielsweise keine Anbindung zum Bahnhof und vor allem am Vormittag gebe es, mit Ausnahme des Schulbusses, kein Angebot des ÖPNV. Der Bürgermeister bat darum, entsprechende Kritik auch direkt beim Landratsamt einzureichen, um so seine Verhandlungsposition zu stärken.
Stromversorgung im Notfall: In Notsituationen soll das Dorfgemeinschaftshaus als "Leuchtturm" fungieren und mit einem Stromaggregat betrieben werden, kündigte Bürgermeister Christian Holzemer an. Ein Bürger fragte, wie das gehen soll, wenn bis jetzt kein Aggregat da sei und es keine Möglichkeit zur Einspeisung gebe. Der Bürgermeister kündigte an, dass alles Erforderliche gemacht werde, wenn auf das Dorfgemeinschaftshaus die geplante PV-Anlage gebaut werden wird.
Winterdienst: Es wurde darauf hingewiesen, dass Habichsthal höher liege als Frammersbach und das bei der Winterdienstplanung berücksichtigt werden solle.
Mühle: Um das Mühlrad an der alten Mühle besser sehen zu können, wurde um Rückschnitt des Bewuchses gebeten.