
Freude bei Michael Hombach und Stefan Rümmer, Enttäuschung bei Benedikt Kaufmann und Armin Beck. In kurzen Telefonaten nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses macht keiner der vier einen Hehl aus seiner momentanen Stimmung.
Hombach spricht von einem "deutlichen Ergebnis im Vergleich zu den anderen" und schickt sich sofort an, Dankesworte auszusprechen an "alle, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, aber auch an alle Unterstützer", also die Helfer im Wahlkampf.
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"Wir haben einen engagierten Wahlkampf geführt und ein gutes politisches Angebot gemacht." Jetzt gelte es, die Wähler zu mobilisieren, die ihn nicht gewählt haben. Seit Januar hatte er sich bei 4000 der 7000 Karlstadter Haushalte vorgestellt. Eigentlich wolle er noch mal rausgehen zu den Wählern, aber das sei undenkbar in Coronazeiten. Daher soll bis zur Stichwahl nur übers Internet kommuniziert werden.
Freie und Grüne geben keine Wahlempfehlung ab
Als freudig gelassen lässt sich Rümmers Laune nach dem ersten Wahlgang beschreiben. In der Lilien Lounge war ein kleiner Kreis von Genossen zusammengekommen. "Das ist sehr positiv, das erste Etappenziel ist erreicht", resümiert Stefan Rümmer. "Es war klar, dass es bei uns dreien knapp wird. Jetzt gehe ich zuversichtlich in die Stichwahl."
Er hofft, einige von Benedikt Kaufmanns Wählern zu überzeugen. Die Grünen-Anhänger werden wohl eher zu ihm, Rümmer, tendieren, hofft er. Und er prophezeit: "Das wird ein knappes Rennen." Eine Wahlempfehlung geben bislang weder Benedikt Kaufmann noch Armin Beck ab. Das heißt, Kaufmann will das zusammen mit den Freien Wählern noch überdenken.
Gefühl, dass die Wähler die Mühen nicht honorieren
Benedikt Kaufmann sagt: "Es überwiegt die Enttäuschung." Besonders ärgerlich für ihn: Mit nur 1,2 Prozent Rückstand gegenüber Rümmer hat er die Stichwahl verpasst. "Wir hatten die richtigen Inhalte und einen dynamischen Wahlkampf, aber das wurde von den Wählern nicht honoriert."
Armin Beck spricht unverhohlen von einem enttäuschenden Ergebnis. Verantwortlich dafür sei "die Person und die Themen, für die ich stehe". Er hatte als einziger klar gegen die B 26n Stellung bezogen. Allgemein hätten die grünen Themen in Karlstadt nicht gezogen, wundert sich Beck. "Ich dachte, mein Engagement in den vergangenen sechs Jahren wird honoriert, aber vielleicht habe ich einen Tunnelblick." Er könne demjenigen, der Bürgermeister wird, nur ein gutes Händchen wünschen, "wer es auch immer wird". Es gebe viel zu tun in Karlstadt.
Janik Havla kommentiert in typischer Die-Partei-Manier: "Wir haben unser Ergebnis gegenüber der letzten Wahl um viele 100 Prozent verbessert. Ich freu' mich total." Am Wahlabend hoffte er auf einen Sitz im Stadtrat.
Das war ja eine totale Katastrophe. Hoffentlich zahlt Ihr nicht für die ausgebliebene Leistung.