zurück
Schwebenried
Bürgerdialog in Schwebenried: Zustimmung fürs Jugendzentrum
Wenn das Jugendzentrum an das bestehende Feuerwehrhaus angebaut würde, hätten beide Vorteile – die Jugendlichen und die Feuerwehrler. 
Foto: Entwurf Rüdiger Amthor | Wenn das Jugendzentrum an das bestehende Feuerwehrhaus angebaut würde, hätten beide Vorteile – die Jugendlichen und die Feuerwehrler. 
Günter Roth
 |  aktualisiert: 28.11.2019 02:11 Uhr

Es war zwar der zweite Bürgerdialog im Arnsteiner Ortsteil Schwebenried, aber der Saal im Sportheim war erneut voll und unter den Besuchern waren mehr als ein Drittel junge Leute, die sich aktiv an der Diskussion um die Belange ihres Dorfes beteiligten.

Das wichtigste Ergebnis des Abends war die überwältigende Zustimmung zu den Plänen des Architekten Rüdiger Amthor für das neue Jugendzentrum. Bislang treffen sich die jungen Leute im "Alten Rathaus" in der Denkmalstraße mitten im Dorf. Dort gibt es zum einen gelegentlich Probleme mit dem Lärm, zum anderen entspricht der Zustand des Gebäudes in keiner Weise den Anforderungen. Die jetzt vom Architekten aufgezeigte Lösung zeigt das neue Jugendzentrum als Anbau an das bestehende Feuerwehrhaus in der Kaistener Straße. Dadurch würden für die Feuerwehr zusätzlich nutzbare Räume entstehen und adäquate für die jüngere Generation, ein Stück weit von der Wohnbebauung entfernt – sodass gelegentliche Lärm kein Problem sein sollte – und trotzdem gut erreichbar.

Erhaltenswert oder Schandfleck? Die Mehrheit der Schwebenrieder ist für den Rückbau des Alten Rathauses.
Foto: Günter Roth | Erhaltenswert oder Schandfleck? Die Mehrheit der Schwebenrieder ist für den Rückbau des Alten Rathauses.

Dennoch musste Bürgermeister Franz-Josef Sauer die Euphorie der Besucher im Saal etwas einbremsen, die mit der Forderung "Es muss baldmöglichst losgehen!" Druck machten. Es gebe zurzeit keinen passenden Fördertopf für diese Maßnahme räumte er ein, man werde sich aber um Alternativen bemühen und das Vorhaben gemeinsam stemmen. Was aber soll dann mit dem "Alten Rathaus" geschehen, der von vielen als Schandfleck gesehen wird? Dazu die lapidare und beklatschte Antwort eines Bürgers: "Reißt des Gelump weg!" Schon beim letzten Bürgerdialog im April hatte man Überlegungen angestellt, das alte Gebäude zurückzubauen und auf dem Grundstück samt des Umgriffs einen ansprechenden Dorfplatz für Feiern anzulegen.

Neues Baugebiet kommt nicht sofort

Dämpfen musste Bürgermeister Sauer auch teilweise die Erwartungen der jungen Besucher, die zum großen Teil wegen ihre Suche nach Bauland gekommen waren. Nach der jüngsten Selbstverpflichtung der Stadt "Innen vor Außen" (wir berichteten) müsse man einen wohlüberlegten Spagat zwischen bauen im Dorfinnern und auf neuen Baugebieten bewältigen. Im Anschluss an das bestehende Gebiet "Neue Schule VI" könnte allerdings ein Bogen mit 15 Bauplätzen geschlagen werden. Allerdings werde die Stadt Arnstein die Umlegung erst dann in Angriff nehmen, wenn alle dortigen Grundstücke in städtischem Besitz seien.

Darüber hinaus werde man sich intensiv für eine gezielte Innenentwicklung einsetzen. Die Stadtverwaltung werde ein Leerstandskataster aufstellen und auch mögliche künftige Leerstände aufnehmen. Dabei sei es denkbar, dass unter Einbeziehung leer stehender Nebengebäude und der Zusammenlegung kleinerer Grundstücke neues, attraktives Bauland im Ortsinneren entstehen könne. Flankierend dazu unterstützte der Bürgermeister auch Überlegungen für ein kleines Hallengebiet in der Nähe der Kläranlage. So könnten im Ortskern wenig genutzte Scheunen und Hallen frei werden.

Was wird aus dem ehemaligen Pfarrhaus?

Nächster Punkt beim Bürgerdialog war die Diskussion um die Nutzung des Pfarrheims, beziehungsweise des ehemaligen Pfarrhauses. Hier drehte sich das Gespräch stellenweise im Kreis, weil einige Besucher nicht deutlich zwischen den Gebäuden und deren Besitzverhältnissen unterschieden. Einig war man sich allerdings, dass das Pfarrheim im Besitz der Kirchenverwaltung künftig von Vereinen und Organisationen im Sinne eines Dorfgemeinschaftshauses genutzt werden soll, ein Schritt, den die Kirchenverwaltung mitzugehen bereit ist.

Das Pfarrheim (rechts) könnte zum Dorfgemeinschaftshaus umfunktioniert werden.
Foto: Günter Roth | Das Pfarrheim (rechts) könnte zum Dorfgemeinschaftshaus umfunktioniert werden.

Anders sieht es aus beim Pfarrhaus nebenan. Dies ist Eigentum der Kirchenpfründestiftung und derzeit nicht überplanbar. Das Grundstück aber gehört nach Auskunft des Vereinsringvorsitzenden Karl Michel der Kirchenstiftung Schwebenried. Michel betonte, es sei wichtig, dass das Gebäude nicht an Fremde verkauft werde, sondern künftig der Gemeinschaft von Schwebenried zur Verfügung stehen solle. Ähnliches gilt für die angebaute Pfarrscheune.

Vorbereitungen auf 1200-Jahr-Feier

Kurz angesprochen wurden Fragen zur Gestaltung des Spiel- und Bolzplatzes, des Gänsebrunnens und des Dorffestes zur 1200-Jahrfeier von Schwebenried 2022. Der verantwortliche Arbeitskreis komme gut voran berichtete Karl Michel. Im Herbst 2021 will man die offizielle Dorfchronik als Einstieg ins Jubiläumsjahr vorstellen. Dazu werden noch Bilder und Dokumente aus der Bürgerschaft gesucht.

In seinem Schlusswort bat Bürgermeister Sauer, die Prozesse in der Stadt und auf den Dörfern aktiv zu begleiten und zu fördern. Im Hinblick auf die bevorstehende Stadtratswahl im nächsten März betonte er: "Wir brauchen jeden von euch!" Die Begrüßung der Versammlung und die Moderation des Abends lag bei den beiden Schwebenrieder Stadträten Erwin Feser und Armin Hettrich.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schwebenried
Günter Roth
Amthor
Bauland
Bürgermeister und Oberbürgermeister
Grundstücke
Karl Michel
Kommunalverwaltungen
Leerstände
Lärm
Ortsteil
Probleme und Krisen
Rathäuser
Städte
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top