Wenn Bürger etwas auf dem Herzen haben, können sie in den öffentlichen Sitzungen des Gemeinderates ihre Sorgen los werden. "Bürgeranfragen" mit fünf Minuten Redezeit nennt sich ein Tagesordnungspunkt, der in allen Beratungen der Öffentlichkeit angeboten wird. In der Jahresschluss-Sitzung unter der Leitung von Zweitem Bürgermeister Werner Thamm hat sich Karin Geier aus Trennfeld zu Wort gemeldet.
Schlechter Zustand
Geier wohnt in dem rechtsmainischen Ortsteil in der Ulrich-Herold-Straße – ein Verkehrsweg, der parallel zur Hauptstraße verläuft und die einzige Zufahrt zum Feuerwehrhaus und zum Ulrich-Herold-Haus ist. Ferner werde die Straße von den Besuchern der Gottesdienste und des Friedhofes genutzt. Die Herold-Straße sei wegen ihres schlechten Zustandes vor einigen Jahren im Ausbauplan der Gemeinde vorgesehen gewesen und dann in die Zeit "nach dem großen Heimatfest" verschoben worden, weil der Ausbau der Hauptstraße Vorrang gehabt habe, sagte Karin Geier dem Gemeinderat.
"Sie haben damals beschlossen, dass der gesamte Verkehr während dieser monatelangen Bauzeit in der Hauptstraße über die Ulrich-Herold-Straße geleitet wird", machte Geier deutlich und erinnerte an den gleichzeitigen Teilausbau der am Rande der Trennfelder Gemarkung liegenden Autobahn. Diese Maßnahmen hätten zur Folge gehabt, dass der Schwerlastverkehr mit seinen Dreißig- und Vierzig-Tonnern im "Minutentakt an meinem Küchenfester vorbeifuhren".
Nachfrage im Rathaus
Als sie im Rathaus bei einer Nachfrage erfahren habe, dass der Ausbau der Herold-Straße im Jahr 2020 wieder nicht geplant sei, habe sie den Entschluss gefasst, die Gemeinderäte persönlich daran zu erinnern, dass "die erste Pflichtaufgabe einer Kommune der Erhalt der Infrastruktur ist", betonte Karin Geier im Lengfurter Sitzungssaal.
Zweiter Bürgermeister Werner Thamm nahm die Beschwerde von Karin Geier zur Kenntnis.