
Nachdem der regionale Planungsverband Würzburg sein Windenergiekonzept fortgeschrieben hat, sind nun mehr Flächen als bisher vorgesehen, auf denen Windkraftnutzung Vorrang haben soll. Im Sinngrund seien drei Vorranggebiete geplant, sagte Bürgermeisterin Zita Baur in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag: eines westlich von Fellen, ein weiteres westlich von Gräfendorf und ein drittes östlich von Obersinn.
Der Gemeinde Fellen lägen zwei Schreiben von Bürgern vor, in denen diese beantragten, die Gemeinde solle sich gegen das Vorranggebiet bei Fellen aussprechen. Laut Baur kann die Gemeinde Einwendungen von Bürgern jedoch nicht bewerten.
Vor diesem Hintergrund beschloss der Gemeinderat einstimmig (6:0), die beiden Bürgereinwendungen an die Regierung von Unterfranken weiterzuleiten. Zudem riet das Gremium den Antragstellern, ihre Einwendungen auch selbst noch dorthin zu senden. Der Gemeinderat nahm die Vorranggebiete mit 5:1 Stimmen zur Kenntnis. Lediglich Armin Pfeifroth brachte Einwendungen vor, indem er auf den möglichen Verlust von Waldfläche durch Windradbau verwies.
Gemeinderat stimmt gegen Ökostrom
Einstimmig beschloss das Gremium, dass sich die Gemeinde Fellen an einer Bündelausschreibung für die Strombeschaffung ab 2026 beteiligen soll. Nicht so einig waren sich die Ratsmitglieder bei der Frage nach der Stromsorte. Laut Bürgermeisterin Baur bezieht die Gemeinde aktuell Ökostrom. Sie plädierte dafür, dabei zu bleiben, auch wenn man dafür voraussichtlich zwischen 1100 und 2150 Euro im Jahr mehr zahlen müsse, als für Graustrom. Die Abstimmung darüber, ob künftig Ökostrom bezogen werden soll, ging 3:3 aus. Damit bekam der Ökostrom keine Mehrheit und galt als abgelehnt. Die Folge ist, dass künftig Graustrom bezogen werden soll.
Laut Baur hat der Gemeinderat in einer früheren nichtöffentlichen Sitzung beschlossen, die Brugg-Rittmeyer GmbH (Nürtingen) mit der Modernisierung des Wasserwerks in Wohnrod zu beauftrage. Die Kosten belaufen sich ihr zufolge auf knapp 208.000 Euro brutto. Konkret geht es um die Erneuerung der rund 20 Jahre alten automatischen Anlagensteuerung, für die es kaum noch Ersatzteile gibt.
Sechsmonatige Vollsperrung
Mit Blick auf die anstehende Kanalsanierung samt Straßenerneuerung in Wohnrod sprach die Bürgermeisterin von einem sehr aufwendigen Projekt, das mit einer mindestens sechsmonatigen Vollsperrung im Baustellenbereich einhergehen werde.
Zunächst werde man sich um die Möglichkeiten der Umfahrung der Baustelle kümmern und nach Lösungen für die durch eine Scheune verursachte Engstelle suchen, teilte sie mit. Aktuell sei man deswegen mit den Eigentümern der Scheune in Verhandlung. Bis zum eigentlichen Beginn der Baumaßnahme müssen laut Baur auch noch die Punkte Bushaltestelle, Baustellenlager und anfallende Straßenbaumaßnahmen geklärt werden. In einer der nächsten Gemeinderatssitzungen werde die Berechnung der Kanalgrößen vorgestellt. "Doppelt bitter" sei, dass man mit dem Bauhof-Neubau ein weiteres Großprojekt habe und die Kreisumlage erhöht worden sei. Baur fügte aber gleich hinzu: "Irgendwie wird’s werden."