Alljährlich investiert die Stadt in die Kindertagesstätten der Kernstadt und ihrer Ortsteile. Beim Kindergarten Seifriedsburg sind es diesmal 21.000 Euro für die Möblierung, 6300 Euro für It-Ausstattung, Netzwerk und Sprechanlage, 9000 Euro in Umbaumaßnahmen und 40.000 Euro für Spielgeräte. Diese Zahlen präsentierte Bürgermeister Jürgen Lippert auf der Bürgerversammlung in dem 415 Einwohner zählenden Ortsteil.
Man nutze nun im Kindergarten zusätzliche Räumlichkeiten für den Hort, erläuterte Lippert. Deshalb waren kleinere Umbaumaßnahmen erforderlich: "Die Bibliothek haben wir nach oben verlagert, um den unteren Raum noch für den Hort zu verwenden." Auch der Kinderspielplatz außen werde spätestens nächstes Jahr neu gestaltet, damit dieser dem neuesten Stand der Pädagogik und der Sicherheit entspreche.
Unterschiedliche Anbieter bei Breitbandausbau
Schon jetzt sorgte bei den Anwesenden auch in Seifriedsburg die künftige Breitbanderschließung mit Glasfaser bis ins Haus für Fragen und Diskussion. Für rund 3,9 Millionen Euro, gefördert mit einem staatlichen Zuschuss von knapp 3,5 Millionen Euro, soll schnelles Internet auch in die Gemündener Ortsteile kommen. Ungünstig ist nach Ansicht einiger Anwesenden, dass den Zuschlag zwei unterschiedliche Anbieter erhalten haben. Für Seifriedsburg wird dies die Telekom mit GlasfaserPlus sein, obwohl in der Vergangenheit bereits Habnet Glasfaserleitungen zu den Verteilerstationen verlegt hat. Habnet baut im Rahmen des Projektes dagegen in den Ortsteilen Wernfeld, Massenbuch und Adelsberg aus.
"Wir haben jetzt den Anschluss bei Habnet, müssen wir dann zur Telekom wechseln", lautete eine der Fragen. Theoretisch könnte sich Habnet dann beim Glasfasernetzt der Telekom einmieten, erklärte Lippert dazu. Ob die Hammelburger Stadtwerke dies unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten tatsächlich tun, sei deren alleinige Entscheidung. Ansonsten müsste man wechseln, wenn man das Glasfaser nutzen wolle. Unabhängig davon, sei es für die Bevölkerung auf jeden Fall sinnvoll, sich Glasfaser bis ins Haus legen zu lassen, weil das im Rahmen der Gigabitförderung kostenlos sei. Eine spätere Nutzung sei dadurch jederzeit möglich.
Die Sorge, dass man während des Ausbaues "Zustände wie in Lohr" bekomme, versuchte Lippert zu entkräften. Da die Verlegung erst voraussichtlich innerhalb der nächsten 48 Monate beginne, könnte die Firma GlasfaserPlus durchaus neue Subunternehmer beauftragen, "die grundsätzlich bessere Arbeit abliefern". Eine angedachte Gesamtlosvergabe an Habnet, die nur 100.000 Euro teurer gewesen wäre, habe der Fördergeber abgelehnt, erklärte Lippert auf Nachfrage.
Mögliches zweites Standbein für die Wasserversorgung
Über die Aufgaben, Planungen und Maßnahmen der Stadtwerke Gemünden hatte deren technischer Leiter Henry Bürgermeister informiert und dabei vage ein mögliches zweites Standbein für die Wasserversorgung angesprochen. Für die angedachte Verbundleitung Richtung Reichenbuch oder Seifriedsburg würden aktuell naturschutzrechtliche Themen diskutiert, erklärte er auf Nachfrage aus der Runde: "Da gibt's überall Befindlichkeiten." Einen zeitlichen Horizont für Planung und Realisierung könne er deshalb noch nicht nennen.
Früher einmal existierende Verbindungsleitungen eventuell aus Michelau oder Weyersfeld möchte Henry Bürgermeister nicht mehr aktivieren. Für zwischenzeitliche Notfälle müsse man sich die Unterstützung externer Dienstleister sichern. Diese müssten dann mit ihren Fahrzeugen im Bedarfsfalle die Hochbehälter mit Trinkwasser füllen: "Mit den Feuerwehrautos dürfen wir das nicht mehr."
Die Seifriedsburger Jagdgenossenschaft hat mit erheblichem finanziellen Aufwand verschiedene Feldwege von Grund auf instand gesetzt und neu geschottert. Der Vorsitzende Hubert Hahn dankte der Stadt Gemünden, dass diese Arbeiten auch mit entsprechenden Zuschüssen unterstützt wurden.