
Öffentlichkeitsarbeit, Bühnenbau sowie Foto- und Filmaufnahmen. Diese drei Komponenten sind für eine Prunksitzung ebenso unverzichtbar wie die Gardetänze und die Beiträge in der Bütt.
Bei den Wombacher Klößköpf (KCW) ist Lukas Ullrich der "Bühnemäster". Zusammen mit seinen Kollegen ist er dafür verantwortlich, dass der Auf- und Abbau für die 25 bis 30 verschiedenen Auftritte pro Sitzung reibungslos funktioniert.
Seit 14 Jahren im Einsatz
Am 27. Januar und am 3. Februar ist es wieder so weit. Dann starten die Elferratssitzungen und am 7. Februar die Seniorensitzung. Seit 2001 ist der 31-Jährige durchgehend beim KCW aktiv. Zuerst im Kinderfasching, dann im Elferrat, und 2009 fing er als "Bühnenhelferlehrling" an. Den Titel "Bühnemäster" bekam er bereits 2011 verliehen. Inzwischen ist er seit 14 Jahren hinter der Bühne im Einsatz.
Das Schwerste, was die Bühnenhelfer je in einer Sitzung auf die Bühne transportierten, war 2012 eine Betonmischmaschine. Überproportional sperrig war 2009 ein sechs Meter langer Rahmen eines Kasperltheaters, das nur von vorne durch den Zwischengang im Publikum auf die Bühne getragen werden konnte, erinnert sich der 31-Jährige an so manche Herausforderung.
Die Einzelkünstler und Gruppen organisieren die Requisiten, die für ihre Nummern gebraucht werden, selbst und bringen sie zur Generalprobe mit. Danach geht die logistische Herausforderung für das Bühnenteam los. Alle Requisiten müssen sie hinter der Bühne verstauen.
Dabei achten sie auf die Reihenfolge der Auftritte und müssen die Zugänge freihalten, damit die Garden und Künstler ungehindert auf die Bühne kommen. Nicht immer einfach, wenn, beispielsweise eine ganze Wetten-dass-Sofalandschaft oder ein großer Sportbarren verstaut werden müssen. Möglichst unauffällig versucht das Bühnenhelferteam die verschiedenen Auf- und Abbauten zu bewerkstelligen. In der Regel klappt das gut während der Schunkelrunden. In dieser Zeit ist die Bühne dunkel, und das Publikum macht mit beim "Auf und nieder – immer wieder".
Auch mal Situationskomik
Manchmal kommt es aber auch vor, dass die Bühnenbauer unfreiwillig zu einem eigenen Programmpunkt werden. So geschehen 2015, als das Bühnenteam drei Pfosten für den Nachbau einer Schiffsreling aufbaute. Unglücklicherweise hatten sich die Taue zwischen den drei Pfosten verheddert. Die dabei entstandene Situationskomik sorgte für Stimmung im Saal, erinnern sich Ullrich und Maria Brönner. Sie ist seit 2015 für die Öffentlichkeitsarbeit beim KCW zuständig.
Die gelernte Medienkauffrau bringt dabei auch ihr berufliches Können ein und entwickelte ein, über Anzeigen finanziertes, Liederheft für das Publikum. So kann jeder bei den bekannten Liedern mitsingen, auf die der KCW Wombacher Texte geschrieben hat. Seit 2022 ist der KCW auch auf Instagram und Facebook vertreten. Diese Plattformen wollen bespielt sein. Hier kommt Marias Bruder, Mathias Brönner, ins Spiel.
Der gelernte Grafiker und erfahrene Fotograf macht pro Sitzung etwa 800 Fotos sowie verschiedene kurze Filmaufnahmen. Insgesamt entstehen pro Kampagne mehrere tausend Fotos, die alle gesichtet werden wollen. Jeweils, direkt am Sonntag nach der Sitzung, wertet er das gesamte Bildmaterial aus und stellt die schönsten Bilder online.
Aus diesen Bildern wird ebenfalls die Auswahl für die Flyer-Gestaltung der nächsten Faschingskampagne getroffen. Als Grafiker hat Brönner außerdem das Logo der Klößköpf digitalisiert, sodass es, je nach Auftrittsthema, individuell gestaltet werden kann. Alles läuft Hand in Hand. Vor und hinter der Bühne. "Wir versuchen, das Bestmögliche zu geben", fassen sie ihre Motivation zusammen.