Aufbau, Abschuss, Abschluss. Auch heuer wird es wieder ein Musikfeuerwerk zum Ende der Laurenzimesse am Sonntag geben. Das Feuerwerk wird, wie im vergangenen Jahr, von der alten Mainbrücke aus abgeschossen. Den besten Blick darauf haben die Zuschauer vom Mainkai und vom Festgelände aus. "Brückenzauber" heißt das Spektakel.
Geplant und durchgeführt wird das Ganze von Jürgen Mattis, Feuerwerker bei Franken Pyro. Seit 2009 ist er in diesem Beruf aktiv und seit 2012 arbeitet er auf der Messe. "Das ist schon lange mein Hobby und meine Leidenschaft", meint Mattis. Im Gespräch mit der Redaktion erzählt er, was von dem Event am Sonntag in Marktheidenfeld zu erwarten ist und wie alles funktioniert.
Das muss Jürgen Mattis alles beachten
Um spätere Gefahren zu verhindern, muss der Feuerwerker den Veranstaltungsort zweimal auf Sicherheitsrisiken untersuchen. Das zweite Mal muss kurz vor Beginn des Spektakels erfolgen. Es gebe viele Regelungen zu beachten, so muss ein Schutzabstand zu den Besuchern der Messe und auch zum nahen Wald eingehalten werden.
Ein Feuerwerk sei über das Waldgesetz als offenes Feuer definiert. "Viele Regelungen kommen dazu und es wird immer schwieriger", so Jürgen Mattis. Es darf auch nicht mehr so hoch geschossen werden wie letztes Jahr. Das soll aber nicht bedeuten, dass das Feuerwerk kleiner wird, sondern nur "kompakter", meint Mattis.
Das gibt es diesen Sonntag zu sehen:
Kometen, Feuerköpfe, Batterien, Single-Shots, Sonnen, Fontänen, Bengalos und noch mehr – diese Feuerwerkskörper werden am Sonntag auf der Messe zu sehen sein, kündigt Mattis an. Auch etwas Außergewöhnliches sei für dieses Jahr geplant: Ein großer "Wasserfall" aus glühenden Funken. Dieser soll sich von der Brücke hinunter in den Main ergießen. Insgesamt zehn Minuten werde das Feuerwerk dauern, verrät Mattis.
Hinter den Kulissen des Laurenzifeuerwerks
Um die verschieden Feuerwerks-Effekte überhaupt abfeuern zu können, brauche es eine Zündanlage. Diese sei mit acht verschiedenen Empfängerboxen und jeweils 70 Kanälen mit verschiedenen Effekten, verbunden. In eine Box hat der Feuerwerker nach eigenen Angaben so um die 2500 Euro netto investiert.
Sein Equipment habe er über die Jahre zusammengetragen und immer wieder Geld aktualisiert. Wie viel das Feuerwerk insgesamt kostet, bleibe sein "kleines Betriebsgeheimnis". Und doch: "Für den Preis organisiert kein anderer ein Musikfeuerwerk", meint Mattis.
Mattis: "Mit der Musik kommen die Emotionen"
Die Musikauswahl trifft der Pyrotechniker selbst, teilweise auch gemeinsam mit seiner Frau. Er meint: "Dieses Jahr wird es überwiegend Filmmusik geben, aber auch klassische Musik." Auch um das Schneiden und Bearbeiten seiner Auswahl kümmert sich Mattis selbst. "Mit der Musik kommen die Emotionen", betont er. Die Musikanlage für das Ereignis bekomme er, aufgrund einer früheren Zusammenarbeit mit der Firma ETHA aus Urspringen, von dort zum Freundschaftspreis.
Da die Musik mit Feuerwerk untermalt werden soll, muss Mattis sich ein Bild davon machen,welche Arten von Effekten, also verschiedenen Sprengkörpern, er zur Verfügung hat. Er muss sich überlegen, wie er diese in die Musik mit einbinden kann. Dafür macht er sich eine Liste und überprüft sein Lager, welche Effekte vorhanden sind.
Ein Computerprogramm, welches vom Hersteller der Zündanlage bereit gestellt werde, koordiniere die verschiedenen Feuerwerks-Effekte und die Musik. "Beides muss perfekt abgestimmt sein", so Mattis. Sei die Musik zum Beispiel leise, müsse auch das Feuerwerk einen dementsprechenden Effekt haben.
Alles in allem dauere die Vorbereitung rund eineinhalb Wochen. Der Aufbau vor Ort beginne gegen ungefähr 10.30 Uhr und werde bis 17 Uhr dauern. Das sei davon abhängig wie viele Helfer verfügbar seien.