Mit der Generalsanierung der Bahnbrücke der MSP 24 über die ICE-Strecke bei Rohrbach startet im Mai ein Millionenprojekt. Der Kreistag wurde nun informiert, dass Landrätin Sabine Sitter zwei Aufträge über rund 4,3 Millionen Euro als unaufschiebbares Geschäft vergab.
Den Löwenanteil machen dabei die eigentlichen Baukosten von 4,2 Millionen Euro aus. Bei der Ausschreibung hatte nur die Firma Strassing aus Bad Soden-Salmünster ein Angebot eingereicht. Die Durchführung der Arbeiten muss gleichzeitig mit der Baumaßnahme der Bahn erfolgen. Diese will auf der Strecke vor allem die Oberleitungen erneuern. Eine losgelöste Ausführung ist ausgeschlossen, weil es dafür zusätzlich Zugsperren geben müsste.
Im Kreishaushalt 2022 sind nur drei Millionen Euro auf Basis einer Kostenschätzung vom Oktober 2021 angesetzt. In der Kostenberechnung vom Februar 2022 ermittelte das Ingenieurbüro Rellig bereits reine Baukosten von 3,7 Millionen Euro. Wie viel davon noch in diesem Jahr kassenwirksam wird, ist unklar.
Kostensteigerung erwartet
Bei den Gesamtprojektkosten wird eine Steigerung der Kosten um rund 1,65 auf 5,15 Millionen Euro erwartet. Schon im Jahr 2020 wurden für 225.000 Euro Entwässerungsleitungen saniert, was in den Gesamtprojektkosten enthalten ist.
Bei der vorgeschriebenen "Bauüberwachung Bahn" hängte sich der Landkreis aus praktischen Gründen an die Ausschreibung der Bahn an und forderte von der Ingenieurgemeinschaft Bahnüberwachung Schnellfahrstrecke 1733 aus Frankfurt ein Angebot an. Dieses belief sich auf 76.755 Euro und lag im üblichen Preisrahmen für den Bahnbereich. Andere angefragte Ingenieurbüros, die Bauüberwachung im Bahnbereich anbieten, hatten entweder keine Kapazitäten mehr frei oder verlangten mehrere Monate im Voraus genaue Schichtpläne zur Prüfung, was wenig praktikabel erscheint. Ein externes Büro einzubinden, lässt insgesamt einen erheblichen Mehraufwand erwarten.