Wie geht es weiter mit den Brücken? Diese Frage beantwortete sich in der Stadtratssitzung am Montagabend mit dem Abschluss der Beratungen über den Vermögenshaushalt 2013. Diskussionen gab es vor allem über den Zeitplan für die Reparatur bzw. den Neubau der alten Sinnbrücke am Tennisgelände und der Holzbrücke an der Mühltorstraße in Gemünden.
Saalebrücke Schönau: Der Betonneubau dieser Wirtschaftswegebrücke steht kurz vor der Fertigstellung.
Saalebrücke am Freibad: Für den Neubau der Fußgänger- und Radwegbrücke in Beton waren im Vorjahr 230 000 Euro eingeplant. Als Haushaltsausgaberest steht das Geld noch zur Verfügung. Dass der Bau nicht begonnen wurde, erklärte Bauamtsleiter Jörg Breitenbach mit einer erneuten Überprüfung zur Kosteneinsparung: Ein Ingenieur ermittle, ob die Widerlager der seit März 2010 gesperrten Brücke noch verwendbar sind. Zur Frage, ob heuer gebaut werde, sagte Breitenbach: „Ich gehe davon aus.“
Mainbrücke: Die Planungen, für die 525 000 Euro angesetzt sind, haben voriges Jahr begonnen und sollen heuer abgeschlossen werden. Die Kosten tragen der Landkreis zu vier Fünfteln und die Stadt zu einem Fünftel. Die Ertüchtigung der Brücke mit einem Rad- und künftig nur noch einem Fußweg sowie der Neubau der Brückenabfahrt zur Bundesstraße sollen in den Jahren 2014 bis 2016 mit jeweils etwa 3,5 Millionen Euro realisiert werden.
Saale- und Winterhaltbrücke: Für die Verbindung zwischen der Altstadt und Kleingemünden ist der Aufwand noch nicht konkret ermittelt. 45 000 Euro an Planungskosten sind dieses Jahr dafür angesetzt. Die Sanierung ist 2014 mit 335 000 und 2015 mit 785 000 Euro veranschlagt. Nach der Übergabe der (ertüchtigten) Mainbrücke an den Landkreis und den Freistaat und nach der Sanierung der Saale-/Winterhaltbrücke gibt die Stadt diese als Teil der Staatsstraße an den Freistaat ab.
Alte Sinnbrücke am Tennisgelände: Das Bauwerk gilt als weniger dringlich, da es mit der neueren Brücke an der Klinkstraße (zum Gesundheitszentrum Main-Spessart) umfahren werden kann. 110 000 Euro sind 2015 angesetzt. Problematisch ist die 3,60 Meter hohe Unterführung unter der Saaletalbahn an den Tennisplätzen, die zum Beispiel große Mähdrescher nicht benutzen können. Bei einer Totalsperrung der alten Sinnbrücke müssten solche Fahrzeuge einen Umweg über die neue Schönauer Brücke nehmen.
Saalebrücke an der Mühltorstraße: Die Sperrung der Fußgänger- und Radwegbrücke konnte 2010 mit einer Notreparatur abgewendet werden. Der vermutlich nötige Neubau war für 2016 vorgesehen. Wegen der Mainbrücken- und Hallenbadsanierung jedoch sind die 275 000 Euro derzeit nicht mehr in der Finanzplanung unterzubringen. Das Projekt ist jetzt auf 2017 folgende verschoben.
Einige Stadträte wie Gerhard Thumes und Jürgen Stich meinten, die Mühltorbrücke sollte vorgezogen und die alte Sinnbrücke geschoben werden. Dagegen steht die Finanzplanung. Günther Metz: „Wenn das Hallenbad gebaut wird, dann ist bei den Brücken nicht mehr zu machen, dann gibt's kein Schieben.“ Letztlich blieb es beim Vorschlag der Stadtverwaltung. „Gibt es Gegenmeinungen“, fragte Bürgermeister Georg Ondrasch in die Runde. „Ja, aber erst 2015“, beschied Ratsmitglied Anton Schiebel.
Eine Diskussion entspann sich zu den Fragen, warum die alte Sinnbrücke an den Tennisplätzen nicht, wie im März 2012 einmütig festgelegt, für den Fahrzeugverkehr gesperrt wurde und ob eine solche Sperrung dem Erhalt der Brücke nutzt. Bauamtsleiter Breitenbach erklärte, ob Fahrzeuge oder nur Fußgänger – das ändere am schlechten Zustand nichts. Die nähere Untersuchung werde ergeben, ob für eine bloße Fußgängernutzung der Sanierungsaufwand geringer ausfalle.
Zur vor einem Jahr geforderten Sperrung meinte Bürgermeister Ondrasch, die Prüfung dessen dauere noch an. Werner Herrbach erinnerte ihn daran, dass ein Bürgermeister nach der Gemeindeordnung die Beschlüsse des Stadtrats zu vollziehen habe. Ob er dem nachkommen werde, sagte Ondrasch nicht.
