Lokal, regional, überregional – bei der ersten Elferratssitzung des KCW war alles vertreten, was man sich nur vorstellen kann. Die fünf Stunden Klamauk vergingen wie im Flug und hinterließen im ausverkauften Saal ein rundum begeistertes Publikum.
Was Wombach zu bieten hat, zeigte sich bei den insgesamt rund 60 Gardemädchen genauso wie bei den Sketchen und Büttenreden. Total lustig auch der "Politprominenz-Empfang": Einmal kam Bürgermeister Mario Paul witzigerweise als "Mohnschnecke" auf die Bühne – in Anspielung auf die gerettete Bäckerei in Wombach.
Zum anderen war die Idee der beiden Sitzungspräsidenten Hilmar Ullrich und Jürgen Schecher ("Schaber") enorm zündend: Sie stellten die Comedy-Show "Last one laughing" nach und überschütteten die Vier mit kurzen Witzchen. Als Jury wurden die Rodenbacher Gäste angeheuert, denn wer zuerst lachte oder auch nur schmunzelte, flog raus.
Der Bürgermeister ist raus
Die Vier zeigten richtig gut Pokerface, nur bei "Was ist die vegetarische Variante von Bruce Lee – Brokko-Lee" hielt es Bürgermeister Mario Paul nicht mehr aus. Die anderen schafften es bis zur Endrunde und bekamen jeder eine Flasche Sekt.
Ein Stakkato an Witzen und vor allem verschiedenen Stimmen brachte Thomas Ullrich mit, der als Vereinschronist 44 Jahre KCW und das jeweils dazu passende Weltgeschehen beleuchtete. Seine Darstellungen von Ilja Richter, Didi Hallervorden, Helmut Kohl, Boris Becker, Rudi Carrell, Udo Lindenberg (und mehr) oder regional Siegfried Selinger, Ernst Prüße, und Mario Paul trieben schon die Tränen in die Augen.
Aber als "Angela Merkel" ins Publikum gewandt im schönsten Sächsisch sagte: "Herr Paul, ich danke Ihnen von Herzen, dass Sie vor der Stadthalle eine Skulptur von mir aufgestellt haben", tobte der ganze Saal. "Hubert Aiwanger" dankte noch dem Wombacher "Wolter Siegler" für seinen Einsatz als "Glosfoserbaufochmonn".
Den verpfuschten Glasfaserbau im Visier
Ebenfalls den verpfuschten Glasfaserbau von Wombach im Visier hatte der Stammtisch "Durstige Seelen". Da war alles dabei, von Arbeitern mit fremdem Akzent ("Wer Spargel stechen kann, kann auch Pflaster legen", "Dieser Ort ist einwandfrei, da kannst du pinkeln, wo du willst!") über einen in der Baugrube vergessenen Rodenbacher ("Chef guckst Du, da liegt einer!") bis hin zu einem "Walter Siegler" und Herrn "Jelinski von der Telekom".
Auch die Kurzdialoge sorgten für enormes "Lachtraining". Hier ein großes Lob an den Nachwuchs Leonhard Ullrich. Ebenfalls zum Nachwuchs gehören Leonie Schecher und Lorenz Ullrich, die aber in der Bütt schon alte Hasen sind. Als Heinrich von Hohenlohe stand zum ersten Mal in Wombach Udo Bausch in derselben, während Stefanie Ebert die (fehlende) Wombacher Kirchturmuhr verkörperte.
Für Lachsalven sorgte auch die kleine Blechmusik mit Musik und Klamauk. Man kann Instrumente auch ganz anders spielen als gewohnt. Wunderbar anzusehen und perfekt einstudiert waren auch die Garde- und Showtänze ("Indianertanz und "DIsco") der fünf Garden des KCW. Seit 40 Jahren steht Klaus Hübner vor der Sitzungskapelle Wombacher Blasmusik, die wieder für fetzige Musik sorgte.