So viele Rotkreuz- und Polizeimotorräder sind selten auf einmal zu sehen. Kürzlich aber trafen sich die Motorradstreifen des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) zu ihrer jährlichen Saisoneröffnungsfahrt bei der Rotkreuzbereitschaft Kreuzwertheim. Nicht nur, aber sicherlich auch wegen der sprichwörtlichen Garantie für eine optimale Betreuung in organisatorischer wie kulinarischer Hinsicht, bei der die Bereitschaften Arnstein und Kreuzwertheim in bewährter Weise zusammenwirkten. Beim folgenden Text handelt es sich um eine Pressemitteilung des BRK-Kreisverbands Main-Spessart.
Vor 39 Jahren in Bayern initiiert und mittlerweile bundesweit unverzichtbar, leisten derzeit 101 Fahrer an achtzehn bayerischen Standorten jährlich etwa 2500 Hilfeleistungen, von Staubetreuung und Verkehrslenkung bis zu Lebensrettung und Katastrophenschutz. Dabei fahren 32 Einsatzmotorräder jährlich etwa 100.000 Gesamtkilometer. Landesbereitschaftsleiter Dieter Hauenstein führte als Moderator durch ein gut abgestimmtes, ebenso informatives wie emotional geprägtes Programm, das die verantwortungsvolle, aber mitunter auch gefährliche Mission der Motorradstreifen immer wieder eindrucksvoll vor Augen führte.
Große Herausforderungen im "Genusslandkreis"
Landrätin Sabine Sitter hob die Zuverlässigkeit der Rotkreuzbereitschaften hervor: „Wenn Frau Landrätin etwas anordnet, wird es ausgeführt“. Daran habe sie sich in drei Jahren von Katastrophen geprägter Amtszeit erst gewöhnen müssen. Das BRK sei ein „großer Partner“, der im „Genusslandkreis“ Main-Spessart aber auch große Herausforderungen bewältigen müsse, allein schon durch die geografische Ausdehnung von Bad Kissingen bis an die hessische und Baden-Württembergische Grenze.
Als „Hausherr“ stellte Bürgermeister Klaus Thoma den Gästen seine Gemeinde vor, kurz und humorvoll zusammengefasst: „Ein Himmelreich auf Erden, wo aus Prinzen Fürsten werden“ und „bei uns sind immer die Kirchen dabei“.
Segnung der Motorradfahrer als zentraler Programmpunkt
Die Segnung der Motorradfahrer und ihrer Maschinen war der zentrale Programpunkt des Vormittags. Pfarrerin Stephanie Wegner hob in ihrer Predigt die Freude am Fahren hervor, aber auch die Erfahrung des Lebens in seiner vollen Schwere. Dies miteinander zu vereinbaren, sei „eine echte Herausforderung“. Es gehe um die komplexe Aufgabe, die ein gutes Zusammenspiel von Mensch und Maschine erfordere. „Helfen geht nur, wenn die Ausstattung stimmt“ und „es hilft sich besser, wenn man Unterstützung dabei hat“. Auch auf dem Motorrad, so betonte sie tröstend, sei man nie ganz allein: „Jesus Christus fährt mit, wenn Sie fahren“. Bei der anschließenden Segnungszeremonie wurde Diakon Thomas Pfeiffer von Klaus Thoma unterstützt.
Am Mittag formierte man sich zur traditionellen Ausfahrt, die diesmal nach Mespelbrunn führte. Geradezu feierlich und gesäumt von vielen applaudierenden Zuschauern eskortierten drei Polizeimotorräder mit Sondersignal die mehr als zwanzig Rotkreuzmaschinen von der Dreschhalle zur gemütlichen Spazierfahrt durch den Spessart.