Gleich am Montag hat Thomas Urlaub, der stellvertretende Wahlleiter in Main-Spessart, die Druckerei beauftragt. Rund 103 000 Briefwahlunterlagen müssen für die Stichwahl um den Landratsposten und die Bürgermeister-Stichwahlen in Karlstadt, Triefenstein und Rieneck gedruckt und verteilt werden. "Das wird ganz eng", sagt Urlaub.
Wegen des Coronavirus werden am 29. März keine Wahllokale geöffnet haben, die Stimmabgabe ist nur per Briefwahl möglich. Das gab's noch nie im Landkreis Main-Spessart. Und Urlaub hofft, dass alles gut geht. Der Zeitplan ist ohnehin eng gestrickt; in Zeiten von Corona wird das Verteilen der Stimmzettel besonders schwierig.
Urlaub hofft, dass die Druckerei die Unterlagen zügig liefert. Die Gemeinden sollen sie noch vor dem Wochenende im Landratsamt abholen und dann verteilen. "Mit der Post würde es zeitlich nicht klappen", so Urlaub. Er geht davon aus, dass die Briefwahlumschläge bei den meisten Haushalten bis Mittwoch oder Donnerstag ankommen. "Aber hie und da werden sie sicher erst am Freitag oder Samstag zugestellt." Theoretisch sei es möglich, die Papiere am Wahlsonntag bis 15 Uhr auszuhändigen.
Wahlzettel selbst am Rathaus einwerfen
Die Auszählung beginnt dann um 18 Uhr. Bis dahin müssen die ausgefüllten Wahlunterlagen bei den jeweiligen Rathäusern eingegangen sein. Urlaub empfiehlt allen Wählern, sie persönlich am Rathaus im Wohnort einzuwerfen. "Sie mit der Post zu versenden, ist ein gewisses Risiko." Sollte ein Wahlzettel erst am Montag eingehen, wird die Stimme nicht gezählt.
Nachdem das Wahlsystem "okvote" beim ersten Wahlgang nicht einwandfrei funktioniert hat, hofft Urlaub, dass die Stichwahlen ohne Probleme über die Bühne gehen. "Und ich bin gespannt, wie sich die Briefwahl auf die Wahlbeteiligung auswirkt."