Brennholz aus dem Gemündener Stadtwald wird um einiges teurer. Je nach Holzsorte steigen die Preise für Kleinverkäufe um 33 bis 60 Prozent, entschied der Bauausschuss des Gemündener Stadtrats am Montag. Der städtische Forstbetriebsleiter Johannes Pietron begründete dies mit gestiegenen Kosten für Kraftstoffe und Löhne, mit einem Preisvergleich mit umliegenden Kommunen und den Staatsforsten und einer erhöhten Nachfrage nach Brennholz und Polter-Holz (Industrieholz). Zudem sei der Verwaltungsaufwand für Kleinverkäufe – Rechnungen, Ortstermine, Holzmessungen, Beschwerden – erheblich.
"Im Gegensatz zu den anderen Energieträgern, sind das, glaube ich, noch sehr moderate Preissteigerungen." Vor allem eine Sorge trieb Pietron um: "Wenn wir uns nicht am Marktwert orientieren, werden wir wahrscheinlich von Bestellungen überrannt." Es könne sein, dass man die Höchstabgabemenge pro Abnehmer reduzieren müsse.
Stadtrat Kübert wollte geringere Preiserhöhung
Stadtrat Matthias Kübert (BfB) fand Preiserhöhungen generell richtig, aber "im Schnitt 40 Prozent" sah er als "nicht gerechtfertigt, nur weil's der Markt hergibt". Bürgermeister Jürgen Lippert sagte, dass der Hauptpunkt die Orientierung an anderen sei, durch die Mitbewerber sei man "fast dazu gezwungen". "Wenn wir jetzt zehn Euro weniger pro Festmeter verlangen, weiß ich nicht, ob das in unserem Sinne ist", so Lippert. Eine Befürchtung ist, dass dann auch Auswärtige ihr Holz in Gemünden kaufen wollen, auch wenn zunächst Gemündenerinnen und Gemündener bevorzugt werden. Kübert fand hingegen: "Es liegt doch an uns, an wen wir verkaufen."
Am Ende entschieden die Stadträte mit 10:1 für folgende Preiserhöhungen: Der Preis für Buchenindustrieholz gerückt steigt von 59 auf 85 Euro pro Festmeter, der für gerücktes Eichenindustrieholz von 53 auf 79 Euro. Buchen-Losholz kostet künftig 20 statt 15 Euro pro Ster, Eichen-Losholz 18 statt 13 Euro, Nadel-Losholz 14 statt 9 Euro. Der Preis für Buchendurchforstung (Stangen, stehendes Holz) steigt von 22 auf 30 Euro pro Ster, der für Eichendurchforstung von 19 auf 27 Euro und der für Nadelholzdurchforstung von 10 auf 16 Euro.
das nennt man Inflation, und da braucht man sich nicht zu wundern. Herr Kübert hat recht, sie müssen nicht an jedem verkaufen.