Die Nachricht, dass sich die Diözese von der Benediktushöhe als Tagungshaus trennen wolle, hat politische Verantwortungsträger wie auch die Bürger in Retzbach tief getroffen. Immerhin habe es die Zusage gegeben, dass die Gemeinde über die Entscheidungsschritte zeitnah durch die Diözese informiert werde, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundestagsabgeordneten Alexander Hoffmann. Die enge Einbindung der Marktgemeinde Zellingen sei der unabdingbare Grundstein für ein erfolgreiches Nachnutzungskonzept, so Hoffmann, der sich gemeinsam mit Bürgermeister Stefan Wohlfart an Bischof Franz Jung wendet – weil diese Zusage nicht eingehalten wird.
Bis heute sei die einzige Nachricht, die Zellingens Bürgermeister Wohlfart und seine Marktgemeinderäte erhalten hätten, eine drei Sätze lange Mitteilung, an welche Unternehmung das Mandat zur Transaktionsberatung hinsichtlich der angestrebten zukünftigen Verwertung der bekannten Tagungshäuser erteilt worden ist. Offene Kommunikation sehe anders aus, meint Zellingens Bürgermeister.
Diözese Würzburg informiert nicht
„Während wir als Mandatsträger uns an Bildungsträger und Ministerien wenden, um die Möglichkeiten für den Weiterbetrieb der Benediktushöhe als Bildungsstätte auszuloten, sind wir seitens der Diözese von jeglicher Information abgeschnitten“, fasst Bundestagsabgeordneter Alexander Hoffmann, der als gebürtiger Retzbacher auch Marktgemeinderat in Zellingen ist, die Situation zusammen.
„Selbst das einfache Einbindungsinteresse der Marktgemeinde, das uns von Beginn an absolut wichtig gewesen war und worauf wir explizit verwiesen hatten, wird demnach nicht gewahrt. Viel mehr noch: Indem nun der Transaktionsvorgang quasi in dritte Hände gelegt wird, steht zu befürchten, dass der einzige Maßstab für die Veräußerungsentscheidung der Diözese am Ende ausschließlich der Kaufpreis sein wird und eben nicht die Frage, welche Nachfolgenutzung evtl. für die Marktgemeinde welche Vor- oder Nachteile bringen kann“, so Bürgermeister Wohlfart. Für die Gemeinde sei wichtig, "dass für die Benediktushöhe ein Investor gefunden wird, der auch für die Marktgemeinde attraktiv ist und einen Mehrwert generiert".
Um zu verdeutlichen, wie wenig Informationen zur Zukunft der Benediktushöhe bekannt sind, berichten die beiden Mandatsträger, dass der Retzbacher Pfarrgemeinderat an die politische Gemeinde herangetreten sei und eine Statusmitteilung zur Zukunft der Benediktushöhe erbeten habe.
Im Falle entsprechender Entwicklungen stehe potentiell die Gemeinde vor der Aufgabe, Bebauungspläne oder Nutzungsverordnungen kurzfristig ändern zu müssen. „Nicht zuletzt aus dem Grund, dass die Kommune entsprechend Stellung beziehen können muss, welche Entwicklungen überhaupt im Raum stehen können, ist ein verstärkter Dialog mit der Marktgemeinde Zellingen und ihren Entscheidungsträgern unabdingbare Grundlage für eine erfolgreiche Weiternutzung der Benediktushöhe“, so Hoffmann und Wohlfart.