17 Männer und eine Frau haben die zweijährige Ausbildung zum staatlich geprüften Forsttechniker an der Forstschule in Lohr erfolgreich absolviert. Die Absolventen, die aus mehreren Bundesländern stammen, erhielten am Donnerstagvormittag ihre Zeugnisse und Urkunden. Ein Jahrgang, dessen Schulzeit in erster Linie von der Corona-Pandemie geprägt war, wie Schulleiter Christof Welzenbach bei seiner Begrüßung betonte. Mit Jagdhornklängen startete der Festakt in der Aula der Schule.
"Zwei Jahre, in denen sie gefordert, aber auch gefördert wurden", leitete Welzenbach seine Ansprache ein. "Klar ist, dass das Wissen, das sie heute haben, schon in wenigen Jahren nicht mehr ausreichen wird", so der Schulleiter. "Leben ist Lernen", zitierte er Konrad Lorenz. "Bleiben sie am Ball, halten sie ihr forstliches Wissen auf dem Laufenden", appellierte Welzenbach an die Absolventinnen und Absolventen.
Klimawandel und Waldumbau
Weiter regte er an, immer auch von Kolleginnen und Kollegen zu lernen und Kontakte weiter auszubauen. Er verwies auf die vielen Schwierigkeiten in einer "verrückten Zeit". Fast 40 Prozent des Unterrichtes wurde im Home-Office vermittelt. Auf der Strecke geblieben seien dabei Exkursionen und Erkundungen.
"Nun kommen neue Aufgaben auf sie zu", bereitete Welzenbach seine Schülerinnen und Schüler auf ihren künftigen Einsatz vor. Die Themen Klimawandel, Waldumbau oder Energiekrise seien im Lehrgang öfter gefallen. Auch eine Vorgesetztenrolle werde für viele neu sein. "Diese Rolle will verstanden und angenommen werden", so Welzenbach. "Seien sie Botschafter des Waldes", legte der Schulleiter dem scheidenden Kurs ans Herz.
Das Wort Nachhaltigkeit mit Leben füllen
Ministerialrat Friedrich Nebl von der Bayerischen Forstverwaltung beglückwünschte die Schülerinnen und Schüler im Namen von Staatsministerin Michaela Kaniber. Nebl ging auf die Alleinstellung der Forstschule Lohr in Deutschland ein und gab einen kurzen Überblick, was die Schüler in den letzten zwei Jahren für Fachgebiete erlernten.
Es komme nun Verantwortung auf die Schüler zu, egal welchen Berufsweg sie einschlagen würden. Damit meinte er neben der beruflichen Verantwortung auch die für Mitarbeiter, den Nachwuchs im Beruf, aber auch für die Schüler selbst. Man könne das Zauberwort der Nachhaltigkeit immer anwenden, so Nebl weiter. Er forderte auf, das Wort Nachhaltigkeit mit Leben zu füllen.
"Es gibt Stellen ohne Ende"
Lohrs Dritte Bürgermeisterin Ruth Steger nannte die zwei Jahre Ausbildungszeit "eine besondere Zeit". Mit Blick auf die besonderen Umstände durch Corona sagte sie: "Sie haben es geschafft – allergrößte Hochachtung"."Ihre Leidenschaft ist der Wald", sagte Steger und nannte den Beruf eine ganz wichtige Voraussetzung in Zeiten der Klimakrise, des Klimawandels und was alles damit zusammenhängt. "Ich bin sicher, Sie gehen mit großem Elan und Energie und großer Freude an ihre weitere Tätigkeit", so Steger.
Marius Kobrow, der selbst erst 2018 seinen Abschluss gemacht hatte, sprach für den Forsttechnikerverband. "Ihr könnt euch feiern lassen", sagte er. Wesentliche Fragen wie, ob es sich gelohnt habe, ob man nun gut vorbereitet sei, könne man nun alle mit "ja" beantworten. Er forderte auf, Kontakte und Freundschaften aus den zwei Jahren zu halten und zu pflegen. Mit diesem Abschluss hätten die Absolventinnen und Absolventen alle Möglichkeiten. "Es gibt Stellen ohne Ende", sagte Kobrow.
Ansprache der Absolventin Sabrina Zirkel
Für den Jahrgang sprach Sabrina Zirkel, die einzige weibliche Absolventin. "Wer friert uns diesen Moment ein", zitierte sie das Lied von Andreas Bourani, das sie zuvor im Radio gehört habe. "Mit diesem heutigen Tag haben wir bewiesen, dass wir die Fachkompetenz für den zukünftigen beruflichen Werdegang besitzen", so Zirkel.
"Corona hat uns viele Steine in den Weg gelegt, aber wir waren so groß und haben kräftige Schritte drüber gemacht und sind einfach unseren Weg weiter gegangen", so die Absolventin. Zwischen den einzelnen Ansprachen unterhielt das Duo Peter Häring und Egon Birkenmaier mit Musikstücken.