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Lohr
Bosch Rexroth setzt neuen Meilenstein im Süden von Lohr
Spatenstich für die neue Logistikhalle der Bosch Rexroth AG: (von links) Entwicklungsleiter Maik Rabe, kaufmännischer Werkleiter Michael Fiks,  Produktbereichsleiter Thomas Fechner,  stellvertretender Landrat Christoph Vogel, Bürgermeister Mario Paul und technischer Werkleiter Uwe Czychy.
Foto: Johannes Ungemach | Spatenstich für die neue Logistikhalle der Bosch Rexroth AG: (von links) Entwicklungsleiter Maik Rabe, kaufmännischer Werkleiter Michael Fiks, Produktbereichsleiter Thomas Fechner, stellvertretender Landrat ...
Johannes Ungemach
 |  aktualisiert: 10.02.2024 03:36 Uhr

Die Aussage "wir haben Großes vor" dürfte in Lohr selten treffender gewesen sein. Denn das, was Thomas Fechner, der Leiter des Bosch Rexroth-Produktbereichs "Automation and Electrification Solutions", mit diesen Worten beschrieb, ist im wahrsten Wortsinn ebenso groß wie im übertragenen: die neue Logistikhalle, die Rexroth in den kommenden eineinhalb Jahren im Industriegebiet Süd in die Höhe ziehen wird.

Am Montagvormittag war Spatenstich, im Juni soll der Bau beginnen und Ende 2023 fertig sein. "Man mag sich gar nicht vorstellen, wie sich das Stadtbild verändern wird", sagte Fechner über die riesige Halle. Sie wird mit 24 Metern Höhe weite Teile der übrigen Gebäude auf dem Werksgelände an der Bürgermeister-Dr.-Nebel-Straße deutlich überragen.

Fabrikautomation brummt

Ein großes Projekt ist die Halle aber nicht nur aufgrund ihrer Dimension und der auf rund 20 Millionen Euro veranschlagten Kosten. Fechner sprach auch aufgrund der Bedeutung des Gebäudes für die Betriebsabläufe von einem Meilenstein. Verschaffe die Logistikhalle dem brummenden Rexroth-Geschäftsfeld der Fabrikautomation doch neue Entwicklungsmöglichkeiten. Der komplette Wareneingang und Versand soll durch den Neubau hochmodern und deutlich effizienter organisiert werden.

Fechner sprach davon, dass es in der heutigen Zeit angesichts stark schwankender Märkte keine Selbstverständlichkeit sei, dass ein Unternehmen in diesem Ausmaß in einen Logistikneubau investiere. Doch für das erfolgreiche Rexroth-Geschäft der Elektroniksparte sei Mengenwachstum wichtig. Mit der Halle schaffe man die Voraussetzung, dieses Wachstum auch bewältigen zu können. Man sei daher "genau auf dem richtigen Weg", so Fechner.

Das aktuell genutzte Hochregallager aus dem Jahr 1986, als das ehemalige Indramat-Werk errichtet wurde, sei nicht nur zu klein geworden, sondern auch wartungsanfällig, so Fechner. Man ersetze es nun durch intelligente Fördertechnik, wobei die Lagerkapazität deutlich ausgeweitet werde.

Neue Pforte und Lkw-Zufahrt

Im Zuge des Neubaus wird auch der Lieferverkehr für das Werk im Lohrer Süden komplett neu geregelt. Hierfür baut Rexroth eine neue Lastwagenzufahrt am südlichen Ende des Geländes. Hier soll es auch eine zusätzliche Pforte geben. Die aktuelle Werkspforte bleibt für Personen- und Besucherverkehr bestehen. Aktuell rollen rund 50 Lastwagen pro Tag auf das Gelände, aufgrund des Wachstums sollen es künftig mehr werden.

Bürotrakt für 60 Mitarbeiter

Neu sein wird auch ein zweigeschossiger, gut acht Meter hoher Bürotrakt, der an die Logistikhalle angebaut wird. In ihm sollen rund 60 Mitarbeiter des Logistikbereichs unterkommen. Die durch die neue Halle frei werdenden, derzeit für Lager und Logistik genutzten Flächen im Gebäudebestand sollen künftig der Produktion dienen. Das Werksgrundstück selbst wird mit dem Neubau weitgehend ausgereizt sein. Möglichkeit zum Lückenschluss gibt es indes teilweise noch zwischen bestehenden Gebäuden.

Lohrs Bürgermeister Mario Paul sprach angesichts des Spatenstichs für das Großprojekt von einem "sehr freudigen Tag" für Lohr. Er dankte den Rexroth-Verantwortlichen für das Vertrauen in den Standort und sah durch die Investitionen eine deutliche Stärkung desselben.

Versprechen für die Zukunft? 

Dass Rexroth bis 2025 insgesamt rund 125 Millionen Euro in Lohr investieren will, sei auch ein Zeichen der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts und somit für die gesamte Region ein Grund für Zuversicht, so Paul.

Für den stellvertretenden Landrat Christoph Vogel war der Termin des Spatenstichs eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Er habe, so erklärte Vogel, vor 35 Jahren hier seine Ausbildung begonnen. Unter den rund 70 Mitarbeitern, die beim Spatenstich dabei waren, erkenne er noch immer einige Gesichter aus jener Zeit, was ein Zeichen für Konstanz im Unternehmen sei. Die heutigen Großinvestitionen wiederum wertet Vogel als Versprechen, dass Standort und Arbeitsplätze auch für die Zukunft gesichert seien.

Pilotprojekt für Digitalisierung

Auch für Rexroth selbst mache die neue Logistikhalle die Zukunft sicherer, so der stellvertretende Landrat weiter, könne sich das Unternehmen durch die erhöhten Lagerkapazitäten doch unabhängiger machen von mitunter brüchiger werdenden Lieferketten.

Abseits der Entwicklung für Rexroth und den Standort freute sich Vogel schließlich noch aus einem anderen Grund über die Baufreigabe für die neue Logistikhalle. Das Bauvorhaben sei, so begründete er, im Landratsamt das Pilotprojekt für den neuen digitalen Bauantrag gewesen. "Das hat gut funktioniert", beurteilte Vogel die Abläufe.

 
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