
Unter Deutschlands 500 größten Unternehmen belegt die Bosch Rexroth AG in Lohr mit einem Jahresumsatz 2019 von knapp 6,2 Milliarden Euro den 123. Platz. Dies geht aus der neuesten Rangliste hervor, die die Tageszeitung "Die Welt" veröffentlichte. Der Antriebs- und Steuerungsspezialist büßte gegenüber dem Vorjahr drei Positionen ein. Der Mutterkonzern Robert Bosch GmbH in Stuttgart rückte mit seinem Weltumsatz von 77,7 Milliarden Euro in der Größtenliste der deutschen Wirtschaft vom siebten auf den achten Platz.
Umsatz stagniert
Die hundertprozentige Bosch-Tochter Rexroth ist in der vier großformatigen Seiten starken Veröffentlichung der im Axel-Springer-Verlag erscheinenden Tageszeitung mit einem gegenüber 2018 fast unveränderten Umsatz von 6,189 Milliarden Euro gelistet. Dies bedeutet nun den Verlust des 120. Vorjahresplatzes.
Den belegt diesmal der Stahlgroßhändler Klöckner & Co SE in Duisburg mit 6,315 Milliarden Euro knapp vor dem in Wuppertal ansässigen Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler mit 6,309 Milliarden und der Rheinmetall AG in Düsseldorf (6,255).
Die 2019 bereits vor Corona stagnierende Rexroth AG war 2018 mit zwölfprozentigem Umsatzzuwachs mit 6,187 Milliarden vom 129. auf den 120. Platz vorgerückt. Im Jahr zuvor erreichten die Lohrer die 131. Stelle. Die besten Platzierungen erlangte die Bosch-Tochtergesellschaft in ihren wachstumsstärksten Jahren mit dem 110. und 112. Rang.
Dem Lohrer Traditionsunternehmen dicht auf den Fersen sind der Coburger Automobilzulieferer Brose Fahrzeugteile GmbH & Co mit 6,17 Milliarden Umsatz 2019 und die Hagebau-Handelsgesellschaft für Baustoffe mbH & Co. KG mit dem Hauptsitz in Soltau - und drei Märkten im Main-Spessart-Kreis - mit 6,13 Milliarden Euro.
Knapp 31 000 Mitarbeiter
Die seit 2016 von Bosch-Geschäftsführungsmitglied Ralf Najork als Vorstandsvorsitzender geleitete Bosch-Rexroth-Firmengruppe beschäftigte 2019 weltweit 30 957 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das sind nach der in Zusammenarbeit mit der Unternehmsberatung Accenture erstellten Statistik 4,2 Prozent weniger als im Jahr vorher.
Beim Gesamtkonzern Bosch, dem größten Automobilzulieferer der Republik, arbeiteten 2019 insgesamt 398 150 Menschen, 2,9 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Im Jahresdurchschnitt 2019 wuchsen die Belegschaften der großen 500 Deutschlands im Gegensatz zu den Bosch-Entwicklungen noch um 1,5 Prozent.
Der Elektrotechnik-Großkonzern Robert Bosch GmbH musste nach dem Verlust eines Umsatzprozents am Ende des Geschäftsjahrs 2019 den siebten Platz in der Umsatztabelle an die Deutsche Telekom abgeben, die nun mit 80,5 Milliarden Bosch auf Platz 8 verdrängte.
Allerdings liegt Bosch da um rund zwölf Milliarden vor dem Energieriesen Uniper SE (Düsseldorf) und noch weitere zwei Milliarden vor der Deutschen Post DHL-Gruppe mit 63,3 Milliarden. Auf dem 11. Rang folgt dann die Kölner Handels- und Touristikgruppe Rewe.
Ganz an die Spitze und allen weit voraus fährt wieder die Volkswagen AG mit 252,6 Milliarden Euro 2019. Dahinter kommt erneut die Daimler AG in Stuttgart (172,7) ins Ziel. Den dritten Rang behauptet die in Neckarsulm beheimatete Schwarz Dienstleistungs KG mit ihren Töchtern Lidl und Kaufland und einem auf 113,3 Milliarden gewachsenen Jahresumsatz. Der BMW AG reichten 104 Milliarden wieder zum vierten Platz. Die zur Schwarz KG gehörende Lidl-Stiftung erzielt 89 Milliarden und tauschte so mit der Siemens AG (86,9) die Plätze fünf und sechs.
Wachstum schwächelt
Die 500 größten deutschen Unternehmen waren im Durchschnitt der letzten 20 Jahre jährlich um 5,2 Prozent gewachsen, 2019 aber nur noch um 2,5 Prozent. Und viele von ihnen werden 2020 erheblich unter der Corona-Krise leiden, macht die "Welt"-Berichterstattung deutlich. Denn "wochenlang waren die Fabriken der Automobilhersteller und ihrer Zuliefererunternehmen in der ersten Jahreshälfte in den einzelnen Weltregionen jeweils geschlossen".