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Rieneck
Plötzlich "brennt's überall" im Rienecker Stadtwald: Borkenkäfer sorgt für viel Arbeit
Auch in diesem kämpft der städtische Forstbetrieb wieder gegen den Borkenkäfer.  Rund 7000 Festmeter Schadholz wurden bisher im Rienecker Stadtwald eingeschlagen, berichtete Revierleiter Matthias Schleich dem Stadtrat.
Foto: Helmut Hussong | Auch in diesem kämpft der städtische Forstbetrieb wieder gegen den Borkenkäfer. Rund 7000 Festmeter Schadholz wurden bisher im Rienecker Stadtwald eingeschlagen, berichtete Revierleiter Matthias Schleich dem Stadtrat.
Helmut Hussong
 |  aktualisiert: 16.09.2024 02:34 Uhr

Seit einiger Zeit rücken Waldarbeiter und Subunternehmer wieder auf vielen Flächen im Rienecker Stadtwald dem Borkenkäfer zu Leibe. Betroffene Bäume – hauptsächlich Fichten – müssen eingeschlagen, gerückt und schnellstmöglich aus dem Wald abtransportiert werden. Insgesamt sind so bisher in einem engen Zeitraum im Stadtwald 7000 Festmeter Schadholz gefällt und auch schon verkauft worden. 1150 Festmeter davon haben die städtischen Forstwirte "geerntet" und 5850 Festmeter wurden durch verschiedene Forstunternehmer mit Harvestern aufgearbeitet. "Von heut auf morgen ging's los und aktuell brennt's überall", fasste Revierleiter Matthias Schleich die Borkenkäfersituation nach den vergangenen heißen Sommertagen im Rienecker Stadtwald in einem Statusbericht für den Stadtrat zusammen.

"Viele Fichtenbestände in Rieneck lösen sich damit nach und nach auf", erläuterte Schleich. Alleine oberhalb des ersten Wassertales seien Richtung Birkenhainer Landstraße alleine 1000 Festmeter angefallen. Als weitere betroffene Flächen nannte er unter anderem die Waldabteilungen Trockenbachschlag oder Klauberg, sowie auf der Rhönseite den Bereich oberhalb des "Antonius".

Bessere Preise als im Vorjahr

Positiv sei es, dass durch den Einsatz von drei Harvestern und vier Rückeunternehmern sowie den entsprechenden Holzkäufern das Stammholz als Langholz oder in Containern bisher relativ schnell abtransportiert werden konnte. Auch an die Nahwärme Gössenheim konnte man Fichte liefern. "Nur etwa 1200 Festmeter davon liegen noch im Wald", bilanzierte der Förster. Die Nachfrage auf dem Holzmarkt sei gegenüber dem Vorjahr noch groß und damit der Absatz noch gut. Auch die Preise seien besser als im Vorjahr.

Der Fokus auf die Borkenkäferbekämpfung hat aber auch Auswirkungen auf die künftige Brennholzsituation für die Rienecker Bürger. Man komme zeitlich und unter Berücksichtigung des Jahreshiebsatzes nicht dazu, die Laubholzbestände zu durchforsten. Zudem sei die Marktsituation beim Laubstammholz schwierig. Deshalb werde der Bedarf an Laubbrennholz für das neue Jahr nur schwer zu decken sein. "Aber Fichtenholz brennt und heizt genauso", betonte Schleich. Die Brennholzinteressenten sollten sich stärker auf Fichte fokussieren, schlug er vor. Man müsse dann beim Ofen nur öfters nachlegen, kommentierte ein Stadtrat diese Aussage.

"Im Privatwald zeigt sich ein deutlich höheres Schadbild", gab der städtische Revierleiter ferner eine kurze Information zu den Flächen der anderen Waldbesitzer. Die Vermarktung und teilweise Aufarbeitung erfolge über die Forstbetriebsgemeinschaft Sinn-Saale und deren Geschäftsführer Pascal Büttner. Auch dort habe man bereits 6000 bis 7000 Festmeter Schadholz aufgearbeitet.

Kaum Handlungsspielraum

Matthias Schleich bat die Bürger, vor allem die Anlieger der Obertorstraße, um Verständnis für den starken Lastwagenverkehr mit Stammholz und Containern. Um die Ausbreitung des Borkenkäfers zu begrenzen, müsse das Holz eben schnellstmöglich abtransportiert werden. Allgemein wurde schon öfters über eine mögliche Entlastung der Obertorstraße bei Holztransporten diskutiert. Jedoch sah Schleich hier kaum Handlungsspielraum.

Diese Ansicht begründete er mithilfe der in einer Karte eingezeichneten Forstwege und nannte weitere Argumente: Bei dadurch erforderlichen Umwegen und den dadurch steigenden Transportkosten hätte Rieneck beim Holzverkauf eine schlechtere Verhandlungsposition und der Abtransport verzögere sich. Aufgrund von starken Steigungen sei oftmals gar keine Umfahrung möglich. Diese seien für beladene Holztransporter einfach nicht befahrbar. Wirklich mögliche Umfahrungen gingen dann meist nur über Kommunalwaldflächen benachbarter Gemeinden.

 
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