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LENGFURT
Bodenständig und brillant
American Country Music made in Germany: Die Dennis Schütze Band gastierte in Lengfurt auf der Kellerbühne und hinterließ einen bleibenden Eindruck. Von links: Stefan Schön, Tommi Tucker, Bandleader Dennis Schütze und Jochen Volpert.
Foto: Kellerbühne | American Country Music made in Germany: Die Dennis Schütze Band gastierte in Lengfurt auf der Kellerbühne und hinterließ einen bleibenden Eindruck.
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 |  aktualisiert: 03.04.2012 17:24 Uhr

Das Motiv des Konzertplakats mit musizierenden Cowboys, Banjo und Goldgräberstimmung verriet das Genre, in dem sich die Dennis Schütze Band bewegt: American Country Music. Und so wie die Grafik mit Liebe zum Detail gestaltet war, waren auch die Arrangements wohl dosiert, nicht überarrangiert, sondern geschmackvoll gestaltet – die Musiker gingen in der Kellerbühne mit Sorgfalt und Liebe zur Musik ans Werk.

Nach der Eröffnung des Abends mit dem Dylan-Klassiker „Wagon Wheel“ ging die Band sofort zu Dennis-Schütze-Songs über – Songs, die den Vergleich mit Kompositionen von Musikern wie Johnny Cash oder Jim Croce nicht scheuen müssen. Es spannte sich eine stilistische Brücke von amerikanischer Songwriter-Kultur über Country-Rock, modernem Country-Pop, bis hin zu traditionellem Country-Blues. Überzeugend waren auch die Lockerheit, der Sprachwitz und der überragende Gesangsstil des Liedermachers aus Würzburg.

Obwohl in allen möglichen weiteren Formationen zu Gange, boten die Musiker der Band eine geschlossene Leistung, wie sie bislang selten in der Kellerbühne präsentiert wurde. Eine abgeklärte Rhythmusgruppe mit Tommi Tucker am Bass und Stefan Schön an Schlagzeug und Cajon, die in allen Lautstärken einen Boden bereitete, auf dem Leadgitarrist Jochen Volpert mit kurzen, kompakten Soli brillierte. Er scheint sich für diese Band ganz tief in die Countrymusik hineingeschafft zu haben, klang immer authentisch.

Alles war den Songs untergeordnet und machte sie zu kleinen Kostbarkeiten. In Erinnerung blieben Titel wie „Pictures in my mind“, ein Country-Popsong der neueren Machart mit viel Freiraum für den Gitarristen, die hitverdächtige Country-Ballade „Shine like Gold“, die im schlichten Arrangement umso ergreifender wirkt. „Black as the Devil“ kam hitverdächtig mit ohrwurmträchtigem Refrain und Gitarreneinwürfen daher. Und mit „Cinzia“ legte Schütze einen traditionellen Country-Blues auf, wie er schon in den 1930ern hätte geschrieben werden können.

Tolle Band, ergreifende Musik, überragende Musiker: Dass gerade mal 60 Leute der Dennis Schütze Band auf der Kellerbühne zuhörten, muss wohl einigen musikfeindlichen Grippe-Viren angelastet werden, die derzeit kursieren.

 
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