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Obersfeld
"Bodenschutz ist Gewässerschutz"
Großes Interesse herrschte an Boden- und Wasserschutz bei der Veranstaltung in Obersfeld.
Foto: Thomas Holschuh | Großes Interesse herrschte an Boden- und Wasserschutz bei der Veranstaltung in Obersfeld.
Bearbeitet von Ralf Hein
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:29 Uhr

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt (AELF) veranstaltete in Obersfeld einen Feldtag zum Thema "Bodenschutz ist Gewässerschutz". Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten entnommen. Der Gewässerschutz ist nicht erst seit dem Volksbegehren "Rettet die Bienen" eines der wichtigsten Themen in der landwirtschaftlichen Praxis. Die Gewässerschutzberatung des AELF zeigt seit vielen Jahren auf dem Demonstrationsbetrieb für Boden-, Klima - und Gewässerschutz Daniel Lambrecht Möglichkeiten, den Boden zu verbessern und damit den Schutz der Gewässer zu gewährleisten.

Berater Thomas Holschuh begrüßte etwa 90 Landwirte und Interessierte auf einem Feld zwischen Obersfeld und Gauaschach.

Zwei verschiedene Standorte

Mittelpunkt der Demonstration waren zwei Bodenprofile, das eine an einem sehr guten, das andere an einem mittelmäßigen Standort. Der Spezialist für Bodenbeschaffenheit Dieter Knakowski zeigte an den Profilgruben den Aufbau des Bodens in allen Facetten auf. Verschiedene Faktoren wie Klima, Wasser, Relief, Vegetation und Bewirtschaftung beeinflussen die Art des Bodentyps. Wegen der Temperaturerhöhung der letzten Jahrzehnte und den damit verbundenen erhöhten Verdunstungsraten in Trockenphasen im Sommer werden die flachgründigen Muschelkalk-Gesteinsböden an Attraktivität verlieren.

Besonders interessant am Bodenprofil waren für die Zuschauer die vielen, tief reichenden Wurzelgänge der Zwischenfrüchte, die momentan auf dem Acker vorhanden sind.

Des Weiteren hat Daniel Lambrecht 17 unterschiedliche Mischungen in einer Demonstrationsanlage gesät. Gewässerberaterin Eva Heilmeier stellte die Eigenschaften der Mischungen vor.

Die Zwischenfrüchte, beispielsweise Phacelia, Senf, Klee, Leinpflanzen erbringen einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Wasserqualität: Der Stickstoff, der eventuell nach der Ernte noch im Boden vorhanden ist, wird von der Zwischenfrucht aufgenommen, in den Pflanzen gebunden und geht damit nicht über den Winter verloren.

Zudem bilden die Zwischenfrüchte einen Schutz vor Erosion des Bodens. Die Grundlage der Landwirtschaft ist der Boden. Wenn ein Boden abgeschwemmt worden ist, ist er unwiederbringlich verloren. Jeder Landwirt muss seinen Betrieb so bewirtschaften, dass das wichtigste Kapital, der Boden, auch für die nachkommenden Generationen zur Verfügung steht.

Futter für die Regenwürmer

Eva Heilmeier zeigte die unterschiedliche Durchwurzelung der Zwischenfrüchte, ihren Beitrag in der Fruchtfolge, zur Verbesserung der Struktur des Bodens und als Futter für die Regenwürmer. Viele Zwischenfrüchte bilden mit Pilzen eine Symbiose, Mykorrhiza genannt. Die Mykorrhizapilze können die Pflanzen mit gelösten Mineralstoffen, wie Phosphor und Wasser versorgen. In der Wissenschaft wird derzeit untersucht, ob sich Pilze als Ersatz für Mineraldünger einsetzen lassen. Statistisch gesehen werden die Phosphorvorräte nur 50 bis 100 Jahre reichen. So gesehen wäre Mykorrhiza eine mögliche Alternative.

Die Veranstaltung endete mit einem fachlichen Austausch der Teilnehmer bei dem Genuss einer Brotzeit, angeboten vom Maschinenring Arnstein.

 
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