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Main-Spessart
BN-Kreisgruppe fordert mehr Artenschutz
Die Gelbbauchunke zählt zu den bedrohten Arten.
Foto: Christoph Bosch | Die Gelbbauchunke zählt zu den bedrohten Arten.
Bearbeitet von Andrea Czygan
 |  aktualisiert: 05.03.2023 02:24 Uhr

Zum Internationalen Tag des Artenschutzes am Freitag, 3. März, macht die Kreisgruppe Main-Spessart des Bund Naturschutz (BN) in Bayern auf die dramatische Lage vieler Arten weltweit und auch im Landkreis Main-Spessart aufmerksam. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung de Kreisgruppe Main-Spessart entnommen.

Neben der Klimakrise ist das weltweite Artensterben eine der fundamentalsten menschengemachten Krisen. Der Tag des Artenschutzes steht in diesem Jahr unter dem Motto "Partnerships for Conservations". Der BN ist ein starker Partner für den Naturschutz, 76 Kreisgruppen und über 500 Ortsgruppen machen vor Ort Natur- und Umweltschutz erlebbar. "Auch unsere Kreisgruppe ist sehr aktiv und bietet Menschen die Möglichkeit, sich zu engagieren", erklärt Erwin Scheiner von der Kreisgruppe Main-Spessart. "Rund ums Jahr führen unsere Ortsgruppen Pflegearbeiten auf schutzwürdigen Flächen durch, organisieren Informationsveranstaltungen oder Exkursionen und versuchen auch dem Nachwuchs die Liebe zur heimischen Natur näher zu bringen."

Bestandseinbrüche machen Sorgen

In Deutschland stehen momentan 33 Prozent der Wirbeltiere, 34 Prozent der wirbellosen Tiere, 31 Prozent der Pflanzen und 20 Prozent der Pilze auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Besonders die Reptilien, Amphibien, Vögel und Insekten haben mit Bestandseinbrüchen zu kämpfen. Arten wie Laubfrosch, Dukatenfalter oder Wanzen-Knabenkraut sind bereits neben vielen anderen im Landkreis Main-Spessart verschwunden. Einst allgegenwärtige Arten wie der Märzenbecher oder der Wiesen-Salbei haben dramatisch abgenommen.

"Es ist höchste Zeit, verstärkt gegenzusteuern und den Rückgang der Vielfalt an Genen, Arten und Ökosystemen zu stoppen", erklärt Scheiner. Speziell für den Landkreis Main-Spessart zieht er Bilanz: "Wir konnten zwar durch Schutzmaßnahmen oder auch Aufklärung die Bestände von vielen Arten verbessern." Die vielen Beweidungsprojekte in der Region – sei es in Spessarttälern oder auf unseren Trockenstandorten – haben laut Scheiner dazu beigetragen, dass sich Bestände stabilisieren oder gar erholen konnten. Nach wie vor registriere man aber erhebliche Verluste, Verschlechterungen und Zerstörungen artenreicher Lebensräume. Eine "große Bedrohung in unserem Landkreis" stelle die B26n dar, bei deren Bau für die 7,8 Kilometer lange Strecke von Arnstein bis Müdesheim 66 Hektar, also 660.000 Quadratmeter Fläche in Anspruch genommen werden sollen. 

Schutz auf allen Ebenen

Scheiner betont daher: "Wir brauchen deutlich mehr Artenschutz auf allen Ebenen. Der Schutz des brasilianischen Regenwaldes ist wichtig, aber kein Ersatz für den Schutz der vielfältigen Lebensräume in unserem Landkreis - vor unserer Haustür." Der BN fordert daher eine deutlich stärkere Beachtung des Schutzes von Arten und ihren Lebensräumen auf allen Ebenen von der Abschaffung aller natur- und klimaschädlichen Subventionen über eine gemeinwohl-orientierte Land- und Forstwirtschaft und großflächige Renaturierung von Flüssen, Auen und Mooren bis hin zum Verzicht auf weitere Zerstörungen durch Straßenbau wie den Bau der B26n und Flächenverbrauch wie Ausweisung von Gewerbegebieten.

Im Landkreis verschwunden: das Dukaten-Feuerfalter Weibchen.
Foto: Christoph Bosch | Im Landkreis verschwunden: das Dukaten-Feuerfalter Weibchen.
 
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