"Kommunale Grünflächen als Lebensraum für Insekten", lautete das Thema einer Schulung für Mitarbeiter der Bauhöfe im Landkreis Main-Spessart. Eingeladen hatten der Landschaftspflegeverband Main-Spessart und die Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege des Landratsamtes. Ergänzt wurde die Schulung durch die Präsentation von Mähgeräten und verschiedener Mahdtechniken, die den Lebensraum von Kleinlebewesen und Insekten erhalten sollen.
In der theoretischen Schulung im Saal Zur Hl. Familie in Karlstadt informierten Kreisfachberater Maximilian Markert und Saskia Becker vom Landschaftspflegeverband über den "Blühpakt Bayern", der den Zielvorgaben des Biodiversitätsprogramms Bayern 2030 folgt. Der Blühpakt Bayern wurde 2018 vom Bayerischen Umweltministerium als Antwort auf den Rückgang der Insektenzahl und der Artenvielfalt aufgelegt. Mit konkreten Projekten sollen Betriebe, Städte und Kommunen, Landwirtschaft, Bürger und Vereine eingebunden werden.
Netzwerk soll für Artenvielfalt sorgen
Ein blühendes Netzwerk in ganz Bayern soll für Artenvielfalt sorgen. Dazu zählen Blumenwiesen, Streuobstflächen, blühende Hecken, Feld- und Waldränder und in bebauten Bereichen Parks, naturnahe Privatgärten, Wildblumen und Kräuter auf Balkonen, Terrassen und Dachgärten.
Die Schulung basierte auf der landesweiten Initiative "natürlich Bayern" im Rahmen des Blühpakts Bayern, mit der die Landschaftspflegeverbände insektenfreundliche Maßnahmen umsetzen sollen. Alle kommunalen Bauhöfe in Main-Spessart hatten zuvor das Praxis-Handbuch und Nachschlagewerk "Kommunale Grünflächen: vielfältig – artenreich – insektenfreundlich" erhalten. Mit der Schulung sollte vermittelt werden, wie eine ökologische Pflege vor Ort praktikabel umgesetzt werden kann.
Für den Praxisteil hatte die Firma Müller Landtechnik in Zusammenarbeit mit der Rapid Technic GmbH (Osterburken) Geräte zu den verschiedenen Mahd-Techniken bereitgestellt. Auf den Mainwiesen in Karlburg nördlich des Eislaufplatzes stellte der Bauhof der Stadt Karlstadt zur Vorführung geeignete Grünflächen zur Verfügung.
Praktische Vorführung auf den Mainwiesen bei Karlburg
Robert Johannes, Gebietsleiter von Rapid, stellte einen handgeführten Brielmaier-Einachsmäher mit einer großen Arbeitsbreite (bis zu sechs Meter sind möglich) vor. Das geringe Gewicht dank der Aluminiumstachelbereifung schont den Boden maximal. Für die Arbeit in Feuchtwiesen ist eine Mitfahrgelegenheit (Trittbrett) optional. Mit einem Pick-Up-Twister kann eine größere Menge Schnittgut aufgenommen und mittels Förderband seitlich abgelegt werden. Die ferngesteuerte Mähraupe von RoboFlail schützt den Bediener in gefährlichem Terrain wie steilen Regenrückhaltebecken oder an Dämmen.
Johannes stellte auch den vollelektrischen Einachsmäher Rapid URI vor. Für das Multifunktionsgerät stehen bis zu 20 Anbaugeräte zur Verfügung, so dass ein vielseitiger und ganzjähriger Einsatz möglich ist. Die Bauhof-Fachkräfte konnten die verschiedenen Geräte ausgiebig testen und mit den Firmenvertretern diskutieren.