Das Jahr 2018 würdigte Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert in der Jahresschlussitzung des Stadtrats als „bedeutendes und bemerkenswertes Jahr“, weil einige wichtige Ereignisse in der Stadt vielen länger in Erinnerung bleiben werden. Einige dieser Ereignisse rief er im Festsaal des Kreuzklosters noch einmal ins Gedächtnis.
An erster Stelle stand da natürlich die Freigabe des Verkehrs auf der neuen Mainbrücke, verbunden mit der Verabschiedung der Fähre, die während der Bauzeit eineinhalb Jahre lang zwischen Hofstetten und Langenprozelten verkehrte, und so die Verbindung der Stadtteile südlich des Mains mit dem Rest der Stadt gewährleistete.
Lippert erinnerte an die 60-Jahr-Feier des Kreuzklosters und die Wiedereröffnung des nach der Sanierung auf den Namen Drei-Flüsse-Bad getauften Hallenbads. Er würdigte das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft mit Duiven in den Niederlanden. Mit Sportlerehrung, Fastnachtsumzüge, Kirchweih- und Heimatfest, Gemündungsfest, Tanzinsel, Scherenburgfestspiele sowie der Dorfheldentour in Wernfeld zählte er besonders große Veranstaltungen auf, vergaß aber auch die vielen Sport- und Kulturveranstaltungen nicht, genauso wenig wie r die vom Stadtmarketing ausgerichteten Vernstaltungen, von den Märkten über das Scherenburgfest bis zur Fährabschiedung.
Lippert: ehrenamtliche Leistungen nicht mit Geld aufzuwiegen
Einige Einrichtungen und Vereine konnten Jubiläen feiern, unter anderem der ESV (125 Jahre), die Seifriedsburger Feuerwehr (140), die Dorfgemeinschaft Hohenroth (40), die Kindergärten in Hofstetten (20) und St. Martin in Gemünden (30), das Kreisseniorenzentrum (50) sowie die Kirche in Schaippach (225).
Lippert dankte allen, die sich einbringen, das Veranstaltungsangebot in Gemünden so abwechslungsreich zu gestalten. Er würdigte auch alle ehrenamtlich Tätigen, die sich zum Wohl ihrer Mitbürger einsetzen. Ihre Leistungen seien nicht mit Geld aufzuwiegen, so Lippert.
Der Stadtrat hat sich in 51 Sitzungen und zwei Ortsterminen mit den anfallenden Themen auseinandergesetzt. Über die Zusammenarbeit fand Lippert „nur lobende Worte“. Die Arbeit erfolge außerordentlich konstruktiv, sachlich und fair. Das bedeute nicht, dass nicht auch Kritik geübt werde. Lippert hob die loyale Zusammenarbeit seiner beiden Stellvertreter Werner Herrbach und Irmgard Pröschl hervor, und dankte allen Mitarbeitern von Stadt und Kommunalunternehmen für ihren Einsatz im Jahr 2018.
Blaues Wunder
Der stellvertretende Bürgermeister Werner Herrbach dankte Jürgen Lippert im Namen des ganzen Stadtrats für dessen ruhige und sachbezogene Arbeit. Der Bürgermeister könne, wie Stadtrat, Verwaltung und Kommunalunternehmen, auf das 2018 Geleistete stolz sein.
Man habe zwar kein aberkanntes Weltkulturerbe wie Dresden, aber ein blaues Wunder wie eine Elbbrücke Dresdens genannt wird, habe Gemünden mit der neuen Mainbrücke auch vorzuweisen. Ihr Mittelteil ist blau gestrichen, und fast nur mit Hilfe eines Wunders konnte die Brücke nach nur 21 Monaten Bauzeit für den Verkehr freigegeben werden, so Herrbach.
Nach fünf Jahren mit Verkehrsbehinderungen und Baulärm im Stadtgebiet seien mit Brücke, Hallenbad, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung die wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen fast abgeschlossen, bilanzierte er. Aber man werde nicht arbeitslos. Mit dem Baugebiet Mühlwiesen 2, der Scherenberghalle und der Straße Kleinwernfeld–Massenbuch stünden schon neue Projekte an, die „wir in gewohnter Weise zügig angehen und weiterbringen“, versprach Herrbach.
Er blickte in seiner Ansprache weit über die Stadt hinaus, erinnerte an den Hitzesommer, und daran, dass Gemünden mit der neuen Wasserversorgung für Trockenzeiten vorgebaut habe. Er erwähnte wichtige Wahlen in Deutschland, anderen europäischen Ländern und den USA. In Bayern sei Undenkbares geschehen: Im Landtag säßen nun sechs Parteien. Herrbach riet den Landespolitikern, sich Gemünden zum Vorbild zu nehmen. Im Stadtrat seien schon seit Jahren sechs Gruppierungen vertreten, und man sehe in dieser Wahlperiode, „dass dies bestens zum Wohle unserer Bürgerschaft funktionieren kann“.