Aus mehr als 500 Projekten, die sich beim Bayern 2-Wettbewerb "Gutes Beispiel" beworben haben, wählte eine Jury "Das Mitnahmenetzwerk - der Fahrstuhl" aus dem Sinngrund mit fünf weiteren Projekten ins Finale. Bei der jetzt erfolgten Preisverleihung im Funkhaus in München wurde der Fahrstuhl mit dem dritten Platz und einem Geldbetrag in Höhe von 3000 Euro ausgezeichnet. Die Vorsitzende der Sinngrund-Allianz, Fellens Bürgermeisterin Zita Baur, sowie die Allianzmanager Sebastian Schneider und Lukas Weis zeigten sich überglücklich und freuten sich über die bayernweite Aufmerksamkeit und das Interesse des "blauen Stuhls".
Die Platzierung der fünf Ränge erfolgte nach dem Juryentscheid durch eine Abstimmung per Telefon und Onlinenutzern. Die meisten Stimmen beim diesjährigen Wettbewerb "Gutes Beispiel" heimste der Verein "Technik für Kinder", Tüftel-Ideen aus Deggendorf, ein und wurde zum Sieger gewählt. Bei diesem Konzept entdecken Mädchen und Jungen auf spielerische Art ihre handwerklichen und technischen Talente. Dafür gab es ein Preisgeld von 7500 Euro. Den zweiten Platz belegte die "Boderei" - bio, regional und verpackungsfrei in der Nähe von Abensberg. Mit ihrem Projekt brachten sie die Unverpackt-Läden der Großstädte in die Region und erhielten ein Preisgeld von 5500 Euro.
Die Sinngrundallianz beabsichtigt, den Gewinn in den Ausbau des "Mitnahmenetzwerks - der Fahrstuhl" zu investieren, bei welchem bereits 30 blaue Stühle in Gemeinden und Städte der Region zur Mitfahrt einladen. Wer sich auf einen Fahrstuhl setzt, signalisiert dabei eine stille und unverbindliche Anfrage an den Vorbeifahrenden, ihn mitzunehmen. Es ist das Prinzip den modernen Trampens mittels Mitfahrerbank. "Das Mitnahmenetzwerk - der Fahrstuhl" ist ein Projekt der Sinngrundallianz und wird seit Juni 2018 regional und überregional ausgebaut.
In ganz Bayern gibt es mittlerweile über 100 kommunale Allianzen, bei denen im Rahmen einer Integrierten Ländlichen Entwicklung insgesamt rund 850 Gemeinden zusammenarbeiten. Unterstützt und begleitet werden sie von den Ämtern für Ländliche Entwicklung. Dabei erarbeiten die Kommunen ein gemeinsames Entwicklungskonzept mit Handlungsstrategien und Umsetzungsmaßnahmen. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Kreativität und Eigeninitiative der Gemeinden, ihrer Bürger und aller Akteure in der Region.
Für Unterfranken ist das Amt für Ländliche Entwicklung in Würzburg zuständig. Es berät und betreut die Allianzen, koordiniert die Entwicklungsaktivitäten und fördert das Konzept zur Initiierung und Umsetzung der Projekte. In Unterfranken sind derzeit 31 Integrierte Ländliche Entwicklungen mit rund 260 Gemeinden in Bearbeitung.