
Die "Black Days", eine dreitägige Rabattaktion des Lohrer Einzelhandels in den Räumen der ehemaligen Castellbankfiliale an der Großen Kirchgasse, waren nach Angaben der Organisatoren ein Erfolg. "Es war ein Kraftakt, aber wir würden es jederzeit wieder machen", betonten Jürgen Müller (Müller-Mode, Turmspatz) und Carolin Lang (Scholz Design) am Samstag.
Die beiden hatten die an den US-amerikanischen "Black Friday" angelehnte Aktion auf die Beine gestellt und in den ehemaligen Bankräumen einen Ersatz für den Saal des alten Rathauses gefunden, der in diesem Jahr nicht zur Verfügung stand. Das Besondere an der Umsetzung in Lohr war bereits in früheren Jahren, dass das Angebot nicht nach Geschäften sortiert wird, sondern nach Warengruppen.
Mitgemacht haben die Firmen Fassnacht mit Deko- und Geschenkartikeln, Betty Friedel mit exklusiver Damenmode, Kasbeck mit Outdoor-Artikeln, Hippeli mit Damen- und Nachtwäsche, Hartmann it's fashion mit Damenmode, Scholz Design mit Bad- und anderen Accessoires, Nickis Tierparadies mit einer Auswahl aus dem Sortiment sowie Müller-Mode mit Damen- und Herrenmode und Turmspatz mit Kindermode.
Positive Rückmeldungen der Kundinnen und Kunden
"Wir sind grundsätzlich zufrieden", sagte Müller. Man habe nicht ganz an das Ergebnis von 2019 im alten Rathaus anknüpfen können, als drei Einzelhandelsgeschäfte mehr dabei waren, "aber die Kundenfrequenz war gut". Nach Langs Worten waren die Rückmeldungen der Bevölkerung sehr positiv: "Die Leute waren froh, dass in der Stadt wieder mal etwas stattfindet."
Die "Black Days" hatten wegen der Corona-Pandemie zwei Jahre lang pausieren müssen. Bewährt haben sich nach Angaben der beiden Organisatoren die ehemaligen Bankräume. Die beteiligten Geschäfte hätten ihr Angebot in einem ansprechenden Ambiente übersichtlich und schön aufbauen können. Als besonders geeignet gegenüber dem alten Rathaus habe sich der Raum mit fünf Umkleidekabinen erwiesen: "So gute Umkleiden hatten wir noch nie", berichtete Müller.
Die beiden Treppen am Eingang seien kein Problem gewesen, so Lang: "Es waren auch Kunden mit Kinderwagen da, es ging alles problemlos." Zudem sei immer genügend Personal vor Ort gewesen, um gegebenenfalls zu helfen. Alle beteiligten Geschäfte stellten für die "Black Days" Personal ab, um die Kundinnen und Kunden zu beraten.
Lohrer Konkurrenten gehen Hand in Hand
Einen Schwerpunkt beim Kundeninteresse habe es nicht gegeben, meinte Müller: "Es ging eigentlich alles, das gesamte Angebot wurde von den Kunden gut angenommen." Die gute Nachfrage nach allen Warengruppen "bestätigt uns, dass wir die Aktion beibehalten sollten".
Sehr beachtlich hätten es viele Kundinnen und Kunden gefunden, dass in Lohr die Geschäfte zusammenarbeiteten, so Lang. Einige Kundinnen und Kunden hätten sogar geglaubt, dass das Angebot in der ehemaligen Bankfiliale dauerhaft erhalten bleibe.
"Es war ein gelungener Pop-up-Store, wie man neudeutsch sagt", fasste Müller zusammen. Das Herrichten der Räume, der Aufbau des Angebots und das Abstellen des Personals hätten viele Anstrengungen gekostet, aber es habe sich gelohnt. "Es ging alles Hand in Hand, jeder hat seinen Teil beigetragen, obwohl wir eigentlich Mitbewerber sind."
Wiederholung 2023 trotz Veränderungen im Kaufverhalten
Angelika Winkler, die Vorsitzende der Lohrer Werbegemeinschaft, meinte, die "Black Days" von 2022 seien nicht mit denen von 2019 zu vergleichen. Kaufkraftverlust, Frequenzeinbruch und ein omnipräsenter Onlinehandel hätten ihre Spuren hinterlassen. "Aber wir haben wieder einmal gezeigt, was der Fachhandel kann: In Ruhe stöbern und die Ware anfassen, sich ausführlich beraten lassen und zum Schluss mit einem guten Gefühl und einer Tüte in der Hand die ehemalige Castellbank verlassen."
Die Räumlichkeiten seien eine tolle Alternative zum alten Rathaus, ebenso der etwas spätere Termin von Donnerstag bis Samstag vergangener Woche. Die Werbegemeinschaft freue sich schon jetzt auf diese Veranstaltung im kommenden Jahr, so Winkler.