Es ist sozusagen ein Schnapszahl-Jubiläum: Seit 44 Jahren verbringt die Niederländerin Irene Dreuning auf dem Camping-Platz Main-Spessart-Park ihren Urlaub. Sie kommt aus Wormerveer/Zaandam und ist am Samstag, 5. August Protagonistin im Triefensteiner Waldbad in Lengfurt als Mitorganisatorin des "Holländischen Abends".
Den Campingplatz nebst Stammplatz hat sie ins Herz geschlossen, findet ihn "so schön ruhig und gemütlich". Sie ist dort eine feste Größe, die man kennt und schätzt. Zum 40. Platz-Jubiläum 2017 war unter anderem zu lesen, dass sie stets "neben ihrem Ehemann auch nach Möglichkeit ihre vier Kinder mitbringt, die auch in diesem Jahr bei der Laurenzi-Messe in Marktheidenfeld in Tracht beim Festzug mitgelaufen sind. Die 550 Kilometer von Wormerveer nördlich von Amsterdam bis nach Lengfurt fährt sie dann gerne. Und entflieht den vielen internationalen Touristen, die um diese Zeit gerne in und um Zaandam herum unterwegs sind.
Seit der Gründung vor 42 Jahren ist sie auch im Waldbad in jedem Sommer präsent. Ihre Kinder seien praktisch "mit dem Bad groß geworden". Als ausgebildete Schwimmmeisterin ist für sie geeignete Assistenz oder mal ein fachlicher Gedankenaustausch durchaus denkbar.
Klischees über ihre Heimat Holland abbauen
Klischee-Halbwissen über unser Nachbarland, das hierzulande in vielen Köpfen noch viel zu oft über "Windmühlen, Holzschuhe, Käselaibe (die man zum Bahnhof rollt), Tulpen, guten Fußball, Heintje und Rudi Carrell" nicht hinausgeht, möchte sie abbauen. Das zeigt sie durch viele Gespräche, die sie gerne vor Ort führt.
Dass dies kulinarisch gut funktioniert, bewies sie vor Jahren mit einem kleinen holländischen Abend am Campingplatz selbst. Klaus Scheller, Vorsitzender von Pro Waldbad, hatte dann die Idee, einen solchen Abend im Waldbad zu gestalten. Zusammen mit Georg Holzmann, Betriebschef in dem Bad bat man Irene Dreuning um ihre Mithilfe. Sie sagte sofort zu.
Holländischen Hering (Haring) in weichem Brötchen, wird es geben. Zu den Kroketten hat sie "Zaanse Mayonnaise" dabei, eine besonders schmackhafte ihrer Art, weil ohne Bindemittel, Stabilisator oder Hilfsstoff. Man würzt sehr oft mit "Satésaus", einer leckeren Soße auf Erdnussbutter-Basis, vor Ort frisch zubereitet. In Holland beliebt zu sehr vielen Mahlzeiten.
Dann gibt es "Bitterballen": panierte, oft mit einem Ragout aus Rind-/Kalbfleischmasse gefüllte frittierte Fleischkroketten. Und: In Hollands Kneipen- bzw. Restaurantkultur gehört zum Getränk die "broine fruitschaal", ein Teller mit viel frittierten Snacks, die man dann eben "einfach so dazu genießt", erläutert die Kennerin. Natürlich gibt es Käse wie den "Goudsche Weach", "Ossenworst" (eine Rohwurst aus Rindfleisch) und andere Schmankerln.
Zweisprachige Lieder und "Hollandse Lekkernijen"
Fürs Musikprogramm ist eine Playlist eingerichtet, die noch ergänzbar ist: Da gibt’s dann alles von Golden Earring oder Shocking Blue bis zu aktuellen Hits für jüngere Gäste. Auch mal zweisprachige Lieder werden zu hören sein wie "Donnie und Chantal Janzen" mit dem Deutsch gesungenen Refrain, bei dem an diesem Abend mitgesungen werden kann.
Schon ab 18 Uhr wird im Waldbad "Holländisch" aufgetischt, Eintritt frei ab 20 Uhr. Wer vorher kommt, kann zum Abendtarif auch bis 20 Uhr in die Waldbadfluten steigen. Der Holland-Abend wird unter Mitwirkung der holländischen Freunde vom Campingplatz zu Gunsten des Waldbades durchgeführt. Wer für die "Hollandse Lekkernijen" zu spät kommt: Es gibt neben alkoholfreien Getränken auch Biere vom Fass, Bratwurst, Steak und Pommes.