Robert Würll-Hörning ist der Bürgermeisterkandidat der Wählergemeinschaft "Freie Bürger Birkenfeld-Billingshausen" (FBB). In der von dem Marktheidenfelder Rechtsanwalt Björn Gregor geleiteten Nomininerungsversammlung am Montagabend im "Schwarzen Adler" wurde der 69-Jährige von den fünf anwesenden Ortsbürgern einstimmig dazu gewählt.
Ebenfalls einstimmig wurde folgende Kandidatenliste der FBB für die Gemeinderatswahl verabschiedet: 1. Robert Würll-Hörning (69, Rentner/Techniker), 2. Corina Hörning (31, Technikerin), 3. Matthias Jürgen Müller (37, Berufskraftfahrer), 4. Dana Anke (39, Arbeiterin), 5. Eva Hörning (65, Rentnerin).
Ob die erst vor rund einem Monat gegründete Wählergemeinschaft FBB am 15. März tatsächlich auf den Wahlzetteln zu finden sein wird, steht derzeit noch nicht fest. Da es sich um eine neue Wählergemeinschaft handelt, hängt dies davon ab, ob die vom Gesetzgeber in solchen Fällen verlangten Unterstützerunterschriften (im Falle Birkenfelds sind 60 nötig) von wahlberechtigten Ortsbürgern bis zum 3. Februar erbracht werden. Was die Sache nicht ganz einfach macht, ist, dass die Unterschriften nicht gesammelt werden können, sondern im Rathaus abgegeben werden müssen.
Ideen zur B26n
Er wolle Bürgermeister werden, weil in Birkenfeld "einiges nicht so läuft, wie es laufen sollte", sagte Würll-Hörning eingangs der Veranstaltung vor zu diesem Zeitpunkt noch elf Zuhörern. Sechs von ihnen interessierten sich ausschließlich für seine Ausführungen und verließen die Veranstaltung wieder, bevor die formale Aufstellungsversammlung begann. Unter anderem sprach er von "Vetternwirtschaft" und "Rivalitäten" zwischen den beiden Ortsteilen Birkenfeld und Billingshausen.
Kritisch sieht Würll-Hörning den geplanten Bau der B26n. Wenn diese Straße nur bis Karlstadt gebaut werde, komme noch mehr Verkehr nach Birkenfeld. Um dies zu vermeiden, müsse die geplante Straßenführung geändert und die B26n auf direktem Weg über Marktheidenfeld zur A3 gebaut werden – und zwar in einem Zug. Damit hätte man dann auch automatisch Umgehungen der Dörfer in diesem Raum, so Würll-Hörning.
Als seine weiteren Ziele nannte er die Stärkung der Wirtschaft ("Wer heute nichts tut, lebt morgen wie gestern") sowie das Aufbrechen verkrusteter Strukturen im Ort. Aktuell werde "Vetternwirtschaft betrieben - und dagegen hab' ich was".
Auch die Jugend, die bislang in der Gemeinde kein Mitspracherecht habe, wolle er mehr einbinden, sagte Würll-Hörning und brachte die Gründung eines Jugendrats ins Spiel. Außerdem könne man vor den Gemeinderatssitzungen Fragen von Bürgern zulassen und diese dann in die Beratung mitaufnehmen.
Auch in Sachen Ärzteversorgung müsse man sich kümmern, unterstrich Würll-Hörning. Deutliche Kritik äußerte er in Sachen Internetausbau: "Da werden wir doch angelogen nach Strich und Faden."
Zweite Kandidatur
Robert Würll-Hörning ist seit 2005 Mitglied der FDP. 2008 bewarb er sich schon einmal um das Bürgermeisteramt in Birkenfeld, unterlag jedoch dem damaligen Amtsinhaber Werner Schebler (Freie Wählergemeinschaft Birkenfeld).
Eine erneute Kandidatur Würll-Hörnings im Jahr 2014 scheiterte nach seinen eigenen Angaben an innerparteilichen Querelen. Falls die neu gegründete Wählergemeinschaft Freie Bürger Birkenfeld-Billingshausen für die kommende Kommunalwahl zugelassen wird, kann Würll-Hörning ein weiteres Mal seinen Hut in den Ring werfen und gegen Amtsinhaber Achim Müller (Freie Wählergemeinschaft Birkenfeld) antreten.
Helge Ziegler
Kreisvorsitzender FDP MSP