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Burgsinn
Biosphärenregion Spessart: Burgsinn signalisiert Verhandlungsbereitschaft
Der Burgsinner Gemeinderat steht der Biosphärenregion Spessart 'nicht grundsätzlich ablehnend' gegenüber. Für ein stärkeres Commitment fehlt zu diesem Thema derzeit die Einigkeit im Rat. (Archivfoto)
Foto: Roland Bauernschubert | Der Burgsinner Gemeinderat steht der Biosphärenregion Spessart "nicht grundsätzlich ablehnend" gegenüber. Für ein stärkeres Commitment fehlt zu diesem Thema derzeit die Einigkeit im Rat. (Archivfoto)
Roland Bauernschubert
 |  aktualisiert: 11.12.2024 02:40 Uhr

Wie geplant fand die jüngste Marktgemeinderatssitzung in Burgsinn statt, nachdem der Antrag von Philipp Schirling (IB) auf Änderung der Tagesordnung mit 3:10 Stimmen zu Sitzungsbeginn abgelehnt wurde. Die Marktgemeinde geht den ersten Schritt in Richtung Kommunale Wärmeplanung. Nach einer diesbezüglichen Förderzusage in Höhe von 69.400 Euro aus dem Bundeswirtschaftsministerium hat der Marktgemeinderat einstimmig beschlossen, die Planungsleistungen zur Erstellung einer Kommunalen Wärmeplanung orientiert am "Musterleistungsverzeichnis zur Ausschreibung einer Kommunalen Wärmeplanung" der Deutschen Energie-Agentur auszuschreiben.

Gleichzeitig verzichtet man auf die Ausschreibung der optionalen Leistungen, welche die Analyse der Energieinfrastruktur (Darstellung Glasfasernetz und Analyse der Stromnetze) und die Ermittlung vorhandener Potenziale zur Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien umfasst. Der Rat sieht dafür mehrheitlich keinen Bedarf.

Auch für die Ausschreibungen zur geplanten Radrast-Station machte das Gremium den Weg frei. Gegen die von Architekt Tobias Ruppert aus Würzburg vorgelegten Leistungsverzeichnisse wurden keine Einwände laut, dem Plan wurde mit 12:1 zugestimmt.

Gemeinde will über Entschädigungsbeträge verhandeln

Kontroverser verlief die Sitzung bei der erneuten Debatte zum "Biosphärenreservat Spessart". Obwohl man sich schon mehrfach ausgiebig mit dem Thema befasste und auch schon infrage kommende Flächen für die Bereitstellung als "Kernzone" bei Ortsterminen besichtigte, ist die Entscheidungsfindung im Rat noch nicht abgeschlossen.

Während einerseits eine Bereitstellung von Flächen für die Kernzone befürwortet wird, wird andererseits auf unzureichende Ausgleichszahlungen verwiesen. Es wurde der Wunsch nach "Verhandelbarkeit" des Entschädigungsbetrages geäußert. Nicht zuletzt kam auch die völlige Ablehnung gegenüber dem Biosphärenreservat zur Sprache, da eine "selbstbestimmte Bewirtschaftung" die bestmögliche Waldnutzung gewährleiste.

Nach ausgiebiger Debatte und einem von Philipp Schirling zurückgenommenen Antrag auf Änderung des Beschlussvorschlages fasste das Gremium letztlich mit zehn zu drei Stimmen den von der Verwaltung empfohlenen Konsens: Der Markt Burgsinn steht einer Ausweisung von Teilflächen des Spessarts als "Biosphärenregion" nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber. Eine Bereitstellung von gemeindlichen Flächen für die Kernzone kann allerdings unter den derzeitigen Konditionen nicht erfolgen. Da der Markt Burgsinn durchaus geeignete Waldgrundstücke vorweisen kann, wird eine partnerschaftliche Abstimmung angestrebt; hierfür wird entsprechende Verhandlungsbereitschaft signalisiert.

Bau einer Jagdhütte nachträglich genehmigt

Diskussionen gab es auch im Zusammenhang mit einem Antrag auf Nachgenehmigung der Errichtung einer Jagdhütte nebst mehrerer Nebengebäude im Bezirk "Hintere Gressel". Bürgermeister Robert Herold erteilte dem anwesenden Bauherren zur Sache nicht das Wort und so blieb die Frage aus dem Gremium, warum man erst gebaut und dann die Genehmigung beantragt habe, unbeantwortet. Verbunden mit der Kritik an der Vorgehensweise des Jagdpächters erteilte der Rat das nachträgliche gemeindliche Einvernehmen mit elf zu zwei Stimmen.

Einstimmig bei einer Enthaltung wegen persönlicher Beteiligung war das Einvernehmen bei einem Antrag auf Errichtung eines Anbaus für Landmaschinen an eine bestehende Halle in der Rienecker Straße. Da der betreffende vorgelegte Lageplan aus dem Jahr 2020 stammt, wurde der Bauherr zur Nachlieferung eines gültigen Lageplans aufgefordert.

Bürgermeister Herold gab einen Beschluss aus dem nichtöffentlichen Teil der Ratssitzung vom 15. Oktober bekannt: Der Markt Burgsinn beschafft eine neue Spezialspülmaschine für die Atemschutzwerkstatt im Feuerwehrhaus zum Gesamtpreis von netto 20.455 Euro. Damit können Atemschutzmasken und Lungenautomaten gereinigt werden. Weitere benötigte Ausstattung wird kostengünstig oder gebraucht aus dem Industrie- oder Gastronomiebedarf erworben.

 
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