
Spritzig, ideenreich und bunt präsentierte sich am Samstag die 33. Ausgabe von "Billingshäusä in der Bütt" in der voll besetzten Festhalle in Billingshausen. Von Beginn an herrschte beste Stimmung, trotz ungewöhnlicher Startzeit um 16.16 Uhr. Frieder Hüsam, verantwortlich für die Veranstaltung des Kultur- und Heimatvereins, freute sich, wieder auf der Bühne zu stehen. Er führte gekonnt charmant durch das rund fünfstündige Programm. Zunächst stellte er die Frage: "Wisst ihr noch wie das richtige Verhalten in der Sitzung geht?", und legte eine Übungseinheit mit Klatschübungen und Helau-Rufen ein.
Zugleich nahm er den Zuruf ".... und den Rest der Welt – Helau" für sich als Vorsitzender ein. Neben den Duttenbrunner Faschingsfreunden begrüßte Hüsam auch Ingrid Ganzer vom Fastnacht-Verband Franken (FVF), die während der Sitzung Aktive ehrte. Auch das Billingshäuser Prinzenpaar der Session, Prinzessin Agnes I. und Prinz Claus I., stellte sich vor. Sie geben "viel Gas", so jedenfalls ihr Motto.
Marschtanz eröffnete die 33. Sitzung in Billingshausen
Die Tänzerinnen der Garde eröffneten mit einem Marschtanz die Sitzung. Egon Hasenfuß lies die erste Sitzung vor 33 Jahren Revue passieren. Er feierte zugleich seinen 25. Bühnenauftritt. Der erste Orden, der in Billingshausen verliehen wurde, war eine Wäscheklammer und gehöre ins Fastnachtmuseum nach Kitzingen. Neben den "Kistles-Springer", erzählte Hasenfuß von der Geburtsstunde des Männerballetts.

Über das Dorfgeschehen berichtete Hasenfuß in seinem zweiten Auftritt. Er wusste von einem Jäger, der die Dorfwildsau nicht schießen will, und warum die Billingshäuser Hunde halten. Außerdem stellte er fest, dass die bereits seit sechs Jahren fehlende Baugenehmigung für die Festhalle das Landratsamt ebenso wenig interessiere wie das kulturelle Leben im Ort.
Dass man in Billingshausen auf die Jugend setzt, bewiesen die Jungspechte. Die gerissenen Räuber Hotz und Plotz wollten eigentlich die Kaffemühle der Großmutter stehlen. Die hatte aber nur einen Kaffeevollautomat zu bieten. Weiter ging es mit dem Auftritt des Billingshäuser Tanzmariechens Belinda Herwig, die über die Bühne wirbelte.

Vom jährlichen Wahnsinn der Faschingsvorbereitungen berichteten Sabine Hüsam und Natalie Cohut. Bei einem Ratespiel holten sie sich Gäste auf die Bühne und überprüften, wie gut diese den Elferrat kenne. Dabei wurde auch manch Geheimnis gelüftet. Von den Tücken einer Dorf-WhatsApp-Gruppe mit 264 Teilnehmerinnen und Teilnehmern berichtete die Dorfplatzgruppe. Dort bekomme jeder wertvolle Tipps und wird allumfassend informiert.
Reden Frauen doppelt so viel wie Männer?
Von den Problemen beim Frühstücken mit ihrem Mann berichtete Anita Hüsam. Sie klärte über die These, dass Frauen doppelt so viel reden wie Männer, auf: "Wir Frauen müssen alles zweimal sagen." In dem Beitrag über eine "Therapiesitzung der Wochentage" klagten die Akteure über ihre Alltagssorgen: Der Samstag wolle endlich mit dem Saufen aufhören und der Montag sei schlichtweg unbeliebt.

Für herzhafte Lacher sorgte der Auftritt der Migrationsbeauftragten, die es jetzt für die Zugezogenen in Billingshausen gibt. Neben den vielen Tipps beantworteten Susi Bürgel und Marion Hüsam die Frage aller Fragen: "Wo geht die Narrenschar am Rosenmontag hin?" Natürlich zum Spezialisten für Dialekt in Billingshausen, Egon Hasenfuß.
Für den krönenden Abschluss sorgten der Showtanz der Elferratsgarde "Die Ureinwohner" und das Männerballett unter dem Motto "Beauty versus Nerd".