Seit dem Wochenende findet im städtischen Kulturzentrum Franck-Haus die Auswahlausstellung zum 9. Meefisch-Wettbewerb der Stadt Marktheidenfeld für das beste, noch unveröffentlichte Bilderbuchprojekt im deutschsprachigen Raum statt.
Bürgermeister Thomas Stamm dankte im Festsaal den zahlreichenden Mitwirkenden. Im zweijährigen Turnus wolle man die Vielfalt und Qualität der Illustrationskunst würdigen und dabei Kinder mit dem Lesen und dem Medium Buch vertraut machen. Dies sei nach seinem Empfinden auch dieses Mal wieder bestens gelungen. Man dürfe heute schon gespannt sein, welche bis dahin geheim gehaltenen Preisträger man Anfang Dezember auszeichnen dürfe.
Rund 130 eingereichte Projekte
Bettina Herre, Kinderbuch-Lektorin bei den S. Fischer Verlagen, berichtete von der Arbeit der Jury. Das Frankfurter Verlagshaus kehrte nach mehrjähriger Unterbrechung als ursprünglicher Kooperationspartner des Wettbewerbs zurück. Die Expertin dankte der Stadt für die nachhaltig wirkende Initiative. Für sie sei es mit den weiteren Jurorinnen und einem Juror zu einer wahre Freude geworden, sich im großzügigen Sitzungssaal des Rathauses mit der bunten Vielfalt und beachtlichen Qualität von fast 130 Beiträgen in der trüben Corona-Zeit auseinandersetzen zu können.
Bei mehreren Bewertungsrunden habe man die Zielgruppe der Kinder im Vor- und Grundschulalter stets im Auge behalten. Eine Vielzahl an heiteren wie ernsthaften Themen sei von den Teilnehmenden aufgegriffen worden – und zwar in großer stilistischer und technischer Vielfalt. Der Blick sei darauf aus der Sicht der Lehre und der Kunst, des Verlagswesens und der Kinder gefallen.
Am Ende habe man sich einvernehmlich auf das siegreiche Buchprojekt verständigen können und Herre fügte schmunzelnd an, dass sie höllisch aufpassen müsse, den Siegertitel nicht schon vorab aus Versehen zu verraten. Alle 22 Illustratorinnen und Illustratoren dürften aber jetzt schon stolz darauf sein, in die Auswahl des inzwischen etablierten Preises aufgenommen worden zu sein.
Kurz berichtete Magdalena Skala aus Obertraubling, die diesmal erneut mit einem Projekt in der Ausstellung vertreten ist, über ihre Erfahrungen als Siegerin des letzten Meefisch-Wettbewerbs. Unbeschreiblich sei das Gefühl gewesen, zum ersten Mal ein eigenes Werk aus den Regalen einer Buchhandlung ziehen zu können. Der Meefisch stelle gerade für junge Menschen mit wenig Berufserfahrung ein gutes Sprungbrett zum Verlagswesen dar.
Vor der Eröffnung hatte sich bereits rund die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem Vorgespräch und Rundgang im Franck-Haus eingefunden. Sie hatten dazu teils weite Wege auf sich genommen und freuten sich über den wertschätzenden Empfang.
Eine Rekordbeteiligung an Wettbewerb
Deutlich wurde dabei, dass neben einigen erfahrenen Illustratoren und Künstlern gerade Studierende und Absolventen von fachspezifischen Studiengängen in Kommunikation, Grafik oder Design Interesse am Wettbewerb zeigten. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Corona-Pandemie konnte die städtischen Organisatorinnen Inge Albert und Melanie Thorun eine Rekordbeteiligung verzeichnen. Oft wurden die Teilnehmenden von Dozenten an ihren Hochschulen auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht oder sie entdeckten diesen durch eine Internetrecherche.
In der Ausstellung jedenfalls können junge wie alte Betrachterinnen und Betrachter bis zum Jahreswechsel tief in bunte und kreative Bildwelten eintauchen. Und sie erfahren mehr von "Filius Fuchs", dem "sonderbaren Feinschwein" oder "9 ½ Piraten in Omas Garten".