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Lohr
Bilanz zur Lohrer Stadthalle: Warum sowohl Auslastung als auch das finanzielle Defizit hoch sind
Lichte Momente: Auch dafür sorgt die Gebäudetechnik in der Lohrer Stadthalle. Die technischen Anlagen müssen immer wieder geprüft und laufend gewartet werden, was teils hohe Folgekosten verursacht.
Foto: Heinz Scheid | Lichte Momente: Auch dafür sorgt die Gebäudetechnik in der Lohrer Stadthalle. Die technischen Anlagen müssen immer wieder geprüft und laufend gewartet werden, was teils hohe Folgekosten verursacht.
Bearbeitet von Monika Büdel
 |  aktualisiert: 23.01.2025 02:39 Uhr

Vor einem Jahr hatte das um rund 150.000 auf 800.000 Euro gestiegene Defizit der Stadthalle Lohr im Werkausschuss des Stadtrats noch für Entsetzen gesorgt. Als Werkleiter Thomas Funck in der öffentlichen Ausschusssitzung am Mittwochabend dem Gremium nach 2024 auch für 2025 ein weiteres Mal ein Minus von 800.000 Euro ankündigte, blieb diese Reaktion aus und der Wirtschaftsplan wurde befürwortet. Auch für die Zukunft sagt Funck voraus: "Das Defizit bleibt in diesem Bereich." Dazu kommt noch eine Million Euro an Abschreibungen.

An der Nachfrage liegt es laut Stadthallenmanager nicht. 2024 sei die Stadthalle seit ihrer Eröffnung am höchsten ausgelastet gewesen, teilte er zum Wirtschaftsplan mit. Umsätze und Buchungen stünden auch für 2025 auf einem stabilen Fundament. Teilweise gebe es allerdings bei den einzelnen Angeboten niedrigere Besucherzahlen, jedoch gebe es aber auch hohe Auslastungen und ausverkaufte Veranstaltungen. Der Start ins Wirtschaftsjahr 2025 sei sehr gut gewesen.

Personalkosten fallen am Höchsten aus

Der Umsatz habe voriges Jahr bei 560.000 Euro gelegen, für dieses Jahr erwartet Funck Einnahmen von 555.000 Euro. Diese Summe liegt etwas höher als die Personalkosten von 550.000 Euro. Sie stellen den größten Einzelposten dar. An nächster Stelle folgen Wartung und Reparatur technischer Anlagen mit 210.000 Euro, die Ausgaben im Bereich Veranstaltungen mit 135.000 Euro und die Gebäudereinigung mit 110.000 Euro. An Einnahmen aus Mieten und Veranstaltungsbetreuung stehen im sogenannten Erfolgsplan 245.000 Euro, an Umsätzen im Kulturbereich 145.000 Euro. Die Gastronomie samt Catering soll 135.000 Euro bringen. Die Parkgebühren sollen mit 30.000 Euro auf der Einnahmeseite zu Buche schlagen.

Als Gründe für das weiterhin hohe Defizit nannte der Werkleiter sowohl für das abgelaufene als auch für das neue Jahr "vielfältige, externe Faktoren, auf welche die Werkleitung keinen Einfluss hat". Es gebe keine entsprechenden Deckungsmöglichkeiten. Im Einzelnen nannte er die tarifliche Entgelterhöhung für das Personal, die Wiederbesetzung von Stellen, darunter der Haustechniker, auch die deutliche Erhöhung der Energiekosten, sei ein Faktor. Dazu kämen wie schon im Vorjahr das Beheben der vom TÜV festgestellten Mängel. Das sei unumgänglich, weil es um Sicherheit gehe. Teilweise seien Posten, wie der ebenfalls sicherheitsrelevante Austausch der Stufenbeleuchtung teuer, weil aufgrund der speziellen Architektur Sonderanfertigungen nötig seien.

Dazu komme anspruchsvolle Technik, wie die Verdunklung und das Hubpodium im Saal. Auch im Vermögensplan spiele die Technik eine große Rolle, um als Anbieter attraktiv zu bleiben. Der Vermögensplan ist der Teil des Wirtschaftsplans, in dem die Investitionen in die Stadthalle über den laufenden Betrieb und reine Ersatzbeschaffungen hinaus abgebildet werden.  Acht Jahre nach Eröffnung der Stadthalle seien alle Gewährleistungsfristen abgelaufen, informierte Funck. Das bedeute, dass alle Reparaturen an den Gewerken selbst getragen werden müssten. Wo Kosten reduziert werden können, sei dies schon geschehen. An Posten, wie das Reinigen des Stadthallenumgriffs komme man aber nicht vorbei.

Höhere Preise bei Vermietung und Gastronomie

Das Umlegen der steigenden Kosten auf Nutzende und Mietende werde immer wieder getestet, stoße aber auch an Grenzen, wolle man nicht Kundschaft verlieren, so Funck. Preiserhöhungen für 2025 seien für Vermietung und gastronomische Leistungen erfolgt. Immerhin, so Funck weiter, sei der teure Austausch der Rauchmelder 2024 abgeschlossen worden. Außerdem rechne er mit einer Entlastung bei der Grundsteuer.

An Investitionen sind 75.000 Euro veranschlagt. Diese seien, wie Funck betonte, im Einzelnen mit der Kämmerei abgesprochen. Vorgesehen seien unter anderem die Anschaffung von Schwerlast- und Palettenregalen samt Hubgerät, um Platz zu sparen und die Arbeit zu erleichtern. Außerdem werde Geld in die Digitalisierung im Seminarbereich und in ein Leit- und Informationssystem gesteckt.

 
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