Die Bürgerinitiative proMar begrüßt das Bekenntnis zu einer wohnortnahen Krankenhausversorgung im Koalitionsvertrag zwischen CSU und Freien Wählern. In der Aussage „Wir wollen unsere Krankenhausstrukturen und die kleineren Standorte erhalten und weiterentwickeln“ sieht proMar laut Pressemitteilung „einen erfreulichen Richtungswechsel in der bayerischen Gesundheitspolitik“.
„Verfehlte Krankenhauspolitik“
„Hat die neue Staatsregierung begriffen, dass es ein gefährlicher Irrweg war, bei den Krankenhäusern dem Prinzip ,Wirtschaftlichkeit durch Zentralisierung' zu folgen? Hat man erkannt, dass sich die Menschen im ländlichen Raum nicht länger die Ausdünnung ihrer medizinischen Versorgung gefallen lassen?“, lautet die rhetorische Frage der Bürgerinitiative, die das Marktheidenfelder Wahlergebnis „im Zusammenhang mit der verfehlten Krankenhauspolitik“ sieht.
Regelmäßig höre die BI Beschwerden über die für hiesige Patienten unzumutbare Situation in der Notfallversorgung. Die Wähler aus Marktheidenfeld hätten das Verhalten derjenigen Kreisräte nicht vergessen, die mit ihrer Zustimmung zur Schließung der Notaufnahme „die Unterschriften von mehr als 10 000 Bürgern ignorierten“.
Die Bürgerinitiative fordert nun „als Konsequenz der veränderten landespolitischen Rahmenbedingungen die zügige Einrichtung einer funktionierenden Notfallversorgung am Krankenhaus Marktheidenfeld“. Dass es in Marktheidenfeld keine Anlaufstelle für Notfallpatienten gibt, sei untragbar für einen Wirtschaftsstandort mit 10 000 gewerblich Beschäftigten, die überwiegend in Fertigungsbetrieben arbeiten.
Dringender Handlungsbedarf
„Wir sehen dringenden Handlungsbedarf“, schreibt die BI. „Hier ist zunächst der Landkreis Main-Spessart in der Pflicht. Durch Bereitstellung entsprechender Fördermittel kann die neue Staatsregierung die Ernsthaftigkeit ihres Ziels einer flächendeckenden und wohnortnahen medizinischen Versorgung unter Beweis stellen.“
Die Menschen im Landkreis hätten das großspurige Gerede von „exzellenter Medizin“ und den angeblichen Vorteilen einer zentralen Notaufnahme satt, schreibt die BI. Fakt sei „ein deutliches erhöhtes zeitliches und damit gesundheitliches Risiko für Notfallpatienten aus Marktheidenfeld, seit die örtliche Notaufnahme geschlossen und der ärztliche Bereitschaftsdienst zentralisiert ist.“