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Karlstadt
BI gegen die B26n: „MSP-Politiker kaufen die Katze im Sack“
Nach einem Gesprächstermin im bayerischen Verkehrsministerium sind die Positionen beider Seiten unverändert. 200 Hektar sollen versiegelt werden.
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 12.10.2019 02:12 Uhr

Die Fronten sind verhärtet zwischen der Bürgerinitiative gegen die B 26n auf der einen Seite und den Straßenplanern beziehungsweise Politikern in Main-Spessart auf der anderen Seite: Beide beharren auf ihrer Position zur B 26n. Daran hat auch ein Besuchs der Bürgerinitiative im bayerischen Verkehrsministerium in München nichts geändert.

Wie die Bürgerinitiative in einer Pressemitteilung schreibt, nahmen an dem Gespräch im Ministerium auch der dortige Amtsleiter Helmut Schütz sowie aus dem Ministerium Peter Weywadel und Manfred Kinberger sowie Baudirektor Stefan Lehner vom staatlichen Bauamt Würzburg teil.

Einig war man sich lediglich darin, dass der Klimaschutz stärker im Bewusstsein der Menschen angekommen ist. Erwin Scheiner von der BI sprach sich aufgrund der Umweltzerstörung und Klimaschädlichkeit deshalb gegen den Bau der B26n aus. Mehr als 200 Hektar Flächenversiegelung durch die B26n und ihrer Zubringer, dazu neu generierter Kfz-Verkehr sprächen gegen den Bau.

Nur fünf Minuten Zeitersparnis

Reinhard Rauch von der BI stellte den Nutzen der B26n für die Wirtschaft in Main-Spessart in Frage. Fünf Minuten Fahrzeitersparnis zur A70 bringe keinen zählbaren Vorteil. Das Geld wäre sinnvoller in den Ausbau der digitalen Infrastruktur und die Verbesserung bestehender Straßen in der Region investiert. Anhand der neuesten Verkehrsprognosen vom staatlichen Bauamt ergebe sich durch die B26n auch keine spürbare Entlastung für die Anwohner der B19 oder für die Stadt Würzburg, so Rauch.

Schütz erläuterte: "Der Planungsauftrag der B26n ergibt sich aus dem Bundesverkehrswegeplan, unter anderem in Folge der Forderung der IHK Würzburg-Schweinfurt und von Mandatsträgern aus der Region." Anders als in der alten Planung habe die B26n nun keinen autobahnähnlichen Ausbaustandard mehr, also keine zwei durch einen Mittelstreifen getrennte Fahrbahnen.

Weywadel ergänzte: „Die B26n verfolgt in dieser Bauform nicht mehr das Ziel einer Entlastung der A7 und des Biebelrieder Kreuzes, um den sechsstreifigen Ausbau von A7 und A3 zu vermeiden." Eine Entlastung Würzburgs sei in der jetzt geplanten Form nicht mehr eine vorrangige Zielsetzung.

"Wesentliche Ziele werden nicht erfüllt"

Die BI-Vertreter kritisierten, mit der B26n werde zusätzlicher Tranistverkehr in die Region fließen, der nachfolgende Orte belastet, wenn nicht vorher oder zeitgleich das nachgelagerte Straßennetz ertüchtigt wird. 

Vorstände der Bürgerinitiative sehen nach dem Gespräch mehr denn je die Notwendigkeit für regionale Verkehrslösungen ohne B 26n. Wesentliche Teile ihrer ursprünglichen Ziele werde die B 26n nicht mehr erfüllen – und das bei bei gleichgebliebener Naturzerstörung und gestiegenen Baukosten. Die verantwortlichen Politiker aus Main-Spessart würden mit der B 26n "die Katze im Sack" für die Menschen in der Region bestellen, so die BI.

Fazit der BI: "Die zuständigen Ministerien in Berlin und München schieben die Verantwortung für ein Umdenken und zukunftsfähige Verkehrslösungen den lokalen Mandatsträgern aus dem Landkreis Main-Spessart zu. Diese betreiben aber weiter rückwärtsgewandte Verkehrspolitik. Der Bau neuer Transitstraßen für die Lösung lokaler Verkehrsprobleme, nur weil der Bund diese Straßen finanziert, ist Verkehrsplanung von gestern. Heutige und zukünftige Probleme werden so nicht gelöst, sondern verstärkt."

Die komplette Zusammenfassung des Gesprächstermins in München ist zu finden unter https://b26n.org

 
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  • A. L.
    @wisi
    Gut erkannt! Hauptsache, ein kleiner versprengter Haufen von verbohrten Bremsern und Blockierern ist einfach gegen alles. Wenn es um klare Alternativen geht, haben sie keine Vorschläge. Oder glaubt die BI allen Ernstes, die tschechischen (u.a) Lkw transportieren ihre Waren demnächst mit dem BUS durch den Landkreis, wenn der ÖPNV am Sankt-Nimmerleins-Tag vielleicht mal verbessert wurde??
    Wenn man sich mit dem Bauamt konstruktiv arrangieren würde, hätte die Straße schon längst gebaut werden können, stattdessen wirft man alle möglichen Hindernisse in den Weg und beklagt sich dann, dass angeblich "planlos" gebaut werden würde.
    Ein vierspuriger Ausbau war sicher nicht notwendig und zeitgemäß, aber immer gegen alles zu sein ist auch keine Lösung.
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  • R. R.
    @fuereinefreiemeinung, der "kleine, versprengte Haufen" hat 20 Mitgliedsgemeinden und mehr als 2000 Mitglieder. Soviel zum Wahrheitsgehalt Ihrer plakativen Kommentare. Eigentlich nennen Sie die Ursachen (überregionale LKWs in Ortsdurchfahrten, unattraktiver ÖPNV), aber statt die Ursachen zu beseitigen fordern Sie lieber zusätzlichen Straßenneubau. Der dann Flächen versiegelt und zur Klimaerwärmung beiträgt. Was wiederum dazu führt, dass uns das Trinkwasser knapp wird und Bäume vertrocknen. Wann wollen Sie mit zukunftsorientierten Lösungen beginnen? Wenn die Wern im Sommer auch kein Wasser mehr führt? Oder früher?
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  • A. L.
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • R. R.
    Ihre Meinung lautet zusammengefasst: planlos das Bauen beginnen, irgendwie wird es schon gut ausgehen für diejenigen, die unstrittig dadurch verlieren werden. Über Alternativen nicht nachdenken und nicht reden wollen.
    Ich fordere Sie auf: Kommen Sie nach Steinfeld und hören Sie sich unsere Lösungen und Alternativen an.
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  • R. W.
    Ich maße mir nicht an Ihre Meinung zusammenzufassen und Sie dafür bitte nicht meine. Nein, das habe ich weder gesagt, noch geschrieben. Ich sage wir ergreifen die Chance jetzt und genau wie es für Lohr eine Lösung geben wird, muss das auch für den Rest der Fall sein. Man muss es eben Stück für Stück entwickeln und von heute auf morgen kommen die LKW jetzt auch nicht plötzlich. Insofern besteht hier durchaus Zeit für Anpassungen. Ich kenne die Vorschläge, diese lösen alle nicht das eigentliche Problem im Werntal. Begleitend gibt es durchaus gute Ansätze, aber als Lösung können diese nicht dienen.
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  • R. R.
    @wisi, dann schreiben Sie bitte Ihre Lösungen für Lohr, Rechtenbach, Hain und Laufach, Partenstein, Frammersbach, etc hier. Wenn Sie keine haben, machen sie das was sie uns vorwerfen...
    Wir haben übrigens Lösungen fürs Werntal, Sie sind nur nicht bereit sich damit auseinanderzusetzen.
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  • R. W.
    Nur mit dem kleinen Unterschied, dass es für Lohr schon eine gibt, die durchaus auch in Lohr als solche gesehen wird. Zudem ist der Unterschied, dass das Werntal jetzt entschieden werden muss, weil der Bau ansteht und für den Rest hat man aktuell noch Spielraum zeitlich betrachtet das weiter zu entwickeln. Ich bin hier nicht der Planer, ich weiß aber, dass diese Dinge diskutiert werden. Da aber in der Zeitschiene das aktuell nicht das vorderste ist, sollte man den entsprechenden Fachleuten die Zeit auch noch geben. Bisher habe ich keine Verweigerungshaltung für entsprechende Ideen/Lösungen bei den entsprechenden Sitzungen/Tagungen erkennen können. Nennen Sie hier dann doch mal konkret eine Lösung für das Werntal. Mich würde es schon interessieren, einzelne Ortsumgehungen können es nicht sein, denn das ist nicht finanzierbar realistisch betrachtet. Ausbau vom ÖPNV (wenngleich ich das ebenfalls befürworten würde) kann es auch nicht sein, denn das bringt keinen LKW von der Straße...
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  • R. R.
    Bau der B26n bedeutet Probleme von Arnstein nach Karlstadt und Lohr zu verlagern und dabei noch zu verstärken. Das ist doch keine Lösung. Das ist einfach nur Murks und Naturzerstörung pur. Und andere Gründe für die B26n wie die Entlastung des Werntals gibt es nicht mehr. Unsere Lösungen haben wir mehrfach genannt. Kommen Sie einfach am 20.10. nach Steinfeld zum Protestspaziergang. Dort können wir unsere Lösungen besprechen.
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  • R. W.
    Ich habe Ihre Mitteilungen soweit gelesen, aber wie sie das im Werntal lösen wollen, haben sie nicht mitgeteilt und werden sie auch nicht. Es gibt nämlich keine Alternative.
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  • R. R.
    Dann sind mir uns ja schon mal soweit einig, dass die Entlastung vom Werntal der einzig verbleibende Grund für den Bau der B26n ist.
    Beantworten Sie mir dann bitte zunächst die Frage, ob es richtig ist das Werntal mit der B26n um 200 LKW zu entlasten und gleichzeitig Rechtenbach, Laufach, Hain, Frammersbach und Partenstein mit 500 bis 300 LKW's mehr pro Tag zu belasten?
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  • R. W.
    Falsche Frage. Gar nicht erst anzufangen kann nicht die Einstellung sein. Die Chance muss man ergreifen und parallel schauen, dass man die Entlastung auch dort nach Möglichkeiten in Folge hin bekommt. Der Verkehr wird so oder so zunehmen, die Frage ist doch nur wen es aktuell wo trifft. Und darauf muss dann eben wieder reagiert werden. Nur alles verhindern zu wollen und einem Teil von Main-Spessart damit jede Entwicklungsmöglichkeit zu nehmen, ist keine Perspektive. Genau das was man für sich dann für die Zukunft einfordert, verweigert man damit anderen im aktuellen Stadium. Aber ich glaube da werden wir bei der konträren Position nicht auf einen Nenner kommen. Ich will für niemanden mehr Verkehr, aber eine faire Chance, dass man sich entwickeln kann und für das Werntal ist das die einzige machbare. Ob das auch der einzige Grund für die Straße ist, ist mir dabei auch herzlich egal. Solange es einen triftigen, sinvollen gibt, reicht auch einer!
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  • R. W.
    Dagegen sein ist in, Lösungen sind rar... Die B26n IST eine regionale Lösung. Es gibt bisher KEINEN alternativen Vorschlag der BI zur Lösung der Verkehrsthematik im Werntal. Lauter einzelne Umgehungen sind nicht möglich und vom Flächen Verbrauch wären sie noch schlechter. Zudem erscheint es mir so, als vergisst man immer, dass der Verkehr auch völlig ohne die Straße zunimmt. Jetzt kann man natürlich auch warten bis das eintritt, um festzustellen, dass es so wie aktuell gar nicht mehr geht. Dann ist allerdings das Problem, dass erstens vermutlich kein Geld da ist für eine Lösung und die Bauzeit wird ihr Übriges tun. Mich würde mal EIN realistischer Vorschlag zur Alternative interessieren, allein es gibt keinen. Weder wenn man es mal auf der Karte anschaut, noch dass besonders die BI mal was gebracht hätte...
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