Seit langem kämpft die Bürgerinitiative "MSP-Spange" um eine Entlastung der Lohrer Stadtteile Steinbach und Sackenbach, deren Einwohner laut BI täglich unter Lärm und Abgasen von vielen Tausenden Fahrzeugen leiden. In einer Stellungnahme der Bürgerinitiative verweist deren Sprecher Peter Helfrich darauf, dass sich aufgrund der aktuellen Vollsperrung der B26 das Verkehrsaufkommen in Steinbach nun nochmals dramatisch erhöht habe. Helfrich befürchtet, dass dies in der weiteren Zukunft ohne MSP-Spange zu einem Dauerzustand werden könne.
Der BI-Sprecher schreibt: "Der Alltag wird nun vollends vom Durchgangsverkehr bestimmt, so dass ein normales Leben eigentlich nicht mehr möglich ist. Jede Straßenüberquerung von Kindern zum Schulbus, von älteren Menschen zum Einkauf oder beim Kirchgang, jedes Einfahren in die Ortsdurchfahrt etc. wird zu einer konkreten Gefahr. Von den langfristigen gesundheitlichen Folgen der Emissionen gar nicht zu reden."
Steuerzahler muss die Schäden begleichen
"Zugleich kann man jetzt am Beispiel Steinbach auch sehr deutlich die Folgen einer falschen Verkehrspolitik erkennen", meint Helfrich und erläutert: "So werden Mautpreller nach wie vor vom Staat belohnt, wenn sie zum Abkürzen ihrer Fahrtstrecke die Autobahn verlassen und gratis durch unsere Dörfer vagabundieren. Ein einziger Lkw verursacht mit seiner Achslast Schäden an Straßen und Gebäuden wie 15 000 Pkw! Unnötige Schäden, die der Steuerzahler immer wieder aufs Neue begleichen muss. Oder: Wäre eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 km/h innerorts unter diesen Bedingungen nicht unerlässlich zur Verminderung der Gefahren und zur Reduzierung der Emissionen? In Steinbach schüttelt man nur noch den Kopf."
Spätestens jetzt sei aber auch für Jedermann zu sehen, wie sich der Verkehr ab Karlstadt in Richtung Lohr nach einer Fertigstellung der B26n auf ein altes Straßennetz ohne Dritte Mainbrücke auswirken würde. Die vom Bauamt Würzburg für diesen Fall prognostizierten Zahlen wären nach Einschätzung Helfrichs noch wesentlich höher als momentan in Steinbach. In der Stellungnahme heißt es weiter: "Viele Ortschaften im Umfeld von Lohr würden ein ähnliches Schicksal erleben. Und Lohr-Stadt würde zu einem großen Güterbahnhof mit überregionaler Anbindung in alle Himmelsrichtungen – allerdings nicht auf der Schiene, sondern auf der Straße. Denn jeder Lkw in Sackenbach oder in Steinbach landet in Lohr am großen Kreisel oder an der Kreuzung Oberes Tor. Na dann, gute Fahrt!"