Nicht zufrieden zeigt sich AfD-Kreisrat Kurt Schreck mit der Antwort des Landratsamtes auf seine Anfrage zur Corona-Teststrecke am Marktheidenfelder Krankenhaus. Er liest daraus, dass es "eine solche Teststrecke an diesem Standort nach wie vor nicht gibt". Der Geschäftsleitende Beamte im Landratsamt, Otto Streitenberger, weist darauf hin, dass die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) den Ort für ambulante Testungen nicht außerhalb der Praxen sehe. Landrätin Sabine Sitter habe den Hausärzten die Teststrecke wiederholt dafür angeboten.
Streitenberger betont den engen Kontakt der Behörde zur KVB und zu den niedergelassenen Ärzten und schreibt unter anderem: "Tatsächlich ist es aus Sicht der KVB für einen wirtschaftlichen Praxisbetrieb grundsätzlich wichtig, dass ambulante Leistungen – dazu zählen insbesondere auch die Testungen auf SARS-COV-2 – nicht außerhalb der Praxen erbracht werden. (...). Um der häufig geäußerten Sorge vieler Vertragsärzte vor Ansteckung ihres Personals oder anderer Patienten bei der Vornahme von Testungen in der eigenen Praxis zu begegnen, hat Frau Landrätin Sitter den Vertragsärzten im Landkreis wiederholt angeboten, die Teststrecke am Krankenhaus Marktheidenfeld für die Abstrichnahme zu nutzen, was dort sogar im sogenannten Drive-Through-Verfahren möglich wäre."
Reaktivierung vor dem Hintergrund der geplanten Reihentests
Mit der Entscheidung der Staatsregierung, dass flächendeckend in jedem Landkreis ein Testzentrum eingerichtet werden soll, sei auch das Landratsamt Main-Spessart als Kreisverwaltungsbehörde gefordert, so Streitenberger weiter. Er informiert: "Derzeit laufen unsere Bemühungen mit dem Ziel, bis Ende August die Einrichtung, Organisation und den Betrieb eines Testzentrums am Krankenhaus Marktheidenfeld sicherzustellen. Wir sehen dies als Rückfallebene, sollten die vorrangigen Praxen tatsächlich den Bedarf an Testungen nicht abzudecken vermögen, insbesondere vor dem Hintergrund der geplanten freiwilligen Reihentestungen bei Schulpersonal und Erzieherinnen und Erziehern Ende der Sommerferien."
Kurt Schreck fragt sich, wie die Landrätin den Ärzten eine Teststrecke habe anbieten können, die es nicht gebe, und verweist darauf, dass nach seinem Wissen mehrere Ärzte aus dem Landkreis die Reaktivierung der Teststrecke in Marktheidenfeld befürworten. Um dieses Ziel zu erreichen sollten die politisch Verantwortlichen "eigentlich schon seit geraumer Zeit nichts mehr unversucht gelassen haben".