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Hohenroth
Betreute im SOS-Dorf Hohenroth machen Breakdance: Spenden ermöglichten Teamkleidung
Im Schnitt beteiligen sich 15 "Breaker" an dem wöchentlichen Training der "Dorfrocker Hohenroth". Die Truppe sucht Auftrittsmöglichkeiten.
Markus Raab (links) gibt Hilfestellung beim Breakdance auf Hohenroth.
Foto: Saskia Vierling | Markus Raab (links) gibt Hilfestellung beim Breakdance auf Hohenroth.
Saskia Vierling
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:29 Uhr

Jeden Donnerstag wird in der der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth "die Bühne gerockt". Da treffen sich die selbst ernannten "Dorfrocker Hohenroth" zum wöchentlichen Breakdance im Festsaal. Der Name ist Programm und so konnten sich die mittlerweile rund 15 Teilnehmer letztendlich auf den passenden Titel für ihre Gruppe einigen.

Seit etwa vier Jahren trainieren der 28-Jährige Markus Raab, seine jüngeren Brüder Fabian und Robin Sichling (22 Jahre), Daniel Preda (26 Jahre) und Eric Seubert (24 Jahre) die "Dorfrocker". Sie nahmen zunächst einen Teilnehmer aus der Dorfgemeinschaft in Gemünden in ihr Team auf, wo sie früher eine Jugendgruppe trainierten.

Basti zeigt seinem Team beim Training im großen Festsaal einen Kopfstand.
Foto: Saskia Vierling | Basti zeigt seinem Team beim Training im großen Festsaal einen Kopfstand.
Im Kreis dürfen die Breakdancer unter Anfeuern zeigen, was sie bisher gelernt haben.
Foto: Saskia Vierling | Im Kreis dürfen die Breakdancer unter Anfeuern zeigen, was sie bisher gelernt haben.

So kam Markus der Gedanke, noch mehr Bewohner der Dorfgemeinschaft zu integrieren. Über Katharina Distler vom Pädagogischen Fachdienst der SOS-Dorfgemeinschaft wurde eine erste Stunde in Hohenroth im kleinen Saal organisiert. Es erschienen fünf Bewohner. Es sprach sich jedoch schnell herum, wie viel Spaß Breakdance macht. Die Truppe zog bald in den großen Festsaal um. Nach vier Jahren bestehen die "Dorfrocker Hohenroth" nun etwa aus 15 mehr oder weniger festen Teilnehmern im Alter von 18 bis 50 Jahren. Mitmachen darf jeder, ein regelmäßiges Erscheinen ist jedoch keine Pflicht. Auch Besuch von außerhalb Hohenroths ist erwünscht, ob zum Zuschauen oder Mitmachen.

Im Kreis wird angefeuert

Bevor es richtig losgeht, wird sich zunächst aufgewärmt und gedehnt. Anschließend wird ein großer Kreis gebildet. Abwechselnd dürfen nun die Breakdancer einzeln in den Kreis vor treten und unter anfeuerndem Klatschen ihres Teams zeigen, was sie in den letzten Stunden gelernt haben. Basti, genannt der "Checker", beherrscht die Schritte bereits sehr gut. Der 27-Jährige lebt seit neun Jahren in der Dorfgemeinschaft und ist von Anfang an bei der Truppe dabei. In seiner Wohngemeinschaft übt er in seinem Zimmer die "Moves" anhand von Breakdance-Videos.

Nachdem jeder Teilnehmer sein Können unter Beweis stellen durfte, werden zwei Reihen gebildet. Daniel Preda zeigt nun peu à peu neue Bewegungen, während Robin, Fabian und Markus durch die Reihen laufen und bei Bedarf Hilfestellung leisten. Wenn die Kraft der teilweise körperlich oder geistig eingeschränkten Teilnehmer nicht ausreicht, passt Daniel unter Rücksicht auf die verschiedenen Bedürfnisse sein Tempo und die Ausführung der Schritte an. Für jeden Einzelnen wird sich bei Erklärungsbedarf Zeit genommen. Es herrscht ein herzliches Miteinander, bei dem jeder jedem hilft.

Einheitliche Kleidung anprobiert

Einen Auftritt hatten die "Dorfrocker" bereits in der Dorfgemeinschaft, ein weiterer ist nun an Fasching geplant. Gerne würde die Gruppe auch einmal außerhalb Hohenroths auftreten. Katharina Distler lobt den Einsatz der vier Trainer: "Es ist bewundernswert, dass jemand in diesem Alter so viel Engagement zeigt und sich so fürs Ehrenamt einsetzt."

Markus Raab hatte nun die Idee, einheitliche Shirts mit einem Logo für die Tänzer bedrucken zu lassen. Die Firma, die die Crew mit der Teamkleidung ausstatten soll, hat verschiedene Musterstücke zum Anprobieren zur Verfügung gestellt. Die Anwesenden durften testweise Caps, T-Shirts und Kapuzenpullover überziehen. Über 4000 Euro wurden bisher gespendet.

Die Dorfgemeinschaft lebe vom ehrenamtlichen Engagement, so Katharina Distler. Neben den tagsüber stattfindenden Förderangeboten und therapeutischen Veranstaltungen gibt es abends "Spaßveranstaltungen" wie Taekwon-Do, Volkstanz und Chor, Café spezial (das Café hat dann nur für Bewohner geöffnet) und Breakdance. Bedarf besteht noch an Ausflügen außerhalb des Dorfes, wie zum Beispiel Diskothekenbesuchen. Hier fehlt es an Fahrern, Busse stehen bereit. Wer Interesse hat, ehrenamtlich tätig zu sein, kann sich unter www.sos-dg-hohenroth.de informieren. Auch Spenden für die "Hohenrother Dorfrocker" werden noch gerne über Paypal entgegen genommen: dorfrocker.hohenroth@gmx.de

Die "Dorfrocker Hohenroth" mit ihren Trainern Markus Raab,Daniel Preda, Fabian und Robin Sichling.
Foto: Saskia Vierling | Die "Dorfrocker Hohenroth" mit ihren Trainern Markus Raab,Daniel Preda, Fabian und Robin Sichling.
 
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