
Hohe Frustration und teilweise auch Resignation herrscht bei den Betreibern mehrerer Theaterbühnen im Landkreis. Das wurde diese Woche bei einer virtuellen Spendenübergabe des Bund der Selbständigen (BDS) an vier Kunst- und Kultureinrichtungen deutlich, heißt es in einer Pressemitteilung
Jeweils 300 Euro Unterstützung erhalten laut einer Mitteilung des unterfränkischen BDS-Geschäftsführers Frank Bernard (Lohr) der Krimikeller in Rothenfels, die "Gaukler" aus Lohr, die Spessartgrotte aus Langenprozelten und das Film-Photo-Ton-Museum im Huttenschloss Gemünden.
Das Stimmungsbild bei der Spendenübergabe sei deutlich gewesen. Es herschten Unverständnis, Frustration und zum Teil auch Resignation. Jürgen Sommerer vom Film-Photo-Ton Museum: "Im Cafe gilt 2G, wenn der Besucher aber ins Museum im gleichen Gebäude möchte, benötigt er einen Test und muss eine Maske tragen. Unser kleines Kino fasst 40 Sitzplätze, bei einer Beschränkung von 25 Prozent macht das zehn Personen – lachhaft und unrentabel", lautet sein Fazit.
Verständnis für die Maßnahmen fehlt
Angelina Wagner vertrat die Gaukler: "Wir sind alle sehr verzweifelt und planen eine Corona-konforme zusätzliche Vorstellung für den Außenbereich. Das ist schwierig, und die Spielerinnen und Spieler müssen bei Laune gehalten werden". Dem stimmte Michael Franz vom Krimikeller zu: "Ich habe einen Schauspieler, der bereits drei Stücke geprobt hat, aber noch nicht auftreten konnte, er ist mehr als verzweifelt". Franz sieht eine völlige Ungleichbehandlung durch die Politik und bringt kein Verständnis mehr auf.
Konrad Nickel vom Förderverein Spessartgrotte: "Wir konnten maximal ein Drittel der Vorstellungen spielen, manchmal vor drei Personen im Publikum. Wir haben Profis auf der Bühne, das ist finanziell nicht mehr rentabel". Einig waren sich alle Teilnehmer, dass das Rahmenkonzept nicht plausibel ist, von keiner Behörde erklärt werden kann und mit hohem Aufwand verbunden ist, heißt es in der Mitteilung weiter.
"Den Künstlern und Kulturschaffenden fehlt einfach die Lobby", wird BDS-Bezirksvorsitzender Sven Roth zitiert. "Wir werden als BDS der Politik auf die Füße treten und versuchen, diese Missstände aus der Welt zu schaffen, und fordern das zuständige Ministerium sowie unsere Landtagsabgeordenten zu einer Stellungnahme und Klärung auf", versprach Bernard. "Es kommt die Zeit, da werden wir vom BDS wieder bei euren Stücken live dabei sein, dann legen wir auf den Eintrittspreis freiwillig richtig was drauf".