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Besucher hatten viel Spaß bei Premiere von Woody Allens "Central Park West" im Krimikeller
Es ist noch nicht ganz klar, wer wen mit wem betrügt (von links): Sam (Elyes Bettaieb) hat einige Affären, die junge Juliet (Amelie Kostan) hat eigene Pläne und Howard (Roland Schwab) nimmt die Sache einfach mit Humor.
Foto: Susanne Feistle | Es ist noch nicht ganz klar, wer wen mit wem betrügt (von links): Sam (Elyes Bettaieb) hat einige Affären, die junge Juliet (Amelie Kostan) hat eigene Pläne und Howard (Roland Schwab) nimmt die Sache einfach mit Humor.
Susanne Feistle
 |  aktualisiert: 05.04.2025 02:37 Uhr

"Es war halt ein typischer Woody Allen", so der begeisterte Kommentar eines Zuschauers am Samstagabend. Der Krimikeller zeigt seit Donnerstag sein neues Stück "Central Park West" von Woody Allen. Auch wenn das Premieren-Wochenende nicht ausverkauft war, hatten die Besucher viel Spaß und lachten viel.

Das Stück spielt in einem Appartement in New York mit Blick auf den Central Park. Phyllis (gespielt von Michelle Neise) ist eine erfolgreiche Therapeutin und hat bereits ein bisschen viel getrunken, als ihre Freundin Carol (Juli Willer) bei ihr auftaucht. Nach längerer Diskussion gibt Phyllis zu, einen Streit mit ihrem Ehemann Sam (Elyes Bettaieb) gehabt zu haben. "Also, ich hatte Streit. Er nicht. Er hat mir beim Streiten zugeschaut".

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Dieser möchte sich trennen, zahlt aber wenigstens das Sun-Times Abo weiter. Während Phyllis überlegt, wer denn der Grund für die Trennung sein könnte, wird Carol immer nervöser, bis sie plötzlich zugibt, dass sie nicht unschuldig daran ist. Sie erzählt ihr wie es angefangen hat: "Zwei Menschen begegnen sich und ein Funke springt über". "Und wo war ich bei dem pubertären Scheißdreck?", wundert sich die betrogene Ehefrau.

Als dann noch Carols Ehemann Howard (Roland Schwab) auftaucht und von der Affäre seiner Frau erfährt, kommt plötzlich eine Pistole ins Spiel. "Selbstmord ist doch keine Lösung. Ich möchte nicht zuschauen müssen", so Carol. Aber Howard kann sie beruhigen "Musst du nicht. Ich erschieß dich zuerst".

Michelle Neise spielt die gebeutelte Ehefrau Phyllis und überzeugt das Publikum mit ihrem ausdrucksstarkem Spiel.
Foto: Susanne Feistle | Michelle Neise spielt die gebeutelte Ehefrau Phyllis und überzeugt das Publikum mit ihrem ausdrucksstarkem Spiel.

Die Situation hat sich gerade wieder beruhigt, da kommt Sam nach Hause, um seine restlichen Sachen zu holen. Während Carol hoffnungsvoll mit ihm gehen möchte, hat dieser aber ganz andere Pläne. Dann taucht auch noch die junge Juliet (Amelie Kostan) auf und auch sie hat gewisse Vorstellungen. Diese decken sich aber nicht mit denen von Sam, aber vielleicht mit Howards? Man weiß noch nicht genau, wie diese Geschichte wohl ausgehen wird, als plötzlich doch noch ein Schuss fällt.

Und auch wenn das Stück in den 90er Jahren spielt, merkt man als Besucher recht schnell, dass sich seitdem gar nicht so viel geändert hat. Die Kleidung der Darsteller sieht nicht aus wie Kostüme – man erinnert sich selbst noch gut daran. Die Ausdrücke sind heute vielleicht hier und da ein paar andere. Aber die Sache mit den Dreiecksbeziehungen, dem Betrug und dem Ehebruch gab es wohl damals wie heute.

Kein "Kinderprogramm"

Der 14-jährige Simon aus Windheim fand, dass auf der Bühne gut geschauspielert wurde: "Aber es ist nicht so mein Thema". Seine Mutter wiederum findet das Stück gut umgesetzt: "Natürlich übertrieben, aber das ist ja wichtig bei einem Schauspiel." Eine Frau aus Hafenlohr fand das Stück sehr kurzweilig und ihr Mann ist der Überzeugung, dass das auch heute noch genauso ist.

Die teilweise derben Sprüche störten niemanden: "Wir sind ja hier nicht im Kinderprogramm." Eine Frau meinte nach der Vorstellung zu ihrer Freundin: "Das war wirklich toll, da kommen wir jetzt öfter her." Und zwei Männer waren der Meinung, dass es auch ohne Leiche im Krimikeller schön ist und sie waren froh, dass es ein lustiges Stück war.

Auf der Bühne stehen diesmal lauter bekannte Krimikeller-Gesichter und auch ihnen gefällt das neue Stück. Für Roland Schwab war es herausfordernd, bei den Proben nicht zu lachen und auch Amelie Kostan findet das Stück richtig lustig: "Es geht manchmal unter die Gürtellinie, aber es ist noch gut für die Bühne."

Es ist das erste Stück von Woody Allen auf der Krimikeller-Bühne: "Sein Humor hat mich schon immer fasziniert. Wie er es schafft, die Abgründe unseres Zusammenlebens so drastisch, tiefgründig und gleichzeitig leicht zu beschreiben, ist schon überragend", so Theaterleiter Michael Franz.

Wer Publikumsliebling Elyes Bettaieb mal in einer völlig neuen Rolle sehen möchte und wissen will, wer die Brünette aus dem Twenty One ist, der hat noch bis Anfang Mai Gelegenheit.

Infos und Karten unter krimikeller.de oder unter Tel.: (09393) 4539988.

 
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