
Ein hochkarätiges Konzert hat das neu formierte Kreisorchester des Nordbayerischen Musikbundes unter Leitung von Thomas Joha am Samstagabend in der voll besetzten Lohrer Stadthalle abgeliefert. Das Orchester hinterließ ein absolut begeistertes Publikum, das mit dem Applaus nicht aufhören wollte. Nach drei Zugaben und drei Stunden Konzert gingen die rund 50 Musikerinnen und Musiker unter weiter anhaltendem Beifall der 750 Besucher von der Bühne ab.
Vor gut zehn Jahren hatte der gebürtige Pflochsbacher, studierte Orchestermusiker und Musiklehrer Thomas Joha das Kreisjugendorchester (KJO) übernommen. Dieses feierte im vorigen Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Genau so lange gibt es die jährlichen Konzerte, die traditionell am Dreikönigstag veranstaltet werden.
Nicht zuletzt wegen dieser langen Zeit hatte sich Joha nach dem Konzert im vergangenen Jahr entschieden, das Orchester neu zu formieren. Er wollte den ehemaligen Mitspielern und auch anderen Erwachsenen die Möglichkeit geben, weiter in einem so großen Orchester auf Kreisebene musizieren zu können. Deshalb wurde aus dem Kreisjugendorchester nun das Kreisorchester, in dem auch "ältere Semester" zu der diesjährigen Probephase eingeladen worden waren.
Mit viel Konzentration und Gefühl
"Neubeginn, Aufbruch und Transformation" hieß daher auch das Motto des diesjährigen Abschlusskonzertes. Thomas Joha hat es dabei wieder einmal geschafft, für die Musiker gut spielbare, aber trotzdem anspruchsvolle Stücke herauszusuchen. Der Samstagabend bestach durch wunderschöne Melodien, abwechslungsreiche Stücke und viele, perfekt gespielte Solosequenzen einzelner Instrumente.
Schon der Anfang mit "Prima Luce" vom belgischen Komponisten Jan Van der Roost gestaltete sich sehr spannend. Das Stück begann ganz leise mit wunderbaren Melodiebögen, die von den einzelnen Instrumentengruppen nach und nach übernommen wurden. Schon hier konnte man hören, dass das Orchester wie aus einem Guss mit viel Konzentration und Gefühl agierte.
Auch die Harmonie zwischen den Spielern war den ganzen Abend zu hören und zu spüren. Das gilt sowohl für "Cry of the Celts" (von Hardiman in einem Arrangement von Peter Graham) als auch für "Beyond the Horizon" von Rossano Galante. Auch "Compostela - The Way of St. James" von Thierry Deleruyelle und das letzte, 28 Minuten lange Stück des Abends in sechs Sätzen "Windows of the World" von Peter Graham trug das Kreisorchester famos vor.
Aushängeschild für den Landkreis
Moderator Sebastian W. Wagner aus Frankfurt, der mittlerweile schon zum Inventar gehört, gab viele Informationen zu den Stücken und zum Orchester. Nach zweieinhalb Stunden gab es für das begeisterte Publikum noch zwei schöne Märsche – den Spessartmarsch und den Astronautenmarsch – sowie eine kleine Wiederholung aus dem Konzertprogramm.
Wie Recht hatte doch der stellvertretende Landrat Christoph Vogel in seinem Grußwort vor dem Konzert: "Der Kreisdirigent Thomas Joha spornt die Musiker zu Spitzenleistungen an." Und an die Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes, Susanne Joa aus Heugrumbach, gewandt: "Sie sind ein Aushängeschild für den Landkreis."