
„Wir haben viele neue Kontakte geknüpft.“ Mit diesen Worten beschreibt Bürgermeisterin Lioba Zieres die viertägige Reise der 17-köpfigen Delegation aus dem Sinngrund in der österreichischen Schachblumen-Partnergemeinde Großsteinbach (Bundesland Steiermark).
Zusätzlich zu bestehenden Verbindungen zu einigen Familien seien bei dem Besuch neue entstanden. In den kommenden Jahren soll die freundschaftliche Verbindung weiter ausgebaut werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Marktes. Dies sei der ausdrückliche Wunsch auf beiden Seiten.
„Es ist nicht nur die sehr seltene Schachblume, die uns verbindet“, erklärte Zieres. Da beide Gemeinden etwa gleich groß seien, hätten sie auch mit den gleichen Problemen wie Bevölkerungsrückgang oder der Versorgung vor Ort zu kämpfen. „Unsere Freunde in Großsteinbach sind gerade dabei, ein neues Feuerwehrhaus zu planen. Da konnten wir von unseren Erfahrungen berichten.“ So seien auch zahlreiche kommunalpolitische Themen zusammen mit dem Großsteinbacher Bürgermeister Josef Rath und Vizebürgermeister Christian Groß (beide ÖVP) besprochen worden.
„Es war ein sehr herzlicher Empfang“, so Zieres, die mit der Delegation die Gemeinde mit drei Ortsteilen besuchte. Auch der Tourismus war ein Thema und so besuchten die Obersinner die beeindruckende Therme Roger Bad Blumau, die von dem berühmten Künstler und Architekten Friedensreich Hundertwasser konzipiert worden war.
Zum Zeichen der Freundschaft hatten die Obersinner eine von Marktgemeinderat Matthias Mack entworfene Metalltafel als Gastgeschenk dabei, auf der beide Orte zusammen mit Schachblumen vereint sind. „Wir haben vereinbart, dass in die seit 17 Jahren bestehende Partnerschaft mit Großsteinbach künftig auch die jüngere Generation stärker eingebunden werden soll“, sagte Zieres. So seien Fußballspiele oder engere Kontakte zwischen den beiden Feuerwehren angeregt worden.
Verbunden sind die Gemeinden im Spessart und in der Steiermark durch die seltene Schachblume, die nur auf wenigen Flächen in Deutschland und Österreich zu finden ist.
Nachdem es erste Bemühungen in Obersinn gab, die Reithwiesen, auf denen die Schachblume in jedem Jahr für wenige Woche einen Blütenteppich ausbreitet, unter Schutz zu stellen, kam es zu den ersten Kontakten nach Großsteinbach – dort ist die Blume sogar im amtlichen Wappen zu finden. Seitdem gibt es alle zwei Jahre gegenseitige Besuche.
„Dazwischen haben wir auch immer Kontakt, vor allem wenn es um die Blütenzeit geht“, erläutert Zieres. Denn in der Steiermark beginnt die Schachblumenblüte bereits drei bis vier Wochen früher als im Sinngrund, wo das 19. Schachblumenfest für 21. und 22. April 2018 geplant ist. 2019 ist eine Delegation aus der Steiermark zu Gast in Obersinn.