
Das Klinikum Main-Spessart setzt bei seinem Neubau auf heimisches Holz: Die nachhaltige Fassadengestaltung soll mit Spessart-Lärche aus dem Lohrer Stadtwald erfolgen. Das teilt das Klinikum in einer Pressemitteilung mit, der auch die folgenden Informationen entnommen sind. Der Werkausschuss des Eigenbetriebs Klinikum Main-Spessart hat in seiner Sitzung am 12. März einstimmig vorgeschlagen, die Fassadenverkleidung des neuen Zentralklinikums mit Holz aus dem Spessart auszuführen. Der Kreistag bestätigte diese Empfehlung am 21. März in seiner Sitzung mit einstimmigem Beschluss.
Das neue Klinikum werde ab dem ersten Obergeschoss mit einer Holzfassade in Nut-und-Feder-Konstruktion versehen. Geplant war eine Verkleidung mit nordischer Fichte. Ein Holz, das industriell verarbeitet wird und nicht aus der Region stammt. Der architektonische Entwurf des Generalplaners a|sh unter Leitung von Prof. Hofrichter verfolgte jedoch bewusst eine andere Idee: Die Holzfassade solle nicht nur ein markanter Blickfang sein, sondern auch die Identität des Spessarts widerspiegeln. Deshalb wurde nach einer regionalen Alternative gesucht – und direkt in Lohr gefunden.
"Als der Landkreis bei der Stadt Lohr angefragt hat, ob unser Stadtwald regionales Holz bereitstellen kann, haben wir sofort zugesagt. Mit dem Team des städtischen Forstamts liefern wir bestes Spessartholz für die bestmögliche Gesundheitsversorgung in unserer Region", ist Lohrs Bürgermeister Dr. Paul überzeugt.
Robuste Wahl für die Zukunft
Nach eingehender Prüfung der Materialeigenschaften und Beständigkeit fiel die Wahl auf heimische Lärche aus dem Spessart. Dieses Holz zeichne sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit und Fäulnis aus. Lärchenholz erreiche unter geeigneten Bedingungen eine Haltbarkeit von über 50 Jahren – im Alpenraum seien sogar Bauten mit einer Lebensdauer von mehr als 100 Jahren bekannt.
Die Verwendung einer Vorvergrauungslasur auf silikatischer Basis enthalte keine Fungizide und sorge für eine natürlich anmutende Patina, die sich harmonisch in das Landschaftsbild einfüge. Außerdem verringere sich bei dieser umweltfreundlichen Beschichtung der Wartungs- und Pflegeaufwand, was die Lösung aus Lärchenholz langfristig wirtschaftlicher mache.
Die Entscheidung für Spessart-Lärche stärke nicht nur die regionale Wirtschaft, sondern trage auch zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks des Projekts bei, so das Klinikum. In enger Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung der Stadt Lohr sei eine nachhaltige Lieferkette entwickelt worden, die sicherstelle, dass das Holz lokal verarbeitet werde. "Kurze Transportwege und eine umweltfreundliche Forstwirtschaft sind für uns ebenso entscheidend wie die bewusste Nutzung heimischer Ressourcen", betont Klinikreferent René A. Bostelaar.
Micheal Neuner, Leiter der Forstverwaltung der Stadt versprach im Kreistag: "Wir ernten für dieses Projekt sorgfältig ausgewählte und besonders geeignete Bäume aus dem Stadtwald, die zum Teil in Sichtweite des Klinikums stehen". Die Fällarbeiten haben bereits begonnen. Das Holz werde in den kommenden Monaten in einem strammen Zeitplan regional weiterverarbeitet und soll im Herbst 2025 für die Fassadenverkleidung zur Verfügung stehen.
Landrätin Sabine Sitter betont: "Das Klinikum wird ein Eckpfeiler der Gesundheitsversorgung für Main-Spessart und die gesamte Region für die nächsten Jahrzehnte. Uns ist es wichtig, dass sich die Menschen damit identifizieren können. Auch deshalb verwenden wir, wo möglich, Material aus der Umgebung und schaffen Bezugspunkte zu Main und Spessart." Mit diesem Schritt setze der Landkreis Main-Spessart ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und regionale Verantwortung – und schaffe gleichzeitig ein neues Klinikgebäude, das Charakter und Tradition der Region widerspiegle. Pressemitteilung des Klinikums Main-Spessart